DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Die deutsche Autobranche bleibt nach dem guten Jahresstart auch im zweiten Quartal trotz höherer Rohstoffkosten und Lieferengpässen bei Halbleiterkomponenten auf der Überholspur. Volkswagen und Daimler haben bereits mit starken Geschäftszahlen überrascht, auch bei BMW rechnen Analysten mit Milliardengewinnen im Quartal. Im Kerngeschäft mit Premiumautos wird - wie schon bei Mercedes-Benz - eine deutlich zweistellige operative Rendite prognostiziert.
Im Gegensatz zu anderen Herstellern dürfte der Münchener Konzern bei den Produktionsproblemen glimpflicher davon gekommen sein. Etwa 30.000 bis 40.000 Autos habe BMW im Quartal vermutlich nicht fertigen können, meint Metzler-Analyst Jürgen Pieper. Analysten der UBS rechnen mit rund 30.000 Fahrzeugen. Wie schon Daimler und VW wird auch BWM von guten Verkaufspreisen profitiert haben, sowohl bei Neuwagen als auch Gebrauchten. Besonders in den USA und Europa seien die Preise für gebrauchte Premiumwagen gut, betonen Analysten von RBC Capital Markets. Dagegen belasten die zuletzt teils deutlich gestiegenen Rohstoffkosten. BMW hatte den Gegenwind wegen höherer Preise und Währungsschwankungen für das Gesamtjahr zuletzt mit rund 500 Millionen Euro beziffert.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
BMW (7:30 Uhr)
Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum zweiten Quartal (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro):
2. QUARTAL 2Q21 ggVj Zahl 2Q20 Umsatz 26.964 +35% 5 19.973 Umsatz Automobile 23.046 +55% 3 14.878 Umsatz Finanzdienstleistungen 7.657 +15% 3 6.658 EBIT 3.927 -- 5 -666 EBIT Automobile 3.038 -- 3 -1.554 EBIT Finanzdienstleistungen 778 +911% 3 77 Ergebnis vor Steuern 3.997 -- 2 -300 Ergebnis nach Steuern k.A. -- -- -212 Ergebnis nach Steuern/Dritten 2.909 -- 2 -230 Ergebnis je Stammaktie 4,41 -- 3 -0,35
INFINEON (7:30 Uhr)
Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen zum dritten Quartal (Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):
PROG PROG PROG 3. QUARTAL 3Q20/21 ggVj Zahl 3Q19/20 Gesamtumsatz 2.767 +27% 22 2.174 Segmentergebnis 497 +126% 22 220 Ergebnis nach Steuern/Dritten 261 -- 22 -128 Ergebnis je Aktie 0,19 -- 22 -0,11 Ergebnis je Aktie bereinigt 0,29 +123% 22 0,13 Umsatz Automotive 1.243 +53% 22 815 Umsatz Industrial Power Control 388 +6% 22 366 Umsatz Power & Sensor Systems 806 +18% 22 681 Umsatz Connected Secure Systems 324 +6% 22 307 Ergebnis Automotive 193 -- 22 -24 Ergebnis Industrial Power Control 71 +13% 22 63 Ergebnis Power & Sensor Systems 196 +37% 22 143 Ergebnis Connected Secure Systems 31 -16% 22 37
Weitere Termine:
06:45 FR/Societe Generale SA, Ergebnis 2Q
07:00 NL/DSM NV, Ergebnis 1H
07:30 DE/Pfeiffer Vacuum Technology AG, ausführliches Ergebnis 1H
07:35 IT/Assicurazioni Generali SpA, Ergebnis 1H
07:45 DE/Krones AG, ausführliches Ergebnis 2Q
08:00 GB/BP plc, Ergebnis 2Q
08:00 NL/Stellantis NV, Ergebnis 1H
22:01 US/Amgen Inc, Ergebnis 2Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- EU 11:00 Erzeugerpreise Juni Eurozone PROGNOSE: +1,5% gg Vm/+10,3% gg Vj zuvor: +1,3% gg Vm/+9,6% gg Vj - US 16:00 Auftragseingang Industrie Juni PROGNOSE: +0,9% gg Vm zuvor: +1,7% gg Vm 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.558,00 +0,4% E-Mini-Future S&P-500 4.391,50 +0,3% E-Mini-Future Nsdq-100 14.984,00 +0,2% Nikkei-225 27.631,94 -0,5% Schanghai-Composite 3.453,03 -0,3% +/- Ticks Bund -Future 176,84 -5 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.568,73 0,16 DAX-Future 15.503,00 -0,30 XDAX 15.514,23 -0,30 MDAX 35.384,24 0,68 TecDAX 3.717,94 0,99 EuroStoxx50 4.116,62 0,67 Stoxx50 3.570,38 0,41 Dow-Jones 34.838,16 -0,28 S&P-500-Index 4.387,16 -0,18 Nasdaq-Comp. 14.681,07 0,06 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 176,89 +31
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsstart am Dienstag zunächst etwas leichter erwartet. So stellt IG den DAX bei 15.535 Punkten nach einem Vortagesschluss bei 15.569 Zählern. Leicht belastend wirkt sich dabei aus, dass die Wall Street nach Handelsschluss in Europa die zuvor gesehenen Gewinne wieder abgegeben hatte. Zudem werden die Investoren mit Blick auf die Ausbreitung der Delta-Variante in Asien etwas zurückhaltender. Eine erneute Ausbreitung der Seuche dürfte die wirtschaftlichen Aussichten erneut belasten. In den kommenden Tagen bestimmt in Europa die Berichtssaison das Geschehen. Die Unternehmenszahlen haben jüngst mehrheitlich überzeugt und die Bewertungen an den Börsen damit gerechtfertigt.
