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MÄRKTE EUROPA/Börsen fallen weiter - Computer-Verkäufe drücken

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Börsen fallen weiter - Computer-Verkäufe drücken

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Montagnachmittag weiter aus. Im Handel wird auch auf automatisierte Computer-Verkäufe verwiesen. Gestiegene Inflationssorgen in den USA und neue Beschränkungen im Zuge der Coronakrise lasten fundamental auf den Gemütern. In Asien schüren steigende Infektionen die Sorge, diese könnten die Konjunkturerholung ausbremsen. Und in Europa verschärft Frankreich die Corona-Testauflagen für Reisende aus mehreren europäischen Ländern, während Großbritannien Rückkehrer aus Frankreich unter Quarantäne stellt.

Wie sehr das Thema Corona wieder präsent ist, zeigen die Fälle in der britischen Regierung: Premier Boris Johnson begibt sich nach einem Treffen mit dem coronainfizierten Gesundheitsminister Sajid Javid nun in Quarantäne - ebenso Finanzminister Rishi Sunak. Stratege Christian Henke von IG stellt fest, dass sich Anleger wieder im "Angstmodus" befänden. Der DAX verliert 2,8 Prozent auf 15.111 Punkte, der Euro-Stoxx-50 büßt 2,8 Prozent auf 3.921 Zähler ein.

Opec+ weitet Produktion aus - Ölpreis fällt 

Nicht überraschend fallen die Abgaben im Reisesektor mit 3,4 Prozent besonders deutlich aus. Vor allem die Entscheidung der Briten, Rückkehrer aus Frankreich unter Quarantäne zu stellen, drückt auf die Stimmung. "Diese Rolle rückwärts hat doch einige überrascht, die heute den Öffnungstag feiern wollten", sagt ein Händler. IAG verlieren 5,8 Prozent, Tui 5,7 Prozent, die Titel der spanischen Hotelkette Melia Hotels 3,5 Prozent. Fraport, Lufthansa und MTU fallen bis zu 5,2 Prozent.

Mit 3,6 Prozent gibt der Ölsektor noch stärker nach, Rohstoffe verlieren im Schnitt 3,8 Prozent. Hier drücken nicht nur Wachstumssorgen, sondern auch die Einigung der Opec+ am Wochenende auf eine Ausweitung der Öl-Produktion um täglich 400.000 Barrel. Die Ölpreise fallen zu Wochenbeginn deutlich, allerdings haben Analysten Zweifel, dass sich die Korrektur als nachhaltig erweisen wird. Starke Energiepreise waren in den vergangenen Monaten einer der Hauptgründe für die weltweit anziehende Inflation.

Für RWE-Aktien geht es 4 Prozent talwärts. Der Versorger hat Millionenschäden durch die Überschwemmungen gemeldet. Adva fallen 7,9 Prozent. Das Minus überrascht im Handel im Umfang, nicht aber in der Richtung. "Die Aktie hat am Freitag schon auf die etwas besseren Zahlen kaum noch reagiert", sagt ein Händler. Damit hätten sich bereits Gewinnmitnahmen angekündigt. Hier seien bereits sehr hohe Erwartungen eingepreist gewesen. Auch die angehobene Prognose habe nur im Rahmen der bereits höheren Markterwartung gelegen.

Ocado verlieren an der Londoner Börse 3 Prozent. Hintergrund ist ein Feuer in einem Lagerhaus des auf Technologie-Lösungen spezialisierten Online-Retailers. Das Unternehmen geht davon aus, dass das Lager in der kommenden Woche den Betrieb wieder aufnehmen kann. Einige Anleger dürften sich daran stören, dass es erst 2019 in einem Lagerhaus von Ocado brannte. Ubisoft fallen in Paris 2,1 Prozent - der Starttermin von zwei Videospielen verschiebt sich.

Ceconomy schlägt sich wacker 

Ceconomy verlieren 2,7 Prozent, obwohl ein Händler die Geschäftszahlen als "ganz ordentlich" einstuft. Das währungsbereinigte Umsatzplus von 8 Prozent falle gut aus - vor allem aber, dass das Onlinegeschäft nun schon einen Umsatzanteil von 34 Prozent am Gesamtumsatz erzielt habe. Allerdings blicke der Markt mit Spannung auf die Entwicklung nach Corona und dürfte seine Anlageentscheidungen nicht auf Daten aus der Corona-Zeit stützen.

Telecom Italia geben 4 Prozent ab. Hier wurde nur die mittelfristigen Zielspannen leicht erhöht. Für das laufende Jahr wurde indes die Prognose bestätigt und die für das organische EBITDA ex-Lasing sogar leicht gesenkt. Dies sorgt für Enttäuschung im Handel, da man angesichts des Trends zum Home Office mit einem optimistischeren Ausblick gerechnet hatte, wie ein Händler erklärt.

=== 
Aktienindex       zuletzt   +/- %   absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50      3.918,67   -2,90%   -117,10     +10,3% 
Stoxx-50        3.440,43   -2,50%   -88,09     +10,7% 
DAX          15.112,37   -2,75%   -427,94     +10,2% 
MDAX          33.756,60   -2,01%   -693,61     +9,6% 
TecDAX         3.554,60   -1,60%   -57,69     +10,6% 
SDAX          15.602,62   -2,89%   -464,00     +5,7% 
FTSE          6.826,99   -2,58%   -181,10     +8,5% 
CAC           6.275,24   -2,86%   -184,84     +13,0% 
 
Rentenmarkt       zuletzt        absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite   -0,39         -0,04     -0,63 
US-Zehnjahresrendite    1,22         -0,07     -1,46 
 
DEVISEN         zuletzt   +/- %  Mi, 8:46 Di, 17:11 Uhr  % YTD 
EUR/USD          1,1820   +0,09%   1,1934     1,1905  -3,2% 
EUR/JPY          129,07   -0,68%   132,30     131,84  +2,4% 
EUR/CHF          1,0837   -0,19%   1,0961     1,0952  +0,3% 
EUR/GBP          0,8618   +0,46%   0,8552     0,8549  -3,5% 
USD/JPY          109,25   -0,71%   110,79     110,74  +5,8% 
GBP/USD          1,3717   -0,35%   1,3931     1,3927  +0,4% 
USD/CNH (Offshore)    6,4918   +0,22%   6,4849     6,4841  -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        30.602,05   -3,87%  33.916,01   30.845,26  +5,3% 
 
ROHOEL          zuletzt VT-Settl.    +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         68,25   71,81   -4,96%     -3,56 +41,1% 
Brent/ICE         70,53   73,59   -4,16%     -3,06 +38,0% 
 
METALLE         zuletzt   Vortag    +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       1.814,90  1.811,80   +0,17%     +3,10  -4,4% 
Silber (Spot)       25,33   25,67   -1,33%     -0,34  -4,0% 
Platin (Spot)      1.091,93  1.108,90   -1,53%     -16,98  +2,0% 
Kupfer-Future        4,24    4,33   -2,16%     -0,09 +20,2% 
=== 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 19, 2021 10:01 ET (14:01 GMT)

Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.

© 2021 Dow Jones News
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