DJ MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen zurück - Allianz drückt den DAX
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen kommen bis Montagmittag von den Tageshochs zurück. Der chinesische Caixin-Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe ist auf den tiefsten Stand seit 16 Monaten gesunken. Das lag unter anderem an den schweren Überschwemmungen in Zentralchina, der neuen Welle an Covid-Fällen mit den folgenden Lockdowns sowie an Stromengpässen, die in einigen Städten die Produktion und die Auftragseingänge belasteten.
Das chinesische Politbüro der KP hat allerdings auf die zuletzt zunehmend schwächeren Wirtschaftsdaten reagiert und mehr Unterstützung für die Wirtschaft signalisiert, was an der Börse positiv interpretiert wird. Dabei gehe es nicht nur um staatliche Ausgabenprogramme, auch der Mindestreservesatz für Banken könnte gesenkt werden, heißt es. Der DAX notiert 0,2 Prozent im Minus bei 15.517 Punkten - hier drückt allerdings auch ein Kurseinbruch der Allianz-Aktie. Der Euro-Stoxx-50 hält sich besser mit plus 0,2 Prozent auf 4.099.
US-Probleme der Allianz schwer einzuschätzen
Allianz brechen um 7,5 Prozent ein. Klagen und Untersuchungen in den USA könnten sich laut Allianz erheblich auf künftige Finanzergebnisse auswirken. "Die Klagen sind seit langem bekannt", so ein Marktteilnehmer am Morgen. Juristische Auseinandersetzungen in den USA oder Untersuchungen US-amerikanischer Behörden wie der Börsenaufsicht SEC oder des US-Justizministeriums seien nicht angenehm, zumal der Ausgang teilweise schwer bis gar nicht zu prognostizieren sei, so die NordLB.
Für die Aktie des französischen Versicherungskonzerns Axa geht es um 4 Prozent nach oben. Positiv stellen die Analysten der UBS die Gewinnentwicklung heraus. So stieg das bereinigte Ergebnis von 1,89 Milliarden auf 3,64 Milliarden Euro und lag damit deutlich über der Markterwartung von 3,3 Milliarden. Das Ergebnis bei Axa XL, dem Geschäftsbereich für Schaden- und Unfallversicherungen sowie Spezialrisiken, übertraf den Konsens um 12 Prozent.
Die Veröffentlichung der Ergebnisse der europäischen Bankenaufsichtsbehörde Eba spielt für den Sektor (+0,5%) keine größere Rolle. Deutsche Bank geben 0,3 Prozent nach, während Commerzbank unverändert notieren.
Vonovia und Deutsche Wohnen geben nicht auf: Nach dem gerade erst gescheiterten Übernahmeversuch unternimmt Vonovia einen neuen Anlauf für die freundliche Übernahme des Konkurrenten. Dabei ist die Ausgangslage nun wohl etwas besser. So hatte Vonovia zum einen in der vergangenen Woche mitgeteilt, der Konzern halte nun bereits knapp unter 30 Prozent an der Deutschen Wohnen. Zum anderen hat sie das Angebot um 1 Euro auf nun 53 Euro je Aktie nach oben genommen.
Das ist zwar nur ein geringer Aufschlag zum Freitag-Schlusskurs von 52,64 Euro. Allerdings wollen nicht nur die beiden Unternehmen die Übernahme, auch einige Großaktionäre seien an ihr interessiert. Diese könnten nun mehr Aktien der Vonovia andienen, so dass die jüngst knapp verfehlte 50-Prozenthürde nun erreicht werden dürfte. Während sich Deutsche Wohnen mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 52,74 Euro dem neuen Angebotspreis annähern, ziehen Vonovia um 1,4 Prozent an.
Nach starken Halbjahreszahlen geht es für die Aktie der HSBC in London um 0,5 Prozent nach oben. Das Management hat angedeutet, dass der Zinsertrag stabilisiert. Aber auch weitere Kosteneinsparungen werden positiv gewertet.
Parker Hannifin legt Gebot für Meggitt vor
Für die Aktie von Meggitt geht es in London um rund 56 Prozent auf 733 Pence aufwärts. Kurstreiber ist das Gebot von Parker Hannifin für das britische Maschinenbauunternehmen, was sich auf den Bereich Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Energie spezialisiert hat. Das Gebot von 800 Pence in bar für jede Aktie bedeutet einen Aufschlag von 71 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag.
Stabilus geben nach Zahlenausweis um 0,8 Prozent nach, obwohl der Autozulieferer nach einem guten dritten Quartal den Ausblick konkretisiert hat. Das Unternehmen erwartet nun für 2021 einen Umsatz von 930 bis 950 Millionen Euro nach zuvor 900 bis 950 bei einer bereinigten EBIT-Marge von 14 bis 15 Prozent nach zuvor 13 bis 15 Prozent. "Das vierte Quartal ist bei Stabilus historisch betrachtet stark, daher sollten die Ziele erreichbar sein", so ein Marktteilnehmer. Mit einer Anhebung der EBIT-Marge den oberen Rand ist allerdings bereits gerechnet worden und stützt daher nicht mehr.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.099,49 +0,2% 10,19 +15,4% Stoxx-50 3.555,22 -0,0% -0,59 +14,4% DAX 15.516,76 -0,2% -27,63 +13,1% MDAX 35.175,57 +0,1% 28,66 +14,2% TecDAX 3.671,69 -0,3% -9,68 +14,3% SDAX 16.535,56 +0,0% 4,40 +12,0% FTSE 7.078,88 +0,7% 46,58 +8,9% CAC 6.643,18 +0,5% 30,42 +19,7% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,45 +0,01 +0,12 US-Zehnjahresrendite 1,22 -0,00 +0,31 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:15 Uhr Fr, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1889 +0,2% 1,1873 1,1863 -2,7% EUR/JPY 130,21 +0,1% 130,22 130,20 +3,3% EUR/CHF 1,0761 +0,1% 1,0752 1,0748 -0,5% EUR/GBP 0,8552 +0,2% 0,8537 0,8527 -4,2% USD/JPY 109,51 -0,1% 109,68 109,75 +6,0% GBP/USD 1,3903 +0,0% 1,3902 1,3911 +1,7% USD/CNH (Offshore) 6,4637 -0,0% 6,4667 6,4630 -0,6% Bitcoin BTC/USD 39.569,51 -3,7% 39.656,26 39.039,76 +36,2% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,67 73,95 -1,7% -1,28 +50,8% Brent/ICE 74,45 75,41 -1,3% -0,96 +46,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.808,88 1.814,01 -0,3% -5,13 -4,7% Silber (Spot) 25,45 25,49 -0,2% -0,04 -3,6% Platin (Spot) 1.060,68 1.051,95 +0,8% +8,73 -0,9% Kupfer-Future 4,50 4,48 +0,4% +0,02 +27,6% ==
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August 02, 2021 07:09 ET (11:09 GMT)
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