
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Singapur bleiben die Börsen wegen des Hari Raya Haji (Opferfest) geschlossen.
TAGESTHEMA
IBM hat den Umsatz im zweiten Quartal des Fiskaljahres das zweite mal in Folge steigern können, nachdem "Big Blue" jahrelang Probleme hatte, umsatzseitig voranzukommen. Zu verdanken war dies einer gute Entwicklung im Cloud- und Softwaregeschäft aber auch dem globalen Dienstleistungsgeschäft. Der Gesamtumsatz wuchs um 3,4 Prozent auf 18,75 Milliarden Dollar, wohingegen die Konsensschätzung auf 18,29 Milliarden lautete. Der Nettogewinn erreichte 1,33 (Vorjahr: 1,36) Milliarden Dollar. Er fiel wegen höherer Ausgaben etwas niedriger aus als im Vorjahr. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,47 (1,52) Dollar. Auf bereinigter Basis verdiente IBM je Aktie 2,33 (2,18) Dollar. Die Konsensschätzung für den bereinigten Gewinn je Aktie lag bei 2,31 Dollar. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um 3,7 Prozent zu.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
13:00 US/Philip Morris International Inc, Ergebnis 2Q, New York
22:00 US/Netflix Inc, Ergebnis 2Q, Los Gatos
22:30 US/United Airlines Holdings Inc, Ergebnis 2Q, Chicago
Nach US-Börsenschluss:
- US/Qualtrics International Inc, Ergebnis 2Q, Provo/Utah
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Juni Baubeginne PROGNOSE: +1,1% gg Vm zuvor: +3,6% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -0,1% gg Vm zuvor: -3,0% gg Vm 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.263,50 +0,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 14.605,75 +0,4% Nikkei-225 27.469,97 -0,7% Hang-Seng-Index 27.169,67 -1,2% Kospi 3.225,86 -0,6% Shanghai-Composite 3.522,98 -0,5% S&P/ASX 200 7.257,00 -0,4%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Mit den sehr schwachen US-Vorgaben geht es am Dienstag auch an den Börsen in Ostasien und Australien nach unten.Nachdem die Börsen der Region aber schon am Vortag Federn ließen, fallen die Verluste meist weniger drastisch aus. Auf den Aktienmärkten lastet die Befürchtung, dass die wieder steigende Zahl der Corona-Infektionen die Erholung der Wirtschaft ausbremsen könnte. Aktien der Ölbranche stehen in Asien erneut unter Druck, obwohl sich die Ölpreise nach ihrem Absturz vom Montag stabilisieren. So geht es mit Inpex und Japan Petroleum Exploration in Tokio um 4,7 und 3,1 Prozent nach unten. CNOOC verbilligen sich in Hongkong um 3,6 Prozent. Der Kurs der südkoreanischen S-Oil sinkt um 2,8 Prozent. Woodside Petroleum verlieren in Sydney 2 Prozent. Oil Search gewinnen gegen die Tendenz 5,7 Prozent. Das Unternehmen hat eine Übernahmeofferte von Santos (-4,3%) abgelehnt, wie am Dienstag bekannt wurde.
US-NACHBÖRSE
Bei Steel Dynamics lagen die Quartalszahlen "nur" im Rahmen der Erwartungen, doch äußerte sich der Stahlhersteller zuversichtlich zur Nachfrage. Die Aktie gab um weitere 0,7 Prozent nach, nachdem sie im regulären Handel schon über 3 Prozent verloren hatte.
Gar nicht gut kam der Ausblick des Farbenherstellers PPG (-5,7%) bei den Anlegern an. Das Unternehmen rechnet mit höheren Kosten im laufenden dritten Quartal und hofft, dies mit Preiserhöhungen kompensieren zu können.
