DJ Bayer verliert Berufung vor kalifornischem Gericht in Glyphosat-Fall
Von Matt Grossman
NEW YORK (Dow Jones)--Bayer hat einen weiteren Rückschlag in einem Prozess um den Unkrautvernichter Roundup einstecken müssen. Ein Berufungsgericht in Kalifornien lehnte am Montag einen Antrag des DAX-Konzerns auf Revision ab. Eine Jury hatte einem Ehepaar Schadensersatz in Höhe von 86 Millionen US-Dollar zugesprochen. Beide waren am Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt, einer Krebserkrankung des lymphatischen Systems. Zuvor hatten sie Jahrelang Roundup auf ihrem Grundstück genutzt.
Der Fall ist einer von mehreren, in denen Jurys auf Bundesstaatsebene zu dem Urteil gekommen sind, dass der Unkrautvernichter, der Glyphosat enthält, zu Krebserkrankungen beigetragen hat. Eine Bayer-Sprecherin reagierte nicht unmittelbar auf eine Bitte um eine Stellungnahme.
Bayer hatte Roundup mit der Übernahme von Monsanto 2018 geerbt und hat mit einer Reihe von Klagen zu kämpfen. Im Frühjahr war der Konzern mit dem Versuch gescheitert, eine rechtssichere Lösung für zukünftige Glyphosat-Schadensersatzklagen mit einem Richter in Kalifornien auszuhandeln.
Im August will Bayer einen Fall dem Supreme Court vorlegen und rechnet sich eigentlich gute Chancen aus, dort Recht zu bekommen, nachdem dies vor kalifornischen Gerichten nicht gelungen war. Vor allem will Bayer erreichen, dass der Konzern auf US-bundesstaatlicher Ebene nicht für einen fehlenden Gefahrenhinweis verantwortlich gemacht werden kann, der durch Bundesrecht verboten ist.
Der Konzern hat wegen des laufenden Rechtsstreits jüngst eine weitere Rückstellung von 4,5 Milliarden US-Dollar gebildet. Mit dem Geld sollen etwaige Ansprüche von künftigen Klägern befriedigt werden, für den Fall, dass der Konzern mit seiner Berufung vor dem Obersten Gerichtshof der USA scheitern sollte.
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August 10, 2021 07:05 ET (11:05 GMT)
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