Berlin (ots) - Kurzform: Es reicht eben nicht, bei der künftigen Mühlendammbrücke lediglich eine Neuaufteilung des Raumes hin zu mehr Straßenbahn, Rad- und Fußverkehr vorzunehmen. Urbaner wird das Zentrum der Stadt dadurch trotzdem nicht. So, wie sie jetzt gebaut wird, bleibt die Brücke eine vertane Chance, ein Relikt der autogerechten Stadt - nur eben mit weniger Autos und vielleicht irgendwann mal mit einer Tram. Mit dem Einsatz von 46,5 Millionen Euro wird nun für Jahrzehnte ein unbefriedigender Zustand zementiert. Schade.
Der vollständige Kommentar: Das Preisgericht, teilt die Verwaltung von Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) mit, habe sich mit großer Mehrheit für den Siegerentwurf der neuen Mühlendammbrücke entschieden. Und in der Tat kann man die künftige Spreeüberquerung in Mitte mit ihrem leichten Schwung und den recht leichten Stützen angesichts der enormen Breite der Brücke als elegantes Ingenieurbauwerk bezeichnen. Dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack - und der hat mit der konstruktiven und gestalterischen Qualität des Entwurfs nichts zu tun.
Die siegreichen Planer haben, genau wie alle anderen Wettbewerbsteilnehmer auch, die Vorgaben erfüllt und eine Brücke konstruiert, die nach wie vor in Autobahnbreite durch die Berliner Innenstadt pflügt. Das kann auch der viel gelobte "leicht konkave Schwung" und die laut Jury "pfiffige, durchdachte Gestaltqualität" nicht unsichtbar machen und vor allem die trennende Wirkung des Straßenzugs quer durch Berlins Mitte nicht aufheben. Wenn das die "Brücke des 21. Jahrhunderts" sein soll - auch das wird in der Mitteilung behauptet - bleibt es schwer vorstellbar, wie denn die Abkehr von der autogerechten Innenstadt eigentlich aussehen soll.
Es reicht eben nicht, bei der künftigen Mühlendammbrücke lediglich eine Neuaufteilung des Raumes hin zu mehr Straßenbahn, Rad- und Fußverkehr vorzunehmen. Urbaner wird das Zentrum der Stadt dadurch trotzdem nicht.
So, wie sie jetzt gebaut wird, bleibt die Brücke eine vertane Chance, ein Relikt der autogerechten Stadt - nur eben mit weniger Autos und vielleicht irgendwann mal mit einer Tram. Mit dem Einsatz von 46,5 Millionen Euro wird nun für Jahrzehnte ein unbefriedigender Zustand zementiert. Schade.
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Die siegreichen Planer haben, genau wie alle anderen Wettbewerbsteilnehmer auch, die Vorgaben erfüllt und eine Brücke konstruiert, die nach wie vor in Autobahnbreite durch die Berliner Innenstadt pflügt. Das kann auch der viel gelobte "leicht konkave Schwung" und die laut Jury "pfiffige, durchdachte Gestaltqualität" nicht unsichtbar machen und vor allem die trennende Wirkung des Straßenzugs quer durch Berlins Mitte nicht aufheben. Wenn das die "Brücke des 21. Jahrhunderts" sein soll - auch das wird in der Mitteilung behauptet - bleibt es schwer vorstellbar, wie denn die Abkehr von der autogerechten Innenstadt eigentlich aussehen soll.
Es reicht eben nicht, bei der künftigen Mühlendammbrücke lediglich eine Neuaufteilung des Raumes hin zu mehr Straßenbahn, Rad- und Fußverkehr vorzunehmen. Urbaner wird das Zentrum der Stadt dadurch trotzdem nicht.
So, wie sie jetzt gebaut wird, bleibt die Brücke eine vertane Chance, ein Relikt der autogerechten Stadt - nur eben mit weniger Autos und vielleicht irgendwann mal mit einer Tram. Mit dem Einsatz von 46,5 Millionen Euro wird nun für Jahrzehnte ein unbefriedigender Zustand zementiert. Schade.
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