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MÄRKTE EUROPA/Kurzer Börsen-Rücksetzer nach schwachen ADP-Daten

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Kurzer Börsen-Rücksetzer nach schwachen ADP-Daten

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen kommen am Mittwochnachmittag von den Tageshochs temporär leicht zurück und erholen sich dann aber wieder. Grund ist ein schwächerer ADP-Arbeitsmarktbericht. Die US-Privatwirtschaft hat im Juli lediglich 330.000 neuen Stellen geschaffen, erwartet worden war ein Plus von 653.000. Positiv beurteilen Marktteilnehmer den chinesischen Einkaufsmanager-Index für den Service-Bereich, der deutlich besser ausgefallen ist als erwartet. "Das ist ein gewisses Gegengewicht zu dem schwachen Industrie-PMI", so ein Marktteilnehmer.

Der DAX gewinnt 0,9 Prozent auf 15.698 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,7 Prozent auf 4.147 Zähler. Für die Einzelwerte liefert die Berichtssaison einmal mehr die Impulse. Zum Thema Covid-19 gibt es wenig neue Erkenntnisse: Weiter im Blick sind mögliche negative wirtschaftliche Auswirkungen der Verbreitung der Delta-Variante. Die Bundesregierung in Berlin schließt derweil neue Lockdowns im Herbst und Winter nicht aus. Gratistests sollen bald eingestellt werden.

Technologieaktien führen Gewinnerliste in Europa an 

Technologie-Aktien führen die Gewinnerliste unter den Sektoren mit Aufschlägen von 1,7 Prozent an. Besonders gefragt sind Aktien aus der Halbleiterindustrie, hier gewinnen Infineon 4,3 Prozent, Aixtron steigen um 1,6 Prozent und ASML um 2,4 Prozent. "Der Philadelphia-Semiconductor-Index hat die mehrwöchige Konsolidierung nun mit neuen Allzeithochs beendet", so ein Marktteilnehmer. Das stütze auch in Europa die Stimmung für die Branchentitel.

Siemens Energy hat trotz roter Zahlen ihrer Windkrafttochter Siemens Gamesa im dritten Quartal ihres Geschäftsjahres 2020/21 einen leichten operativen Gewinn abgeliefert. Bei Siemens Gamesa steht nach Verlustrückstellungen für das laufende Projektgeschäft ein Verlust von 154 Millionen Euro zu Buche. Weil bei der spanischen Tochter kurzfristig keine Besserung absehbar ist, streicht der deutsche Mutterkonzern sein Renditeziel für das Geschäftsjahr 2020/21 zusammen. Siemens Energy geben 3,2 Prozent nach.

Trotz Geschäftszahlen, die im Rahmen der Erwartungen liegen, geben Schaeffler um 0,8 Prozent nach. Die angehobene Unternehmensprognose überrasche nicht und decke sich mit den Erwartungen, so die Citigroup. Die ehrgeizigen Wachstumsziele von Hugo Boss (+0,1%) setzen an der Börse keine Akzente. Bis 2025 will der Modekonzern unter anderem den Umsatz auf 4 Milliarden Euro verdoppeln gegenüber 2020. Für die Citi-Analysten sind die neuen Ziele "ehrgeizig, aber nicht unrealistisch". Der Aktienkurs hat sich seit Jahresbeginn fast verdoppelt.

Thales (+0,1%) will sich derweil von dem Bereich Ground Transportation Systems trennen, es wird exklusiv mit Hitachi Rail über einen Verkauf der Sparte verhandelt. Der zugrundeliegende Wert liegt bei 1,66 Milliarden Euro und damit eher am unteren Rand der von den Deutsche-Bank-Analysten im April genannten Spanne zwischen 1,5 und 2,5 Milliarden Euro. Thales berücksichtigt das Transport-Segment bereits als nicht fortgeführtes Geschäft in der Bilanz und hat damit den Ausblick entsprechend angepasst. Thales will Aerospace, Rüstung und digitale Sicherheit konzentrieren.

Commerzbank sehr schwach nach Zahlen 

Kosten für den massiven Stellenabbau und Sonderabschreibungen haben der Commerzbank (-6,2%) im zweiten Quartal tiefrote Zahlen beschert. Die Analysten der Citigroup sprechen von einem Durcheinander. Wie erwartet seien zahlreiche Einmaleffekte angefallen. Der fundamentale operative Gewinn habe mit 208 Millionen Euro deutlich unter der Marktschätzung von 261 Millionen Euro gelegen.

Trotz ordentlicher Geschäftszahlen und einem guten Auftragsbestand geben Hensoldt 3,4 Prozent nach. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall (+0,3 Prozent) hat derweil im ersten Halbjahr Gewinn und Umsatz kräftig gesteigert. An der Jahresprognose für 2021 hält das MDAX-Unternehmen fest, auch weil es eine weitere Wertberichtigung auf das Kolbengeschäft von 110 Millionen Euro vornehmen musste. An der Börse werden die Zahlen als operativ sehr stark eingestuft, der Gewinn habe sich mehr als verdoppelt.

=== 
Aktienindex       zuletzt   +/- %    absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50      4.147,09   +0,7%     29,14     +16,7% 
Stoxx-50        3.602,30   +0,6%     20,40     +15,9% 
DAX          15.697,85   +0,9%    142,77     +14,4% 
MDAX          35.503,81   +0,6%    204,41     +15,3% 
TecDAX         3.759,96   +1,1%     39,46     +17,0% 
SDAX          16.591,24   +0,5%     82,05     +12,4% 
FTSE          7.135,63   +0,4%     29,91     +10,0% 
CAC           6.755,96   +0,5%     32,15     +21,7% 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite   -0,49          -0,01     +0,09 
US-Zehnjahresrendite    1,18          +0,00     +0,26 
 
DEVISEN         zuletzt   +/- % Mi, 8:25 Uhr Di, 17:34 Uhr  % YTD 
EUR/USD          1,1855   -0,1%    1,1870     1,1858  -2,9% 
EUR/JPY          129,67   +0,2%    129,53     129,34  +2,8% 
EUR/CHF          1,0739   +0,1%    1,0728     1,0727  -0,7% 
EUR/GBP          0,8513   -0,2%    0,8525     0,8533  -4,7% 
USD/JPY          109,40   +0,3%    109,12     109,08  +5,9% 
GBP/USD          1,3926   +0,1%    1,3924     1,3897  +1,9% 
USD/CNH (Offshore)    6,4599   -0,1%    6,4591     6,4673  -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        39.118,76   +2,1%   37.872,01   38.115,76 +34,7% 
 
ROHÖL          zuletzt VT-Settl.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         69,26   70,56     -1,8%     -1,30 +43,7% 
Brent/ICE         71,21   72,41     -1,7%     -1,20 +39,8% 
 
METALLE         zuletzt   Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       1.816,41  1.810,65     +0,3%     +5,76  -4,3% 
Silber (Spot)       25,57   25,53     +0,2%     +0,05  -3,1% 
Platin (Spot)      1.048,85  1.051,35     -0,2%     -2,50  -2,0% 
Kupfer-Future        4,35    4,39     -0,8%     -0,04 +23,3% 
=== 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 04, 2021 10:19 ET (14:19 GMT)

Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.

© 2021 Dow Jones News
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