DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Preise steigen mit höchster Jahresrate seit 13 Jahren
Die US-Verbraucherpreise sind im Juni weiter stark gestiegen und hielten die jährliche Inflationsrate mit einem Plus von 5,4 Prozent auf dem höchsten Niveau seit 13 Jahren. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stiegen die Verbraucherpreise um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Das ist die höchste Steigerung seit Juni 2008. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet.
US-Realeinkommen sinken im Juni
Die Realeinkommen in den USA sind im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent gefallen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Mai ein Rückgang um 0,5 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im Juni saison- und inflationsbereinigt 389,28 US-Dollar nach 392,64 Dollar im Vormonat.
Grünes Licht für EU-Gelder aus Corona-Hilfsfonds
Deutschland wird bald die ersten Gelder aus dem EU-Hilfsfonds gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise erhalten. Die Finanzminister der Mitgliedstaaten in Brüssel stimmten den vorgelegten Aufbauplänen von zwölf Ländern zu. Neben Deutschland sind darunter auch Frankreich, Spanien und Italien.
Daly: Fed könnte Anleihekäufe Ende 2021 oder Anfang 2022 reduzieren
Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of San Francisco, Mary Daly, geht weiterhin davon aus, dass der aktuelle Inflationsanstieg in den USA nicht von Dauer sein wird. In einem Interview mit dem Sender CNN äußerte sie sich hoffnungsvoll, dass die US-Notenbank ihre Anleihekäufe im Volumen von 120 Milliarden US-Dollar bald zurückfahren kann.
Ökonomen schlagen fünf Kategorien für Zentralbankaktivitäten vor
Zentralbanken haben ihre Aktivitäten in den vergangenen Jahren deutlich über die Geldpolitik im engeren Sinne hinaus ausgeweitet. Zwei renommierte Wissenschaftler schlagen fünf Kategorien für diese Aktivitäten vor und fordern die Gesetzgeber dazu auf, Regeln für die Regimes festzulegen. "Ihre rechtlichen Befugnisse mögen klar sein, aber ausgenommen die Geldpolitik, wie sie traditionell verstanden wird, sehen wir keine Regelungen, die Zwecke, Ziele und Beschränkungen klar darlegen", schreiben Stephen Cecchetti (Brandeis International Business School) und Paul Tucker (Chef des britischen Systemic Risk Council) in einem Aufsatz.
Wirtschaft und Umweltschützer: EU-Kommission muss mehr für Klima tun
Wirtschaftsverbände haben vor der Vorstellung der Kommissionsvorschläge zum Erreichen der EU-Klimaziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien und Nutzung von digitalen Technologien aufgefordert. Umweltverbände kritisierten hingegen, dass die geplante Reduktion des klimaschädlichen Kohlendioxidausstoßes um 55 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 nicht ausreiche.
Großbritannien reduziert Entwicklungsbudget wegen Corona-Krise
Großbritannien hat trotz parteiübergreifender Kritik unter Verweis auf die Corona-Krise das Niveau der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit deutlich reduziert. Eine Mehrheit von 333 zu 298 Abgeordneten im Londoner Unterhaus stimmte für den Beschluss der Regierung von Premierminister Boris Johnson. 2021 wird das Budget für die britische Entwicklungszusammenarbeit demnach 0,5 Prozent der Wirtschaftsleistung statt der zuvor üblichen 0,7 Prozent betragen.
Bank of England besorgt über Rolle von Cloud-Anbietern
Die Bank of England (BoE) hat Bedenken über die von Cloud-Anbietern erworbenen Befugnisse in der Bankenbranche. Die Notenbank wies darauf hin, dass diese neuen Akteure des Finanzsystems eine Quelle potenzieller Instabilität seien, die eine "stärkere direkte regulatorische Aufsicht" über die von ihnen erbrachten Dienstleistungen erforderten.
Scholz: Altmaier gesteht mit Prognose zum Strombedarf Fehler ein
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich zufrieden mit der von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorgelegten neuen Prognose für den Strombedarf bis 2030 gezeigt, dem Wirtschaftsminister in dem Zusammenhang aber einen "Fehler" attestiert. "Endlich hat Altmaier eine realistische Prognose für den Stromverbrauch vorgelegt", erklärte Scholz. "Damit gesteht er einen Fehler ein."
Thüringer Landesregierung legt Wahltag auf 26. September fest
Die Thüringer Landesregierung hat den Wahltermin für die vorgezogene Landtagswahl auf den 26. September festgelegt. In einem sogenannten Vorratsbeschluss, der die für den kommenden Montag geplante Auflösung des Landtags voraussetzt, strebt die Landesregierung eine Landtagswahl parallel zur Bundestagswahl an. Rechtlich gebe es keine Bedenken gegen einen solchen Vorratsbeschluss noch vor der Auflösung des Landtags.
Iran bestätigt Gespräche mit den USA über Gefangenenaustausch
Der Iran hat Gespräche mit den USA über einen Gefangenenaustausch bestätigt. Zu entsprechenden Berichten sagte Regierungssprecher Ali Rabiei in einer Pressekonferenz: "Die Verhandlungen über dieses Thema laufen." Der US-Sender NBC News hatte am Wochenende gemeldet, dass es in Verhandlungen zwischen Washington und Teheran über einen Häftlingsaustausch "einige Fortschritte" gebe.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Juli +11,1% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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July 13, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)
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