DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA I
Die Bank of Japan (BoJ) senkt ihre Wachstumsprognose für das im März 2022 endende Jahr. In ihrem vierteljährlichen Ausblicksbericht prognostizierte das Direktorium der Notenbank, dass die japanische Wirtschaft im laufenden Fiskaljahr um 3,8 Prozent wachsen wird, verglichen mit einer vorherigen Prognose von 4,0 Prozent, die im April veröffentlicht wurde. Für das Jahr, das im März 2023 endet, wird ein Wachstum von 2,7 Prozent erwartet, gegenüber einer vorherigen Prognose von 2,4 Prozent. Die BoJ erwartet zudem, dass die Kernverbraucherpreise (ohne frische Lebensmittel) im Fiskaljahr bis März 2022 um 0,6 Prozent steigen werden. Das liegt unter dem langjährigen Inflationsziel der Bank von 2 Prozent, aber höher als die vorherige Prognose von 0,1 Prozent Anstieg. Die Zentralbank behielt ihr Ziel für die kurzfristigen Zinssätze bei minus 0,1 Prozent und ihr Ziel für die Rendite der 10-jährigen japanischen Staatsanleihen bei etwa Null bei.
TAGESTHEMA II
Wegen Chinas mutmaßlichen Menschenrechtsverletzungen an Uiguren und anderen muslimischen Minderheiten hat der US-Senat einem Einfuhrverbot für Waren aus der Provinz Xinjiang zugestimmt. Das Oberhaus stimmte am späten Mittwochabend (Ortszeit) einstimmig für das Gesetz, das sich gegen Zwangsarbeit und weitere Menschenrechtsverletzungen an den muslimischen Volksgruppen in der nordwestlichen Provinz richtet. Die chinesische Regierung wies den Schritt entschieden zurück. "Die Botschaft an Peking und jedes internationale Unternehmen, das von Zwangsarbeit in Xinjiang profitiert, ist klar: Schluss damit", sagte der republikanische Senator Marco Rubio. Die Regierung in Peking reagierte mit scharfer Kritik. Die Vorwürfe seien völlig unhaltbar und die USA "schaden der Sicherheit und Stabilität der globalen Industrie- und Lieferketten erheblich", erklärte das Handelsministerium. "Dies ist weder für China noch für die USA förderlich, und auch nicht für die Erholung der Weltwirtschaft."
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Einzelhandelsumsatz Juni PROGNOSE: -0,4% gg Vm zuvor: -1,3% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: -0,7% gg Vm 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Juli (1. Umfrage) PROGNOSE: 86,3 zuvor: 85,5 16:00 Lagerbestände Mai PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.352,75 +0,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 14.791,75 +0,0% Nikkei-225 28.177,06 -0,4% Hang-Seng-Index 28.126,17 +0,5% Kospi 3.276,05 -0,3% Shanghai-Composite 3.558,01 -0,2% S&P/ASX 200 7.336,00 +0,0%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Überwiegend mit Abgaben zeigen sich die Börsen in Ostasien und Australien am Freitag. Die schwachen Vorgaben von der Nasdaq sorgen vor allem bei den Technologiewerten für Verluste. Daneben treten die Sorgen um eine rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus wieder stärker in den Vordergrund. Hier dominieren die Sorgen, dass sich dies negativ auf die konjunkturelle Erholung auswirken könnte. Dazu stocke das Impftempo in vielen Ländern. Der Schanghai-Composite liegt leicht im Minus. Auch hier zeigen sich die Technologiewerte mit Kursverlusten. Während sich die chinesischen Konjunkturdaten überwiegend besser als erwartet gezeigt haben, könnte sich das Wachstum bei großen chinesischen Technologie-Unternehmen aufgrund regulatorischer Risiken verlangsamen, heißt es. Die Aktien von Taiwan Semiconductor Manufacturing zeigen sich entgegen den Abgaben im Sektor im Plus. Wegen der starken Nachfrage nach Halbleitern hat der Chiphersteller im zweiten Quartal 11 Prozent mehr verdient. In Sydney verlieren die Aktien von Rio Tinto 0,5 Prozent. "Die Produktionszahlen waren fast auf der ganzen Linie schwach", so RBC Capital Markets mit Blick auf den veröffentlichten Zwischenbericht.
