DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (12:55 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.364,00 +0,1% +17,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 14.914,00 +0,3% +15,9% Euro-Stoxx-50 4.089,99 -0,1% +15,1% Stoxx-50 3.560,48 -0,3% +14,6% DAX 15.762,02 -0,2% +14,9% FTSE 7.081,92 -0,6% +10,3% CAC 6.544,17 -0,2% +17,9% Nikkei-225 28.608,49 -0,4% +4,2% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 173,99 -0,13
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,77 75,25 -0,6% -0,48 +54,6% Brent/ICE 76,03 76,49 -0,6% -0,46 +48,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.815,80 1.807,75 +0,4% +8,05 -4,3% Silber (Spot) 26,17 25,98 +0,7% +0,19 -0,9% Platin (Spot) 1.124,95 1.108,35 +1,5% +16,60 +5,1% Kupfer-Future 4,29 4,31 -0,6% -0,02 +21,7%
Am Ölmarkt kommt es nach dem Preisanstieg des Vortags zu Gewinnmitnahmen. Die Akteure warten gespannt auf die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration zu den Ölvorräten der USA. Der Branchenverband API hatte am späten Dienstag eine neuerliche Abnahme der Bestände vermeldet.
AUSBLICK AKTIEN USA
Am Mittwoch zeichnen sich an der Wall Street kaum veränderte Kurse zum Handelsbeginn ab. Die Akteure warteten den Auftritt des US-Notenbankchefs Jerome Powell vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses ab, heißt es aus dem Handel. Beobachter vermuten, dass Powell etwas falkenhaftere Töne anschlagen könnte, nachdem die Verbraucherpreise im Juni unerwartet stark gestiegen sind. Die am Dienstag veröffentlichten Daten hatten Befürchtungen geweckt, dass die US-Notenbank vielleicht doch früher als erwartet ihre Geldpolitik straffen könnte, auch wenn Fed-Vertreter bislang immer wieder versichert haben, dass sie den starken Anstieg der Inflation für ein vorübergehendes Phänomen halten.
Die Anhörung des Fed-Chefs per Livestream beginnt um 18.00 Uhr MESZ. Zuvor werden um 14.30 Uhr MESZ die Erzeugerpreise aus dem Juni veröffentlicht. Um 20.00 Uhr MESZ folgt der Wirtschaftsbericht "Beige Book" der Fed.
Derweil läuft die Bilanzsaison weiter mit Geschäftszahlen der Großbanken Bank of America, Wells Fargo und Citigroup. Die Aktie von L Brands gibt im vorbörslichen Handel um 0,5 Prozent nach. Der Bekleidungsanbieter, zu dem auch die Marke Victoria's Secret gehört, hatte bei der Vorlage von Geschäftszahlen am Dienstag nach Handelsschluss den Ausblick angehoben. Im Handel wurde auf den Verkauf von Stücken durch Großaktionäre verwiesen. Die Aktie hat im zurückliegenden Jahr über 350 Prozent zugelegt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
13:50 US/Wells Fargo & Co, Ergebnis 2Q
14:00 US/Citigroup Inc, Ergebnis 2Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Erzeugerpreise Juni PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: +0,8% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: +0,7% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Beige Book
FINANZMÄRKTE EUROPA
An den europäischen Börsen können sich die Kurse am Mittwochmittag auf dem erreichten hohen Niveau knapp behaupten. Die große Frage ist laut Marktteilnehmern, ob sich die US-Notenbank nach den hohen Inflationsdaten vom Dienstag gegen ihren Willen zu einer Straffung ihrer Geldpolitik gezwungen sieht. Spannend wird daher die Anhörung von Fed-Präsident Jerome Powell vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses am Abend. Bis dahin dürften sich die Anleger zurückhalten. Neue Impulse könnte die Diskussion nun am Nachmittag von den US-Erzeugerpreisen erhalten. Am Abend legt die US-Notenbank zudem ihren Konjunkturbericht Beige Book vor. Geldpolitische Sitzungen gibt es in der Türkei und in Kanada. In Europa werden die jüngsten Verlierer aus der Bankenbranche und dem Autosektor zurückgekauft. Ihre Indizes legen ein gutes halbes Prozent zu. Banken bleiben als Branche weiter im Blick mit den Zahlenausweisen von Bank of America, Citigroup und Wells Fargo. Deutsche Bank zeigen