DJ MÄRKTE EUROPA/Börsen steigen mit US-Daten nur mäßig - Auto- und Bankenwerte gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat die europäischen Börsen am Freitag nur mäßig nach oben bewegt. Der DAX stieg um 0,1 Prozent auf 15.761 Punkte, zum Allzeithoch fehlten temporär nur zwei Punkte. Der Euro-Stoxx-50 stieg auf den höchsten Stand seit Januar 2008 und zog um 0,3 Prozent auf 4.175 Zähler an. Dass es nicht deutlicher nach oben ging, führten Händler auf die Sorge vor raschen geldpolitischen Straffungen in den USA zurück. Denn die Arbeitsmarktdaten in den USA fielen besser als vorausgesagt aus - und die Stundenlöhne in den USA stiegen schneller als prognostiziert. Diese Entwicklung liefere Argumente für eine Straffungen der US-Geldpolitik, hieß es. Passend dazu stiegen die Renditen am Rentenmarkt. "Der freundliche Grundton an den Aktienmärkten dürfte erhalten bleiben", beschwichtigte ein Marktteilnehmer mit Blick auf den US-Arbeitsmarktbericht.
Auf der Gewinnerseite lagen nach den US-Arbeitsmarktdaten die Aktien aus der Autoindustrie und die Papiere der Banken. Die jeweiligen Stoxx-Branchenindizes legten um 2 bzw. 1 Prozent zu. Die Auto-Aktien profitierten vom festeren Dollar, die Banken von den gestiegenen Renditen langlaufender Anleihen. Größter Gewinner war aber der Stoxx-Index der Versicherungen mit einem Plus von 1,5 Prozent. Er erholte sich mit der Allianz-Aktie.
Allianz-Zahlen überzeugen - US-Risiken im Blick
Allianz gewannen 2,5 Prozent. Nach Angaben aus dem Handel waren die Zweitquartalszahlen besser als erwartet ausgefallen. In der Folge hat der Konzern die Prognosespanne für das Gesamtjahr leicht angehoben. Positiv dürfte am Markt auch die Ankündigung eines 750 Millionen Euro schweren Aktienrückkaufprogramms aufgenommen worden sein. Anleger seien aber sehr vorsichtig bei dem Thema US-Klagen. Wichtig sei, dass der Konzern eine Größenordnung des möglichen finanziellen Risikos benenne, um dieses greifbarer zu machen, hieß es. In der Telefonkonferenz konnte der Konzern dazu aber weiter keine Angaben machen.
Hinter Allianz stellten Bayer den zweitgrößten DAX-Gewinner, die sich nach dem Kurseinbruch des Vortages nun um 2,1 Prozent erholten. BMW stiegen um 1,1 Prozent und Deutsche Bank um 1,4 Prozent. Dagegen fielen Merck KGaA nach der jüngsten Rally nun um 4,3 Prozent zurück. Siemens gaben um 0,8 Prozent nach, auch sie waren am Vortag nach Geschäftszahlen stark gestiegen.
Hellofresh verloren 2,5 Prozent. Der Kochboxenversender erhöhte auf währungsbereinigter Basis die Erlöserwartungen. Allerdings kam die Anhebung nicht ganz unerwartet. Als Belastungsfaktor hatten Händler das neue Margenziel genannt. Analysten hatten hier auf mehr gehofft.
Pirelli (+7,2%) hat bessere Zweitquartalszahlen vorgelegt. Sowohl die Erwartungen an das EBIT wie auch an den Umsatz wurden klar geschlagen. Daneben hat der Reifenhersteller die Prognose für das laufende Jahr angehoben. Die Deutsche Bank sah Nachholbedarf bei den Konsensschätzungen. Für Auto1 ging es dagegen um 7,2 Prozent nach unten - Anleger störten sich an der gesenkten Margenprognose. Nach Geschäftszahlen und einem angehobenen Ausblick rückten RTL um 7,2 Prozent vor.
