FRANKFURT (dpa-AFX) - Steigende Börsenkurse und der Druck der Niedrigzinsen auf Anleger haben dem Fondsanbieter Union Investment gute Geschäfte beschert. Der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken flossen im ersten Halbjahr unterm Strich Gelder in Höhe von 24,4 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Summe war fünfmal so hoch wie im Vorjahreszeitraum (4,3 Mrd Euro), als die Corona-Pandemie die Börsen erschüttert hatte.
Bei Privatanlegern verzeichnete Union Investment ein Neugeschäft von 9,7 Milliarden Euro, fast dreimal so viel wie in der ersten Jahreshälfte 2020. "Die Sparer befinden sich aufgrund der zementierten Null- und Minuszinsen in einem Anlagenotstand", sagte Joachim Reinke, Vorstandschef von Union Investment, in Frankfurt. Ungebrochen war der Trend zu Geldanlagen, bei denen Umweltschutz, Soziales und gute Unternehmensführung eine Rolle spielen. 60 Prozent der neuen Gelder seien in Nachhaltigkeitsfonds geflossen.
Auch bei Fondssparplänen, bei denen Sparer in der Regel monatlich Geld in Fonds einzahlen, konnte Union Investment zulegen. Im ersten Halbjahr wurden demnach netto 348 000 neue Sparpläne abgeschlossen und damit deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum (200 000).
Derweil erholte sich das Neugeschäft mit Großanlegern wie Versicherungen und Pensionsfonds kräftig auf 14,7 Milliarden Euro (0,6 Mrd). Einige Profi-Investoren hatten im Corona-Crash an der Börse 2020 Liquidität gebraucht und größere Positionen aufgelöst./als/DP/eas