Rückblick: Freundlich - Die Börsen sind mit Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Der chinesische Caixin-Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe war zwar auf den tiefsten Stand seit 16 Monaten gesunken. Das chinesische Politbüro der KP hatte allerdings auf die zuletzt zunehmend schwächeren Wirtschaftsdaten reagiert und mehr Unterstützung für die Wirtschaft signalisiert, was an der Börse positiv interpretiert wurde. Für Axa ging es um 4,2 Prozent nach oben. Positiv stellte die UBS die Gewinnentwicklung heraus. Trotz starker Halbjahreszahlen ging es für Heineken um 0,6 Prozent nach unten. Allerdings warnten Analysten, dass das zweite Halbjahr wieder schwerer werden dürfte. Auch Ferrari legte bessere Geschäftszahlen vor. Dennoch verlor das Papier 1,9 Prozent. Beim Ausblick hatten sich die Anleger mehr erhofft. Meggitt gewannen rund 57 Prozent. Kurstreiber war das Gebot von Parker Hannifin.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - Ohne den Kurseinbruch von 7,8 Prozent bei Allianz hätte sich der DAX besser geschlagen. Klagen und Untersuchungen in den USA könnten sich laut Allianz erheblich auf künftige Finanzergebnisse auswirken. FMC verloren 2,4 Prozent und wurden damit weiter verkauft. Das Unternehmen hatte am Freitag enttäuschend aufgenommene Quartalszahlen vorgelegt. Fresenius verloren 1 Prozent. Vonovia und Deutsche Wohnen geben nicht auf: Nach dem gerade erst gescheiterten Übernahmeversuch unternimmt Vonovia einen neuen Anlauf für die freundliche Übernahme des Konkurrenten. Vonovia gewannen 2,2 Prozent, Deutsche Wohnen 0,3 Prozent. Stabilus gewannen nach Zahlenausweis 0,4 Prozent. Flatexdegiro brachen um 15,6 Prozent ein. Hauck & Aufhäuser verwies darauf, dass die Zahl der Transaktionen im zweiten Quartal um 40 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken sei.
XETRA-NACHBÖRSE
Von hohen Umsätzen in Allianz berichtete ein Händler von Lang & Schwarz. Die Schnäppchenjäger setzten sich aber nicht durch, obwohl die Titel im regulären Geschäft 7,8 Prozent nachgegeben hatten. Die Aktien fielen um weitere 0,5 Prozent. Ähnlich bei Flatexdegiro, deren Aktie im Tagesgeschäft 15,6 Prozent abgesackt waren. Die Papiere fielen ebenfalls um ein weiteres halbes Prozent.
USA - AKTIEN
Etwas leichter - Gewinne aus dem Frühgeschäft wurden überwiegend wieder abgegben. Händler verwiesen auf durch die Bank schwache Daten. Gestützt hatte zunächst die US-Politik. Denn der US-Senat hat kurz vor seiner Sommerpause die Arbeit am Gesetzestext zum historischen Infrastrukturpaket von Präsident Joe Biden abgeschlossen. Square stiegen mit einer Transaktion 10,4 Prozent. Der Finanzdienstleister kauft den australischen Bezahldienstleister Afterpay für rund 29 Milliarden US-Dollar. GE tendierten rein optisch über 679 Prozent höher. Das Unternehmen nimmt eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 8:1 vor. Carnival tendierten nach Gewinnen im frühen Geschäft 0,9 Prozent leichter. Die Kreuzfahrtreederei hat die ersten Kreuzfahrten nach längerer Corona-Pause erfolgreich absolviert. Walt Disney fielen nach Aufschlägen zum Start schließlich um 0,3 Prozent. Der Film "Jungle Cruise" hat in Nordamerika ein vielversprechendes Debüt hingelegt. Marin Software fielen um knapp 14 Prozent. Der Spezialist für Digitalwerbung berichtete von sinkenden Zweitquartalsumsätzen und rechnet mit weiteren Erlösrückgängen. Vaxart zogen um gut 11 Prozent an. Das Biopharma-Unternehmen beginnt mit klinischen Studien für den Tablettenimpfstoffkandidat gegen Covid-19 in der zweiten Jahreshälfte.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,18 -0,8 0,18 5,9 5 Jahre 0,65 -4,2 0,69 29,1 7 Jahre 0,95 -4,1 1,00 30,6 10 Jahre 1,17 -5,7 1,23 25,3 30 Jahre 1,85 -4,7 1,89 19,9
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 03, 2021 01:31 ET (05:31 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.