Vonovia-Zahlen werden von Akquisitionsplänen überlagert
Im Handel war von ordentlichen Geschäftszahlen mit Blick auf Vonovia (+0,5%) die Rede. Das Unternehmen geht nun davon aus, dass der Betriebsgewinn FFO im laufenden Jahr höher liegen werde. Allerdings sei die Prognose nur bedingt aussagefähig, so ein Händler. Denn im Blick stehe der erneute Übernahmeversuch von Deutsche Wohnen. Dieser sollte dieses Mal tatsächlich gelingen, war der Teilnehmer überzeugt. Nach der Fusion würden die Prognosen ohnehin erneut überarbeitet werden.
LSE hat Kosten im Griff-Aktie sehr fest
Für die Aktie der London Stock Exchange (LSE) ging es nach Zahlenausweis um 5 Prozent nach oben. Laut Barclays ist der operative Gewinn 10 Prozent über den Schätzungen ausgefallen. Ursächlich dafür war eine sehr starke Kostenkontrolle des Unternehmens. Laut RBC Capital Markets hat die Akquisition von Refinitiv die LSE zudem in einen Informationsdienstleister mit verlässlicheren Umsatzströmen verwandelt.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 4.174,54 +13,46 +0,3% +17,5% Stoxx-50 3.612,96 -1,02 -0,0% +16,2% Stoxx-600 469,97 +0,01 +0,0% +17,8% XETRA-DAX 15.761,45 +16,78 +0,1% +14,9% FTSE-100 London 7.126,17 +5,74 +0,1% +10,2% CAC-40 Paris 6.816,96 +35,77 +0,5% +22,8% AEX Amsterdam 767,82 -0,41 -0,1% +22,9% ATHEX-20 Athen 2.145,56 -23,98 -1,1% +10,9% BEL-20 Brüssel 4.302,82 +9,60 +0,2% +18,8% BUX Budapest 50.050,88 +220,60 +0,4% +18,9% OMXH-25 Helsinki 5.698,41 +8,83 +0,2% +24,3% ISE NAT. 30 Istanbul 1.544,28 +5,07 +0,3% -5,6% OMXC-20 Kopenhagen 1.787,95 -26,00 -1,4% +22,0% PSI 20 Lissabon 5.132,02 +2,36 +0,0% +4,8% IBEX-35 Madrid 8.879,00 +42,50 +0,5% +10,0% FTSE-MIB Mailand 26.000,28 +334,73 +1,3% +15,4% RTS Moskau 1.632,87 -20,44 -1,2% +17,7% OBX Oslo 1.009,66 -1,75 -0,2% +17,6% PX Prag 1.238,39 +5,72 +0,5% +20,6% OMXS-30 Stockholm 2.380,46 -13,22 -0,6% +27,0% WIG-20 Warschau 2.273,89 +3,22 +0,1% +14,6% ATX Wien 3.572,09 +28,57 +0,8% +26,9% SMI Zürich 12.176,30 -23,52 -0,2% +13,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,46 +0,05 +0,12 US-Zehnjahresrendite 1,30 +0,08 +0,38 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:04 Uhr Do, 19:00 Uhr % YTD EUR/USD 1,1757 -0,7% 1,1826 1,1838 -3,7% EUR/JPY 129,65 -0,2% 129,87 129,93 +2,8% EUR/CHF 1,0757 +0,2% 1,0734 1,0734 -0,5% EUR/GBP 0,8478 -0,2% 0,8494 0,8498 -5,1% USD/JPY 110,28 +0,5% 109,82 109,75 +6,8% GBP/USD 1,3868 -0,4% 1,3923 1,3929 +1,5% USD/CNH (Offshore) 6,4807 +0,3% 6,4621 6,4578 -0,3% Bitcoin BTC/USD 42.704,01 +4,3% 40.480,26 39.894,51 +47,0% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,45 69,09 -0,9% -0,64 +42,0% Brent/ICE 70,95 71,29 -0,5% -0,34 +39,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.761,18 1.804,30 -2,4% -43,12 -7,2% Silber (Spot) 24,28 25,18 -3,5% -0,89 -8,0% Platin (Spot) 985,85 1.008,65 -2,3% -22,80 -7,9% Kupfer-Future 4,35 4,35 +0,0% +0,00 +23,3% ===
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August 06, 2021 12:25 ET (16:25 GMT)
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