Der Kurs von Ardelyx brach um 72,3 Prozent ein. Das Pharmaunternehmen hatte mitgeteilt, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA seinem Medikament für Dialysepatienten wohl die Zulassung verweigern werde.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 33.962,04 -2,1% -725,81 +11,0% S&P-500 4.258,49 -1,6% -68,67 +13,4% Nasdaq-Comp. 14.274,98 -1,1% -152,25 +10,8% Nasdaq-100 14.549,09 -0,9% -132,28 +12,9% Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,14 Mrd 959 Mio Gewinner 516 1.000 Verlierer 2.879 2.327 Unverändert 98 127
Sehr schwach - Die Sorgen wegen der wirtschaftlichen Folgen der sich wieder ausbreitenden Corona-Pandemie gewannen vollends die Oberhand gewonnen. Wegen der in einigen Ländern wieder massiv steigenden Zahlen von Corona-Fällen zweifeln die Akteure zunehmend an den Wachstumserwartungen und suchten ihr Heil in sicheren Häfen, so dass die zuletzt schon festen Anleihen nochmals einen kräftigen Satz nach oben machten. Aktien wurden dagegen auf breiter Front verkauft, wobei Technologieaktien etwas weniger zurückfielen. Bereits in den ersten Wellen der Pandemie hatten sie sich überdurchschnittlich entwickelt. Der Subindex der Halbleiteraktien im S&P-500-Index legte sogar um 0,6 Prozent zu. Verwiesen wurde aber auch auf die hohen Inflationsraten, so dass die US-Notenbank ihre Wirtschaftsstimuli verringern könnte. Zu hören war auch davon, dass die US-chinesischen Beziehungen weiter schwierig seien und die Spannungen zunähmen, wieder andere Teilnehmer sprachen von zu hoch gelaufenen Bewertungen und einer überfälligen Korrektur nach der monatelangen Rekordjagd zuvor. Besonders unter Druck standen Aktien aus dem Reise- und dem Transportsektor wie Carnival (-5,7%), American Airlines (-4,1%) und Delta (-3,7%), aber auch Boeing (-4,9%). Schlusslicht bei den Sektoren waren mit den einbrechenden Ölpreisen Energiewerte, deren S&P-500-Subindex um 3,6 Prozent nachgab. Auch Bankaktien (-3,3%) lagen sehr schwach, gedrückt von den fallenden Marktzinsen.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,21 -2,0 0,23 9,7 5 Jahre 0,71 -7,4 0,78 34,7 7 Jahre 0,98 -7,9 1,06 33,3 10 Jahre 1,20 -9,6 1,29 27,9 30 Jahre 1,82 -10,3 1,92 17,0
Die Anleihen profitierten von der Suche der Anleger nach Sicherheit. Die Zehnjahresrendite fiel um 9 Basispunkte auf 1,20 Prozent und näherte sich damit allmählich sogar dem Jahrestief von Ende Januar mit rund 1,01 Prozent. Das Jahreshoch Ende März lag bei rund 1,74 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 8:35 Uhr % YTD EUR/USD 1,1782 -0,1% 1,1797 1,1785 -3,5% EUR/JPY 128,99 -0,1% 129,16 129,49 +2,3% EUR/GBP 0,8626 -0,0% 0,8627 0,8590 -3,4% GBP/USD 1,3659 -0,1% 1,3674 1,3718 -0,1% USD/JPY 109,48 +0,0% 109,48 109,86 +6,0% USD/KRW 1151,46 -0,0% 1151,96 1148,37 +6,1% USD/CNY 6,4884 -0,0% 6,4905 6,4828 -0,6% USD/CNH 6,4938 -0,0% 6,4941 6,4883 -0,1% USD/HKD 7,7717 +0,0% 7,7708 7,7691 +0,3% AUD/USD 0,7320 -0,3% 0,7342 0,7368 -5,0% NZD/USD 0,6901 -0,6% 0,6945 0,6977 -3,9% Bitcoin BTC/USD 29.666,76 -3,5% 30.750,01 31.623,51 +2,1%
Der anfangs noch festere Dollar folgte den Anleiherenditen nach unten und ging wenig verändert aus dem Tag.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,52 66,42 +0,2% 0,10 +37,5% Brent/ICE 68,78 68,62 +0,2% 0,16 +34,6%
Am Ölmarkt stürzten die Preise am Montag regelrecht ab, phasenweise betrugen die Verluste über 8 Prozent und waren die größten seit September 2020. Hauptbelastungsfaktor waren auch hier die sich wieder verschärfenden Pandemie- und damit Nachfragesorgen. Hinzu kam aber noch, dass die Opec+ mehr Öl fördern wird. Nach einigem Hin und Her hatte sie sich am Wochenende darauf geeinigt, dass ab August jeden Monat täglich 400.000 Barrel Öl mehr gefördert werden.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.815,56 1.812,60 +0,2% +2,96 -4,3% Silber (Spot) 25,14 25,18 -0,1% -0,03 -4,7% Platin (Spot) 1.080,95 1.078,50 +0,2% +2,45 +1,0% Kupfer-Future 4,23 4,21 +0,7% +0,03 +20,0%
Das Gold zeigte sich wenig verändert und profitierte damit nicht von den niedrigeren Zinsen und auch nicht von der Suche nach vermeintlich sicheren Häfen.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
CORONA-PANDEMIE
Nach mehr als einem Jahr strikter Einreisebeschränkungen öffnet Kanada ab Anfang September seine Grenze für geimpfte Reisende aus dem Ausland. Nach einer Wiederöffnung der Grenze zu den USA am 9. August werde Kanada ab dem 7. September vollständig geimpfte Bürger aus allen Ländern wieder willkommen heißen, teilte der Minister für zwischenstaatliche Angelegenheiten, Dominic LeBlair, mit.
