DJ MÄRKTE EUROPA/Börsen starten mit Abgaben - Zahlen im Blick
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Dienstag mit überraschend deutlichen Verlusten gestartet. "Der anhaltende Druck auf die Börsen in Fernost belastet auch die Stimmung auf dem Frankfurter Börsenparkett. China erhöht den Druck auf seine Technologiekonzerne, die Investoren sind zunehmend verunsichert", so AXI. Daneben halten sich die Anleger vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch zurück. Dort dürfte besonders auf die Inflationsaussichten geschaut werden. Die Anleger interessieren sich vor allem für Hinweise, wann die Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm zurückfahren wird.
Der DAX verliert 0,9 Prozent auf 15.480 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent auf 4.072 nach unten. Mit der Festlegung eines entsprechenden Fed-Zeitplans rechnet Michael Blumenroth, Kapitalmarktstratege der Deutschen Bank, aber noch nicht. Der US-Arbeitsmarkt befinde sich mit einer Arbeitslosenquote von aktuell 5,9 Prozent noch ein gutes Stück vom Vollbeschäftigungsniveau entfernt, während die konjunkturelle Unsicherheit angesichts der grassierenden Delta-Variante des Coronavirus zugenommen habe. Die Verabschiedung eines konkreten Fahrplans im Herbst sei dagegen wahrscheinlicher.
LVMH mit besseren Zahlen
"Beim EBIT hat LVMH die Markterwartung um 10 Prozent übertroffen", so ein Aktienhändler am Morgen zu den Zahlen zum zweiten Quartal. Die Analysten blasen ins gleiche Horn, so erwartet die Citi, dass der Konsens beim EBIT um 10 bis 15 Prozent nach oben genommen werden müsse. Die starken Ergebnisse von LVMH im Bereich Fashion & Leather und die positive Überraschung im Bereich Watches & Jewelry lieferten eine Überraschung. Nach den zuletzt guten Zahlen von Richemont, Swatch, Burberry und Hugo Boss sollte der Sektor wieder verstärkt in den Blick der Investoren geraten. LVMH steigen im frühen Geschäft um 1,4 Prozent.
Michelin hat nach Aussage der Jefferies-Analysten ein starkes erstes Halbjahr abgeliefert. Dabei profitierte der französische Reifenhersteller sowohl vom besseren Volumen als auch von dem Preismix. Aber auch der Cashflow habe sich in einem saisonal schwachen Halbjahr mit 350 Millionen Euro überraschend stark präsentiert. Der Konsens der Analysten liege deutlicher unter dem Ausblick, so dass es hier zu Anpassungen kommen sollte. Im frühen Handel präsentiert sich die Michelin-Aktie wenig verändert.
Nach einem überzeugenden ersten Halbjahr gehen die Analysten der Citi davon aus, dass Lagardere auf das Jahr gesehen die Markterwartung erreichen, wenn nicht übertreffen werde. Dabei profitierte der französische Medienkonzern im ersten Halbjahr von guten Umsätzen in den Geschäftsbereichen Verlagswesen und Reiseeinzelhandel. Die Ergebnisse sollten vom Markt gut aufgenommen werden. Lagardere gewinnen an der Pariser Börse fast 8 Prozent.
Die Zahlen von Logitech können sich sehen lassen: so legte der operative Gewinn um 143 Prozent auf 203 Millionen Dollar zu, bereinigt lag er bei 235 Millionen Dollar und damit doppelt so hoch wie im Vorjahr. Der Konsens wurde damit leicht übertroffen, ist aus dem Handel zu hören. Für die Logitech-Aktie geht es im frühen Handel aber erst einmal kräftig um 5,1 Prozent nach unten.
Dürr und Kion heben den Ausblick an
Bei Dürr (+5,4%) läuft es momentan rund, der positive Impuls kommt auch von der guten Auftragslage bei Homag. Neben den Einsparungen durch umfassende Kapazitätsanpassungen und Strukturverbesserungen ist das dynamische Wachstum bei Homag der wesentliche Treiber für die Entwicklung. Der Anlagen- und Maschinenbauer aus dem MDAX rechnet nunmehr mit 3,6 bis 3,8 Milliarden Euro Umsatz und einer EBIT-Marge von 5,0 bis 6,0 Prozent, damit liege die Zielspanne beim Umsatz um 150 Millionen Euro höher als bisher und das Renditeziel um 80 Basispunkte.
Kion (+0,4%) hat am Vorabend den Ausblick angehoben, was für die Analysten der Citigroup überraschend kam. Die Anhebung der Prognose für 2021 im niedrigen einstelligen Bereich werde als ermutigend angesehen, da Kion im Vorfeld als "gefährdet" mit Blick auf die Inflation der Stahlinputkosten eingestuft wurde. Die kleine implizite Anhebung des Ausblicks deute nun darauf hin, dass auch in der zweiten Jahreshälfte keine wesentlichen Auswirkungen gesehen würden. Zudem wurde die Prognose für den Auftragseingang des Konzerns angehoben.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.061,85 -1,0% -40,74 +14,3% Stoxx-50 3.512,45 -1,0% -35,67 +13,0% DAX 15.435,61 -1,2% -183,37 +12,5% MDAX 34.742,61 -1,0% -345,94 +12,8% TecDAX 3.619,31 -0,7% -25,11 +12,7% SDAX 16.256,93 -1,0% -162,77 +10,1% FTSE 6.936,60 -1,3% -88,83 +8,7% CAC 6.526,43 -0,8% -52,17 +17,6% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,44 -0,02 +0,14 US-Zehnjahresrendite 1,24 -0,05 +0,33 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:18 Uhr Mo, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1781 -0,2% 1,1795 1,1810 -3,5% EUR/JPY 129,63 -0,5% 129,98 130,27 +2,8% EUR/CHF 1,0803 -0,0% 1,0808 1,0818 -0,1% EUR/GBP 0,8547 +0,1% 0,8539 0,8544 -4,3% USD/JPY 110,04 -0,3% 110,21 110,30 +6,5% GBP/USD 1,3784 -0,3% 1,3812 1,3823 +0,9% USD/CNH (Offshore) 6,5196 +0,6% 6,4843 6,4847 +0,3% Bitcoin BTC/USD 37.061,01 -0,1% 37.213,26 38.369,47 +27,6% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,60 71,91 -0,4% -0,31 +48,6% Brent/ICE 74,34 74,50 -0,2% -0,16 +45,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.799,24 1.797,53 +0,1% +1,71 -5,2% Silber (Spot) 25,19 25,18 +0,1% +0,02 -4,6% Platin (Spot) 1.059,55 1.068,50 -0,8% -8,95 -1,0% Kupfer-Future 4,59 4,59 +0,1% +0,00 +29,0% ===
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July 27, 2021 03:39 ET (07:39 GMT)
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