Hamburg (ots) - Wien in den 1990er-Jahren. Jack Unterweger betritt im Anzug, gescheitelt, gepflegt, gebildet, die Lesebühnen. Unterweger liest aus seinen Gedichten und Romanen, mit denen er sich aus der Haft geschrieben hat. Er gibt Interviews, macht Reportagen. Autor Malte Herweg sucht für seinen Podcast noch Augenzeugen, die mit ihm über Jack Unterwegen sprechen.
Ursprünglich wegen Mordes an der Deutschen Margret Schäfer 1974 in Salzburg zu lebenslanger Haft verurteilt, wurde er zunächst wegen besonderer Gefährlichkeit in der Justizanstalt Stein inhaftiert und schließlich wegen der Bemühungen einiger Intellektueller frühzeitig entlassen. Während er die literarische Szene in Österreich eroberte, begann in Wien eine Serie von Morden an Prostituierten. Vier Jahre nach seiner Entlassung wurde Unterweger wegen zahlreicher weiterer Morde angeklagt. Nach der Urteilsverkündung wegen neunfachen Mordes nahm er sich noch in der folgenden Nacht das Leben.
Autor und Journalist Malte Herwig geht in dem neuen NDR Podcast "JACK" der Frage nach, wie leicht man Opfer von Verblendung und Täuschung, Fake und Lüge werden kann. "JACK" ist als True-Crime-Format über den österreichischen Serienmörder Jack Unterweger angelegt. Es geht um Selbstinszenierung, Dichtung, Liebe, Unterwerfung, die Macht der Verführung und die Kunst der Täuschung. Die Produktion beginnt in diesem Sommer.
"Ich möchte verstehen, was so viele Menschen an Jack Unterweger damals fasziniert hat", erklärt Malte Herwig. "Dabei geht es mir um Aufklärung, nicht um Verurteilung der Menschen, die seiner Faszination erlagen. Der Podcast ist ein Versuch, die Methode und den Zauber der Verführung zu verstehen. Diese Fähigkeit ermöglichte es Jack Unterweger allzu lang unerkannt zahlreiche Morde zu verüben, obwohl er als Prominenter im grellen Licht der Öffentlichkeit stand."
Für den Podcast begibt sich Malte Herwig an die Tatorte und setzt seine Suche nach Zeitzeugen fort, nach Wegbegleiter*innen Unterwegers und Menschen, die ihm zufällig begegnet sind. Eine von ihnen: Juristin Astrid Wagner. Sie hat Unterweger nicht nur gekannt, sie hatten eine Affäre.
Jack Unterweger sagte zum Prozessauftakt 1994 in Granz: "Meine Damen und Herren Geschworenen, wir sind jetzt für die nächsten zwei Monate zusammen, und ich möchte kein steriler Schauspieler sein. Ich möchte es mit Ihnen so haben wie im Kaffeehaus. Falls Sie Fragen haben, stellen Sie sie bitte, und ich werde Ihnen auf alles, wirklich alles, Antwort geben. Sehen Sie, ich habe den großen Vorteil, dass ich nichts zu verbergen habe, da ich nicht der Mörder bin. Wenn Sie mich bei einer Lüge erwischen, dann verurteilen Sie mich."
"JACK" ist eine Produktion des Norddeutschen Rundfunks und wird ab Januar 2022 veröffentlicht. Autor ist Dr. Malte Herwig (Autor und Host des Podcasts "Faking Hitler", Biograph von Peter Handke, Journalist in Hamburg). Regie führt Roman Neumann, Regisseur und Producer in Berlin, Gestalter der Podcasts "Weltbewegend - Frauen und Macht" und "Hannah Arendt - endlich verstehen". Die Redaktion im NDR hat Ulrike Toma, Leiterin der NDR Radiokunst. Die Projektkoordination im NDR liegt bei Dr. Johanna Leuschen, Leiterin des NDR Audiolabs THINK AUDIO.
Hinweis an die Redaktionen: Augenzeugen können sich beim NDR in Hamburg unter der Nummer +494041560 melden.
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Unternehmenskommunikation
Presse und Kommunikation
Ralf Pleßmann
Tel.: 040/4156-2333
Mail: r.plessmann@ndr.de
Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100086433/100874960
Ursprünglich wegen Mordes an der Deutschen Margret Schäfer 1974 in Salzburg zu lebenslanger Haft verurteilt, wurde er zunächst wegen besonderer Gefährlichkeit in der Justizanstalt Stein inhaftiert und schließlich wegen der Bemühungen einiger Intellektueller frühzeitig entlassen. Während er die literarische Szene in Österreich eroberte, begann in Wien eine Serie von Morden an Prostituierten. Vier Jahre nach seiner Entlassung wurde Unterweger wegen zahlreicher weiterer Morde angeklagt. Nach der Urteilsverkündung wegen neunfachen Mordes nahm er sich noch in der folgenden Nacht das Leben.
Autor und Journalist Malte Herwig geht in dem neuen NDR Podcast "JACK" der Frage nach, wie leicht man Opfer von Verblendung und Täuschung, Fake und Lüge werden kann. "JACK" ist als True-Crime-Format über den österreichischen Serienmörder Jack Unterweger angelegt. Es geht um Selbstinszenierung, Dichtung, Liebe, Unterwerfung, die Macht der Verführung und die Kunst der Täuschung. Die Produktion beginnt in diesem Sommer.
"Ich möchte verstehen, was so viele Menschen an Jack Unterweger damals fasziniert hat", erklärt Malte Herwig. "Dabei geht es mir um Aufklärung, nicht um Verurteilung der Menschen, die seiner Faszination erlagen. Der Podcast ist ein Versuch, die Methode und den Zauber der Verführung zu verstehen. Diese Fähigkeit ermöglichte es Jack Unterweger allzu lang unerkannt zahlreiche Morde zu verüben, obwohl er als Prominenter im grellen Licht der Öffentlichkeit stand."
Für den Podcast begibt sich Malte Herwig an die Tatorte und setzt seine Suche nach Zeitzeugen fort, nach Wegbegleiter*innen Unterwegers und Menschen, die ihm zufällig begegnet sind. Eine von ihnen: Juristin Astrid Wagner. Sie hat Unterweger nicht nur gekannt, sie hatten eine Affäre.
Jack Unterweger sagte zum Prozessauftakt 1994 in Granz: "Meine Damen und Herren Geschworenen, wir sind jetzt für die nächsten zwei Monate zusammen, und ich möchte kein steriler Schauspieler sein. Ich möchte es mit Ihnen so haben wie im Kaffeehaus. Falls Sie Fragen haben, stellen Sie sie bitte, und ich werde Ihnen auf alles, wirklich alles, Antwort geben. Sehen Sie, ich habe den großen Vorteil, dass ich nichts zu verbergen habe, da ich nicht der Mörder bin. Wenn Sie mich bei einer Lüge erwischen, dann verurteilen Sie mich."
"JACK" ist eine Produktion des Norddeutschen Rundfunks und wird ab Januar 2022 veröffentlicht. Autor ist Dr. Malte Herwig (Autor und Host des Podcasts "Faking Hitler", Biograph von Peter Handke, Journalist in Hamburg). Regie führt Roman Neumann, Regisseur und Producer in Berlin, Gestalter der Podcasts "Weltbewegend - Frauen und Macht" und "Hannah Arendt - endlich verstehen". Die Redaktion im NDR hat Ulrike Toma, Leiterin der NDR Radiokunst. Die Projektkoordination im NDR liegt bei Dr. Johanna Leuschen, Leiterin des NDR Audiolabs THINK AUDIO.
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