US-NACHBÖRSE
Der Chiphersteller Intel prüft offenbar den Kauf des Aufttragsfertigers Globalfoundries Inc. Für die Intel-Aktie ging es um 0,5 Prozent auf 56,07 Dollar nach oben. Die Alcoa-Papiere gaben anfängliche leichte Gewinne wieder ab und zeigten sich unverändert bei 34,54 Dollar. Der Aluminiumkonzern hat in seinem zweiten Quartal 2021 einen Rekordgewinn eingefahren und davon profitiert, dass die Aluminiumpreise im Jahresvergleich um mehr als 60 Prozent gestiegen sind.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.987,02 +0,2% 53,79 +14,3% S&P-500 4.360,03 -0,3% -14,27 +16,1% Nasdaq-Comp. 14.543,13 -0,7% -101,82 +12,8% Nasdaq-100 14.794,69 -0,7% -105,75 +14,8% Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 858 Mio 869 Mio Gewinner 1.277 1.395 Verlierer 2.008 1.889 Unverändert 167 153
Leichter - Nach neuen durchwachsen ausgefallenen Konjunkturzahlen ging es von den zuletzt teils erreichten Rekordhochs etwas nach unten. Als Stimmungsdämpfer machten Marktteilnehmer Sorgen wegen der sich ausbreitenden Corona-Pandemie aus. Daneben sorgten sich die Akteure auch um die hohen Teuerungsraten, die ebenfalls negativ auf das Wirtschaftswachstum ausstrahlen könnten. Der Markt habe zuletzt eine perfekte Entwicklung eingepreist, diese bekomme nun Risse, kommentierte Marktexperte Derek Halpenny von MUFG. Mit Morgan Stanley (+0,2%) legte die letzte der großen US-Banken Zahlen zum zweiten Quartal vor. Gewinn und Einnahmen waren dabei über den Erwartungen ausgefallen. Bank of New York Mellon gaben nach dem Quartalsbericht um 1,2 Prozent nach, U.S. Bancorp legten nach dem Zahlenausweis dagegen um 3,2 Prozent zu. Der Krankenversicherer Unitedhealth Group (+1,3%) verbuchte einen Gewinnrückgang, schnitt aber dennoch besser als erwartet ab und erhöhte zudem die Jahresprognose. AIG verteuerten sich um 3,6 Prozent, nachdem der Versicherer einen milliardenschweren Vertrag mit der Beteiligungsgesellschaft Blackstone (+3,9%) geschlossen hatte. Stark unter Druck standen Biogen (-6,8%). Hintergrund waren Berichte, wonach Krankenhäuser das von Biogen entwickelte Alzheimer-Präparat Aduhelm nicht anwenden wollen, weil sie dessen Wirksamkeit anzweifeln.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,23 0,4 0,22 10,8 5 Jahre 0,78 -1,8 0,80 41,9 7 Jahre 1,07 -2,7 1,10 42,5 10 Jahre 1,30 -3,9 1,34 38,7 30 Jahre 1,92 -4,8 1,97 27,6
Die Renditen der US-Anleihen, die bereits am Vortag nach den Powell-Aussagen deutlich nachgegeben hatten, sackten weiter ab. Am Markt hieß es, die sinkenden Zinsen zeigten, dass die US-Notenbank beim Wort genommen werde. Daneben sprachen Teilnehmer aber auch von weiter reichlich vorhandener Liquidität, die nach Anlage suche in einem Umfeld global sehr niedriger Zinsen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,1812 -0,0% 1,1813 1,1829 -3,3% EUR/JPY 129,89 +0,1% 129,75 129,87 +3,0% EUR/GBP 0,8539 -0,1% 0,8544 0,8557 -4,4% GBP/USD 1,3833 +0,1% 1,3826 1,3822 +1,2% USD/JPY 109,96 +0,1% 109,84 109,78 +6,5% USD/KRW 1139,43 -0,2% 1141,46 1141,22 +5,0% USD/CNY 6,4650 +0,1% 6,4609 6,4611 -1,0% USD/CNH 6,4671 +0,1% 6,4629 6,4618 -0,6% USD/HKD 7,7677 -0,0% 7,7679 7,7671 +0,2% AUD/USD 0,7436 +0,2% 0,7425 0,7465 -3,5% NZD/USD 0,7020 +0,5% 0,6984 0,7010 -2,3% Bitcoin BTC/USD 31.836,01 +0,4% 31.715,51 32.490,01 +9,6%