sich am Mittag mit 1,3 Prozent Plus als einer der besten DAX-Werte. Knapp vor ihren liegen nur Conti und Daimler, die 1,4 beziehungsweise 1,5 Prozent gewinnen. Unter Druck stehen dagegen die Versorger - und auch wieder die Aktien aus dem Reise- und Freizeit-Bereich. Tui fallen in London um 4,8 Prozent. Hier belasten die steigenden Ansteckungswerte mit der Delta-Variante. Air France und IAG verlieren je 1,3 Prozent, Lufthansa 1,1 Prozent. Der Reise- und Freizeitsektor stellt mit einem Abschlag von 1,2 Prozent das Branchenschlusslicht in Europa. Der Stoxx-Index der Versorger gibt 1,1 Prozent ab. Im DAX fallen Siemens Energy um 1,6 Prozent und RWE um 1,2 Prozent. Im MDAX legen Hugo Boss legen nach deutlich besseren Geschäftszahlen um 3,3 Prozent zu. Telekom Austria ziehen nach guten Geschäftszahlen um 0,1 Prozent an.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:50 Do, 17:40 % YTD EUR/USD 1,1799 +0,2% 1,2096 1,2071 -3,4% EUR/JPY 130,3726 +0,1% 132,4629 132,2888 +3,4% EUR/CHF 1,0846 +0,3% 1,0943 1,0946 +0,3% EUR/GBP 0,8508 -0,2% 0,8606 0,8602 -4,7% USD/JPY 110,4985 -0,1% 109,5195 109,5875 +7,0% GBP/USD 1,3867 +0,4% 1,4054 1,4032 +1,5% USD/CNH offshore 6,4728 -0,1% 6,4405 6,4509 -0,5% Bitcoin BTC/USD 32.454,51 -0,36% 49.676,26 50.025,50 +11,7%
Der Dollar habe nicht signifikant von der überraschend hohen Verbraucherpreisinflation am Vortag profitiert, da Anleger auf die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Donnerstag warteten, so UniCredit. Powell dürfte vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses nach den Daten wahrscheinlich hawkischer klingen, vermuten die Analysten. Allerdings werde er vorerst wohl "keine Details zu den laufenden geldpolitischen Diskussionen nennen", was sich als negativ für den Dollar erweisen könnte. Bis dahin werde am Devisenmarkt mit keinen größeren Bewegungen gerechnet.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Eine hohe US-Inflation hat zur Wochenmitte die Börsen in Ostasien belastet. Im Juni waren in den USA die Verbraucherpreise im Jahresvergleich so stark gestiegen wie seit 13 Jahren nicht mehr. Dies befeuerte Spekulationen, dass die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel doch früher als gedacht anziehen könnte. Auch an den asiatischen Handelsplätzen fielen die Abgaben jedoch überschaubar aus. In Tokio zeigten sich vor allem die Stahl- und Chemiewerte aus Sorge vor steigenden Kreditkosten mit negativen Vorzeichen. Die Papiere von Nippon Steel verloren 3,0 Prozent, Fujifilm Holding gaben um 3,6 Prozent nach. In Schanghai und Hongkong waren die Blicke schon auf die am Donnerstag anstehenden Konjunkturdaten gerichtet, hieß es. So werden die chinesische Industrieproduktion und das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal veröffentlicht. Vor allem Immobilienwerte zeigten sich von den gestiegenen US-Renditen belastet - Bankentitel verloren ebenfalls. In Seoul standen die Aktien aus dem Einzelhandels- und Reisesektor unter Abgabedruck. Arbeitsmarktdaten aus Südkorea zeigten, dass das Beschäftigungswachstum zwar andauert, aber an Schwung verliert. Dies sei auf die sich immer weiter ausbreitende Delta-Variante von Covid-19 zurückzuführen, hieß es. In Neuseeland lasteten zusätzlich Aussagen der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ). Diese ließen die Erwartung steigen, dass es schon im August zu einer ersten Erhöhung der Zinsen kommen könnte. Die Käufe von neuseeländischen Staatsanleihen sollen bis zum 23. Juli eingestellt werden. In Sydney legten die Kurse gegen die regionale Tendenz leicht zu. Vor allem Einzelhandelswerte waren gesucht. Dagegen brachen die Aktien von Afterpay um 9,6 Prozent ein. Auslöser war ein Bloomberg-Bericht, wonach Apple und Goldman Sachs an einem ähnlichen "Jetzt kaufen - später bezahlen"-Konzept arbeiten sollen für Zahlungen per Apple Pay. Die Papiere der Mitbewerber Sezzle (-10%) und Zip (-11%) standen ebenfalls unter Druck.
