BERLIN (dpa-AFX) - Rund sieben Wochen vor der Bundestagswahl müssen die Union und ihr Kanzlerkandidat Armin Laschet in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap Einbußen hinnehmen. Dagegen gewinnen die SPD und ihr Kanzlerkandidat Olaf Scholz deutlich hinzu.
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen CDU/CSU laut der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage für den ARD-"Deutschlandtrend" auf 27 Prozent. Damit verliert die Union im Vergleich zum Juni 1 Prozentpunkt. Die SPD käme auf 18 Prozent und verbessert sich um 3 Prozentpunkte. In der Direktwahlfrage büßt Laschet im Vergleich zum Vormonat 8 Prozentpunkte ein. Laschet liegt mit 20 Prozent hinter SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, der auf 35 Prozent kommt (+6).
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock verliert demnach gegenüber dem Vormonat 2 Prozentpunkte; für sie würden sich aktuell 16 Prozent der Befragten entscheiden. 29 Prozent antworteten mit "weiß nicht" oder machen keine Angabe (+4)".
In der Sonntagsfrage büßen die Grünen gegenüber dem Vormonat laut Umfrage einen Prozentpunkt ein. Sie wären mit aktuell 19 Prozent nach wie vor zweitstärkste Kraft - allerdings nur knapp vor der SPD. Die AfD verliert einen Punkt auf 10 Prozent, die FDP verbessert sich um einen Punkt auf 12 Prozent. Die Linke verliert einen Prozentpunkt und landet bei 6 Prozent.
Danach gefragt, welche Partei die nächste Bundesregierung anführen soll, gibt ein gutes Drittel (35 Prozent) aktuell an, eine unionsgeführte Bundesregierung zu bevorzugen (-4). Ein knappes Viertel (24 Prozent) wünschen sich ein Kabinett, das von den Sozialdemokraten angeführt wird (+4); 16 Prozent (-3) würden die erste grüngeführte Bundesregierung favorisieren. 25 Prozent (+3) der Befragten machten keine Angaben.
Auf die Kanzlerschaft von Angela Merkel (CDU) blicken die Deutschen laut Umfrage mehrheitlich positiv zurück. Danach gefragt, ob Angela Merkel in den vergangenen 16 Jahren eine gute Kanzlerin war oder nicht, ziehen drei Viertel der Bundesbürger (75 Prozent) eine positive Bilanz. Jeder Fünfte (20 Prozent) gibt an, Merkel sei alles in allem keine gute Kanzlerin gewesen. Sie tritt bei der Wahl am 26. September nach 16 Jahren im Amt nicht mehr an.
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von zwei bis drei Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang./hoe/DP/he