Der Dollar stabilisierte sich trotz der weiter sinkenden Zinsen nach seinem Rücksetzer vom Vortag. Der Dollar-Index legte um 0,2 Prozent zu und der Euro lag zuletzt nur noch knapp über 1,18 Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,68 71,65 +0,0% 0,03 +48,2% Brent/ICE 73,48 73,47 +0,0% 0,01 +43,7%
Schwach - Die Ölpreise gaben erneut stark nach um rund 2 Prozent, weiter gedrückt von Kreisemeldungen, wonach Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate eine Einigung im Streit um Fördermengen gefunden haben sollen. Demnach dürften ab dem kommenden Monat laxere Grenzen für die Förderobergrenzen gelten.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.826,27 1.829,45 -0,2% -3,19 -3,8% Silber (Spot) 26,33 26,33 +0,0% +0,00 -0,3% Platin (Spot) 1.139,30 1.142,73 -0,3% -3,43 +6,4% Kupfer-Future 4,34 4,33 +0,4% +0,02 +23,1%
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 20.00 UHR
CORONAPANDEMIE
- Im Zusammenhang mit der verheerenden Pandemie-Lage auf dem afrikanischen Kontinent ist die Zahl der wöchentlichen Corona-Toten innerhalb einer Woche um 43 Prozent gestiegen auf 6.273.
GELDPOLITK USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 16, 2021 01:42 ET (05:42 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
Die aktuelle Inflation in den USA liegt laut US-Notenbankchef Powell "unangenehm" über dem Niveau, das mit den Zielen der US-Notenbank vereinbar ist. Er erwarte aber immer noch, dass sich der Großteil des jüngsten Preisdrucks umkehren werde, so Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats.
INFLATION NEUSEELAND
2Q Verbraucherpreise +1,3% (PROGNOSE: +0,8%) gg Vorquartal
2Q Verbraucherpreise +3,3% (PROGNOSE: +2,8%) gg Vorjahr
ALCOA
hat in seinem zweiten Quartal 2021 einen Rekordgewinn eingefahren und davon profitiert, dass die Aluminiumpreise im Jahresvergleich um mehr als 60 Prozent zulegten. Alcoa verdiente 309 Millionen Dollar gegenüber einem Verlust von 197 Millionen im Vorjahr und übertraf damit die Erwartungen. Der Umsatz stieg auf 2,83 (Vorjahr: 2,15) Milliarden Dollar, stärker als im Konsens mit 2,65 Milliarden erwartet. Alcoa rechnet mit einem weiter starken Jahr 2021, basierend auf der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung und der erhöhten Nachfrage nach Aluminium in allen Endmärkten sowie anhaltendem Inflationsdruck bei Rohstoffen und Energie.
INTEL
Der Chiphersteller prüft offenbar den Kauf des Aufttragsfertigers Globalfoundries Inc. Der US-Konzern wolle damit seinen Plänen Schwung verleihen, mehr Chips für andere Technologie-Unternehmen zu produzieren, berichten mehrere Personen mit entsprechenden Kenntnissen. Ein Deal könnte Globalfoundries mit rund 30 Milliarden Dollar bewerten, so die Personen.
RIO TINTO
Der Bergbaukonzern hat im zweiten Quartal 12 Prozent weniger Eisenerz aus seinen australischen Minen verschifft als im Vorjahr. Das Unternehmen erwartet, dass die jährlichen Exporte am unteren Ende einer früheren Schätzung liegen werden, nachdem es mit überdurchschnittlichen Regenfällen, Betriebsstillständen und Arbeitskräftemangel aufgrund von Covid-19-Einschränkungen konfrontiert gewesen war.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/ros
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July 16, 2021 01:42 ET (05:42 GMT)
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