DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
BoE bestätigt Geldpolitik und kündigt moderate Straffung an
Die Bank of England (BoE) hat ihre Geldpolitik wie weithin erwartet unverändert gelassen, zugleich aber eine moderate Straffung in Aussicht sowie eine frühere Verringerung ihrer Anleihebestände gestellt. Wie die BoE nach der Sitzung ihres geldpolitischen Ausschusses mitteilte, bleiben der Leitzins auf seinem Rekordtief von 0,10 Prozent und das Zielvolumen der Anleihekäufe bei 895 Milliarden Pfund, wobei 875 Milliarden auf Gilts entfallen. "Der Ausschuss ist der Ansicht, dass - sollte sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen entsprechend den zentralen Projektionen des geldpolitischen Berichts von August entwickeln - eine leichte Straffung der Geldpolitik während des Prognosezeitraums wahrscheinlich erforderlich sein wird", heißt es in dem Dokument.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe wie erwartet leicht gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 31. Juli abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 14.000 auf 385.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 385.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert leicht nach unten revidiert, auf 399.000 von ursprünglich 400.000.
Defizit in der US-Handelsbilanz gestiegen
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Juni geringer als erwartet gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 75,75 Milliarden Dollar nach revidiert 70,99 (vorläufig: 71,24) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 74,20 Milliarden Dollar gerechnet.
Tschechiens Zentralbank hebt Leitzins an
Tschechiens Zentralbank strafft ihre Geldpolitik. Laut ihrer Mitteilung steigt der zweiwöchige Reposatz um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent, und der Lombardsatz wird um 50 Basispunkte auf 1,75 Prozent angehoben. Der Diskontsatz bleibt dagegen bei 0,05 Prozent.
Venezuela streicht ab Oktober sechs Nullen aus seiner Währung
Angesichts von Hyperinflation und schwerer Wirtschaftskrise streicht Venezuela ab Oktober sechs Nullen aus seiner Währung. Alle Summen in der nationalen Währung Bolívar "werden dann durch eine Million geteilt", teilte die Zentralbank des Landes am Donnerstag mit. Ab Oktober gelte gleichzeitig die neue digitale Währung, der "Digitale Bolívar".
Handwerkspräsident Wollseifer kündigt Preiserhöhungen an
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Peter Wollseifer, hat die Verbraucherinnen und Verbraucher auf steigende Preise eingestimmt. Er nannte in der Passauer Neuen Presse" Lieferengpässe und Preissprünge bei vielen Rohstoffen, Materialien und Vorprodukten sowie höhere Energiekosten als Gründe.
Politologe sieht gravierende Folgen von Wahl-Ausschluss der Saar-Grünen
Die Entscheidung des Bundeswahlausschusses, die Landesliste der saarländischen Grünen nicht zur Bundestagswahl zuzulassen, hat nach Einschätzung des Berliner Politikwissenschaftlers Oskar Niedermayer gravierende Auswirkungen auf das bundesweite Wahlergebnis der Grünen. "Wenn es bei der Wahl knapp wird für das Kanzleramt oder für eine Regierungsbeteiligung, könnten den Grünen am Ende entscheidende Stimmen aus dem Saarland fehlen", sagte Niedermayer der Rheinischen Post.
USA bieten Bürgern aus Hongkong verlängerten Aufenthalt an
Angesichts der Repression gegen Peking-kritische Aktivisten in Hongkong wird Washington in den USA lebenden Bürgern aus der Finanzmetropole einen verlängerten Aufenthalt anbieten. US-Präsident Joe Biden kündigte am Donnerstag an, in den USA lebenden Bürgern aus Hongkong werde ein Aufenthalt von 18 Monaten gewährt. Zur Begründung führte Biden an, dass China die Rechte und Freiheiten in Hongkong "ausgehöhlt" habe.
Moskau startet Militärübungen mit Tadschikistan und Usbekistan an afghanischer Grenze
Angesichts der Taliban-Offensive am Hindukusch hat Russland am Donnerstag in der Nähe der tadschikisch-afghanischen Grenze gemeinsame Militärübungen mit Usbekistan und Tadschikistan gestartet. Die Manöver mit 2.500 Soldaten finden auf dem Übungsgelände Charb-Maidon statt, das rund 20 Kilometer von der afghanischen Grenze entfernt liegt, wie das russische Militär mitteilte. In Südusbekistan läuft in grenznahem Gebiet parallel eine Übung mit 1.500 Soldaten der russischen und usbekischen Armee ab.
Irans neuer Präsident Raisi legt Amtseid vor Parlament in Teheran ab
Vor dem Parlament in Teheran hat der ultrakonservative Geistliche Ebrahim Raisi am Donnerstag seinen Amtseid als Präsident des Iran abgelegt. Er werde sich in den Dienst des Volkes stellen, für die Ehre seines Landes eintreten und Religion und Moral sowie Wahrheit und Gerechtigkeit befördern, sagte Raisi bei einer im staatlichen Fernsehen übertragenen Zeremonie im Parlament.
China nimmt 53 stillgelegte Kohleminen wieder in Betrieb
China hat wegen einer hohen Stromnachfrage die Inbetriebnahme mehrerer eigentlich schon stillgelegter Kohleminen erlaubt. Die Planungsbehörde gab grünes Licht für die Wiederöffnung von 15 Minen, befristet auf ein Jahr. In der vergangenen Woche hatten Behörden bereits die neuerliche Inbetriebnahme von 38 stillgelegten Kohleminen in der Inneren Mongolei angekündigt.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/jhe
(END) Dow Jones Newswires
August 05, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.