CREDIT
Kaum verändert zeigen sich Europas Kreditmärkte am Mittwochmittag. Die Credit Spreads notieren nahezu auf dem Niveau vom Wochenbeginn. Marktbeobachter äußern sich etwas überrascht darüber, da die zwischenzeitlich vermeldeten Inflationsdaten sowohl in den USA als auch Großbritannien deutlich über Erwartung lagen. Möglicherweise warte man auf richtungsweisende Kommentare von US-Notenbank-Chef Jerome Powell. Er spricht am Abend bei der Anhörung vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses. Mit Beginn der Berichtssaison träten aber auch Unternehmensdaten wieder gleichberechtigt in den Fokus mit der Geldpolitik, hieß es.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Munich Re verlängert Vertrag von CIO Gartside bis 2027
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 14, 2021 06:58 ET (10:58 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Der Rückversicherer Munich Re bindet seinen Investment-Vorstand Nicholas Gartside für weitere Jahre. Die Bestellung des Managers, der seit 2019 im Vorstand sitzt, wurde bis 2027 verlängert, wie es auf der Webseite des DAX-Konzerns heißt. Der Chief Investment Officer (CIO), der das gesamte Asset Management verantwortet, war vor gut zwei Jahren von JP Morgan zu Munich Re gestoßen.
Chip-Knappheit beeinträchtigt Grammer-Ergebnis im zweiten Quartal
Der Autozulieferer Grammer hat im zweiten Quartal die Folgen der Chip-Knappheit zu spüren bekommen. Der Umsatz stieg nach vorläufigen zwar deutlich um rund 288 Millionen auf 469 Millionen Euro zum Vorjahr, blieb aber hinter dem Vorquartalswert zurück, weil gestoppte Fließbänder in der Autoindustrie wegen fehlender Halbleiter eine "deutliche Reduzierung gewisser Kundenabrufe" auch bei Grammer nach sich zogen.
Nordex erhält Aufträge über 55 MW aus Italien
Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat zwei Aufträge in Italien eingesammelt. Die Orders für Anlagen der Delta4000-Baureihe haben ein Volumen von zusammen 54,9 Megawatt. Die Aufträge umfassen Service-Verträge für die Turbinen zunächst über zwei Jahre mit Verlängerungsoptionen auf bis zu zehn Jahre.
Britische Aufsicht genehmigt Astrazeneca die Alexion-Übernahme
Nach der Freigabe in Brüssel bekommt Astrazeneca nun auch grünes Licht von der britischen Wettbewerbsaufsicht für die angekündigte Übernahme des US-Pharmaunternehmens Alexion Pharmaceuticals. Die Competition and Markets Authority (CMA) erklärte, sie habe auf Grundlage der ihr vorliegenden Informationen beschlossen, die im Dezember 2020 vereinbarte Transaktion nicht einer eingehenden Prüfung zu unterziehen.
Coronahilfe für Austrian Airlines ist mit Binnenmarkt vereinbar
Die österreichischen Coronahilfen für Austrian Airlines sind mit dem Binnenmarkt vereinbar. Es handle sich nicht um eine Überkompensation, entschied das Gericht der EU (EuG) am Mittwoch in Luxemburg und wies eine Klage der Konkurrenzairlines Ryanair und Laudamotion ab. Österreich hatte wegen der pandemiebedingten Flugausfälle ein Darlehen von 150 Millionen Euro gewährt, das in eine Subvention umgewandelt werden kann.
Broadcom bekommt von SAS Institute einen Korb - Kreise
Die kürzlich bekannt gewordenen Gespräche von Broadcom über den Kauf von SAS Institute sind nach Angaben informierter Kreise beendet worden. Die Gründer des Softwareunternehmens hätten ihre Meinung über einen Verkauf geändert, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Ebay verkauft Anteile am Online-Marktplatzbetreiber Adevinta
Ebay verkauft für 2,25 Milliarden Dollar 125 Millionen seiner Aktien am norwegischen Online-Marktplatzbetreiber Adevinta an die US-Beteiligungsgesellschaft Permira. Der Anteil an Adevinta sinkt dadurch von 44 auf 34 Prozent. Permira hat die Option auf den Erwerb weiterer 10 Millionen Adevinta-Aktien, wodurch der Ebay-Anteil auf 33 Prozent fallen würde.
Nordax bietet final 1,9 Mrd Euro für Norwegian Finans Holding
Schwedens Nordax Bank legt für die Norwegian Finans Holding ein letztes Angebot vor. Es bewertet den Eigner des Online-Instituts Bank Norwegian mit 19,5 Milliarden norwegischen Kronen (1,9 Milliarden Euro).
Strabag muss in Kartellverfahren 45 Millionen Euro zahlen
Der österreichische Baukonzern Strabag wird wegen eines Kartellverstoßes zur Kasse gebeten. Wie das Unternehmen mitteilte, haben die Konzerngesellschaften Strabag AG und F. Lang u. K. Menhofer Baugesellschaft m.b.H. & Co. KG mit der Bundeswettbewerbsbehörde eine Einigung in einem Kartellverfahren erzielt. Die Behörde wird eine Strafe von 45,37 Millionen Euro gegen den Konzern verhängen.
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July 14, 2021 06:58 ET (10:58 GMT)
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