CHINA / USA
China hat die Vorwürfe eines großangelegten Hackerangriffs auf Microsoft scharf zurückgewiesen. Die chinesische Botschaft im neuseeländischen Wellington verurteilte die Anschuldigungen als "völlig unbegründet und unverantwortlich" und sprach von "bösartiger Verleumdung". Auch die chinesische Botschaft im australischen Canberra wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die US-Regierung als "Weltmeister der bösartigen Cyberangriffe".
PEGASUS-SPÄHSOFTWARE / MEXIKO
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 20, 2021 01:53 ET (05:53 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
Das Umfeld des heutigen mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador gehört nach einem Medienbericht zu den möglichen Opfern von Angriffen mit der Pegasus-Spähsoftware des Unternehmens NSO, berichtete die Nachrichtenwebsite Aristegui Noticias.
INNENPOLITIK PERU
Sechs Wochen nach der Stichwahl um die Präsidentschaft in Peru steht der Sieger fest: Die nationale Wahlaufsichtsbehörde (JNE) erklärte am Montag den linken Gewerkschafter und Lehrer Pedro Castillo zum offiziellen Wahlsieger und bestätigte damit das vorläufige Wahlergebnis.
CO2-EMISSIONEN IEA
Die weltweiten Hilfspakete und Konjunkturprogramme zur wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Pandemie fließen nach Angaben der Internationalen Energie-Agentur (IEA) nur zum Bruchteil in saubere Energie. Von insgesamt rund 16 Billionen US-Dollar (knapp 13,6 Billionen Euro) an staatlichen Hilfsmaßnahmen seien nur 380 Milliarden Dollar für saubere Energie vorgesehen. Falls alle Projekte wie geplant umgesetzt würden, sei deshalb für 2023 ein neues Rekordhoch bei den CO2-Emissionen zu erwarten.
OPIOID-KRISE USA
Im Zusammenhang mit der Opioid-Krise in den USA stehen tausende von Klagen gegen große Arzneimittelhersteller und -händler kurz vor dem Abschluss. Es werde erwartet, dass die Eckpunkte eines 26-Milliarden-Dollar-Deals zwischen Bundesstaaten und vier Unternehmen im Laufe dieser Woche bekannt gegeben werden, und einige der Forderung von New York dürften mit einem Vergleich in Höhe von 1 Milliarde Dollar beigelegt werden, sagten informierte Personen.
GELDPOLITIK CHINA
Die People's Bank of China (PBoC) hat den einjährige Referenzzins (Loan Prime Rate) für Bankkredite an Unternehmen und Haushalte den 15. Monat in Folge bei 3,85 Prozent belassen. Die fünfjährige Loan Prime Rate wurde mit 4,65 Prozent bestätigt.
BHP
hat in seinem vierten Quartal zwar weniger Eisenerz gefördert als im Vorjahr, die Förderprognose für das Gesamtjahr allerdings erfüllt. BHP meldete eine Produktion von 65,2 Millionen Tonnen Eisenerz, was einem Rückgang von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber einem Plus von 9 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Damit erreichte die Produktion im gesamten Geschäftsjahr 253,5 Millionen Tonnen. BHP hatte zuvor ein Volumen in der oberen Hälfte der Bandbreite von 245 bis 255 Millionen Tonnen in Aussicht gestellt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/cln
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July 20, 2021 01:53 ET (05:53 GMT)
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