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MÄRKTE EUROPA/Etwas Leichter - Inflation überall höher als erwartet

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Etwas Leichter - Inflation überall höher als erwartet

FRANKFURT (Dow Jones)--Leichter sind die europäischen Börsen am Mittwoch in den Handel gestartet, wobei sich die Indizes schon wieder von ihren Tagestiefs erholen. Nachdem am Vortag die stabile Marktreaktion auf den erneut starken Anstieg der US-Inflation verwundert hatte, bremst sie nun mit Verzögerung. Am Vortag hatte der gesunkene Euro noch gestützt. Die US-Verbraucherpreise sind im Juni um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und haben das höchste Niveau seit 13 Jahren erreicht. Die Teuerung lag auch noch deutlich über der Erwartung von 5,0 Prozent. Dazu gesellen sich nun auch höhere Daten aus Großbritannien, wo die Preise um 2,5 Prozent anstiegen, erwartet waren nur 2,2 Prozent.

Die Frage, die die Märkte nun bewegt, ist, ob sich die US-Notenbank gegen ihren Willen zu einer Straffung ihrer Geldpolitik gezwungen sieht. Bislang hat sie an der Position festgehalten, dass sich der steigende Inflationsdruck als temporärer Natur erweisen werde. Der DAX notiert 0,2 Prozent tiefer bei 15.758 Zählern, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,2 Prozent nach auf 4.086 Punkte.

Powell-Aussagen im Fokus 

Spannend wird daher die Anhörung von Fed-Präsident Jerome Powell vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses am Abend. Im Vorfeld dürften sich die Anleger zurückhalten. "Powell muss sich vor allem auf Fragen dahingehend einstellen, ob und weshalb er diesen Inflationsanstieg weiterhin als temporär betrachtet und wie die Fed ihre Geldpolitik als Reaktion auf die steigenden Verbraucherpreise anpassen wird", so Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners.

Der unerwartet starke Anstieg der US-Inflation habe es zwar nicht geschafft, für Panik an der Börse zu sorgen. Er habe aber ausgereicht, um die Rekordjagd zu beenden. "Die Angst, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, ist unter Anlegern im Moment einfach riesig", heißt es im Handel.

Im Fokus werden daneben weitere Konjunkturdaten im Tagesverlauf stehen wie die Industrieproduktion in der Eurozone. Von der US-Industrie kommen am Nachmittag noch die Erzeugerpreise. Dazu gibt es Zinssitzungen der Notenbanken in der Türkei und Kanada. Am Abend legt die US-Notenbank dann ihren Konjunkturbericht Beige Book vor.

Banken und Reiseaktien im Blick 

Banken bleiben als Branche weiter im Blick mit den Zahlenausweisen von Bank of America, Citigroup und Wells Fargo. Deutsche Bank zeigen sich am Morgen mit 1,3 Prozent Plus als bester DAX-Wert. Der Stoxx-Branchenindex gewinnt 0,5 Prozent und zählt damit zu den wenigen Sektoren im Plus.

Kräftig unter Druck stehen weiter die Reisewerte. Tui fallen in London um 4 Prozent. Hier belasten die steigenden Ansteckungswerte mit der Delta-Variante. Air France sinken um 2,6 Prozent, IAG und Lufthansa bis zu je 1,7 Prozent. Der Reise- und Freizeitsektor stellt mit einem Abschlag von 0,9 Prozent das Branchenschlusslicht in Europa.

Hugo Boss legen nach deutlich besseren Geschäftszahlen um 4,9 Prozent zu. Wie die Citigroup anmerkt, lag der Umsatz rund 15 Prozent über ihren Schätzungen. Auch die EBIT-Marge sei mit 6,7 Prozent klar besser als die eigene Erwartung von 5,2 Prozent ausgefallen. Der Modekonzern hat dazu erstmalig Ziele für das laufende Jahr genannt, was die Transparenz aus Anlegersicht erhöht. Viele Analysten reagieren darauf mit erhöhten Kurszielen, so die Bank of America mit einer Erhöhung auf 54 nach 50 Euro.

Bei Nordex geht es hingegen trotz positiver Schlagzeilen um 1,2 Prozent tiefer. Der Windanlagenbauer meldete erneut gute Auftragseingänge - diesmal über 55 MW von italienischen Kunden.

Auch Telekom Austria geben trotz guter Geschäftszahlen 0,3 Prozent nach. Das starke operative Wachstum aus dem ersten Quartal hat sich fortgesetzt. Jefferies spricht von besseren Zahlen und einem "beeindruckenden Momentum". In der Folge haben die Österreicher die Erwartungen an das Umsatzwachstum leicht angehoben. Vieles gilt aber bereits als in der Aktie eingepreist - diese ist seit Jahresbeginn um 18 Prozent gestiegen.

=== 
Aktienindex       zuletzt   +/- %    absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50      4.086,41   -0,2%     -8,15     +15,0% 
Stoxx-50        3.559,61   -0,3%    -10,18     +14,5% 
DAX          15.757,71   -0,2%    -31,93     +14,9% 
MDAX          34.743,28   -0,5%    -177,32     +12,8% 
TecDAX         3.619,31   -0,7%    -26,46     +12,7% 
SDAX          16.241,79   -0,3%    -50,16     +10,0% 
FTSE          7.084,41   -0,6%    -40,31     +10,3% 
CAC           6.547,10   -0,2%    -11,37     +17,9% 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite   -0,28          +0,02     -0,52 
US-Zehnjahresrendite    1,41          -0,02     -1,27 
 
DEVISEN         zuletzt   +/- % Mi, 8:25 Uhr Di, 17:15 Uhr  % YTD 
EUR/USD          1,1793   +0,1%    1,1792     1,1812  -3,4% 
EUR/JPY          130,28   -0,0%    130,27     130,34  +3,3% 
EUR/CHF          1,0827   +0,1%    1,0822     1,0831  +0,2% 
EUR/GBP          0,8515   -0,1%    0,8523     0,8538  -4,7% 
USD/JPY          110,48   -0,1%    110,48     110,34  +7,0% 
GBP/USD          1,3847   +0,2%    1,3837     1,3835  +1,3% 
USD/CNH (Offshore)    6,4793   +0,0%    6,4780     6,4715  -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        31.904,38   -2,0%   31.803,51   32.618,26  +9,8% 
 
ROHÖL          zuletzt VT-Settl.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         75,16   75,25     -0,1%     -0,09 +55,4% 
Brent/ICE         76,42   76,49     -0,1%     -0,07 +49,5% 
 
METALLE         zuletzt   Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       1.812,57  1.807,75     +0,3%     +4,82  -4,5% 
Silber (Spot)       26,06   25,98     +0,3%     +0,08  -1,3% 
Platin (Spot)      1.112,55  1.108,35     +0,4%     +4,20  +3,9% 
Kupfer-Future        4,29    4,31     -0,6%     -0,02 +21,7% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 14, 2021 03:37 ET (07:37 GMT)

Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.

© 2021 Dow Jones News
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