BONN (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Telekom legten im deutschen Handel um rund 3 Prozent zu, nachdem der Telekom-Major am Donnerstag trotz schwacher Umsätze einen deutlich höheren Gewinn im zweiten Quartal gemeldet hatte. Das Unternehmen hob auch seine Ergebnisbetrachtung für das Geschäftsjahr 2021 an.
Für das Gesamtjahr 2021 erwartet das Unternehmen nun ein bereinigtes EBITDA nach Leasing von mehr als 37,2 Milliarden Euro. Ursprünglich sollte das bereinigte EBITDA AL auf über 37,0 Milliarden Euro steigen.
Die Deutsche Telekom sagte, die Prognoserevision sei weitgehend auf eine stärker als erwartete Geschäftsentwicklung im operativen Segment der Vereinigten Staaten zurückzuführen, wo sie nun ein bereinigtes EBITDA AL von rund 26,1 Milliarden US-Dollar erwartet, gegenüber der jüngsten Prognose von 25,9 Milliarden US-Dollar.
Das Unternehmen rechnet weiterhin mit einem bereinigten EBITDA AL von 14,4 Milliarden Euro außerhalb der USA.
Auch für den Free Cashflow AL rechnet die Deutsche Telekom mit über 8,0 Milliarden Euro, was ihrer zuletzt angehobenen Prognose entspricht.
Hinsichtlich der mittelfristigen Strategie und der finanziellen Aussichten sagte das Unternehmen, dass seine Wachstumsprognose bis 2024 auf einem konstant hohen Niveau bleibt. Das Unternehmen erwartet ein jährliches Umsatzwachstum von 1 bis 2 Prozent und ein bereinigtes EBITDA AL von 3 bis 5 Prozent. Der Free Cashflow AL soll bis 2024 mehr als 18 Milliarden Euro erreichen.
Darüber hinaus soll die Dividende der Deutschen Telekom bis 2024 von 1,20 Euro auf mehr als 1,75 Euro steigen.
Das Unternehmen plant, sich bis 2025 die Mehrheitsbeteiligung an T-Mobile US zu sichern und von der von der US-Tochtergesellschaft angekündigten Kapitalrückgabe zu profitieren.
Die Deutsche Telekom fügte hinzu, dass sie ihre Beteiligung an T-Mobile Niederlande und ihr Mobilfunkmastportfolio weiterhin strategisch überprüfen wird, um Wertpotenziale und strategische Chancen zu nutzen.
Im zweiten Quartal stieg der Nettogewinn um fast 150 Prozent auf 1,88 Milliarden Euro von 754 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,40 Euro nach 0,16 Euro im Vorjahr.
Der bereinigte Quartalsüberschuss stieg auf 2,11 Milliarden Euro von 1,28 Milliarden Euro im Vorjahr. Das bereinigte Gewinn je Aktie belief sich auf 0,45 Euro nach 0,27 Euro im Vorjahr.
Das Betriebsergebnis bzw. ebit kletterte gegenüber dem Vorjahr um 19,5 Prozent auf 3,69 Milliarden Euro, das EBITDA stieg um 4,4 Prozent auf 10,47 Milliarden Euro.
Das EBITDA AL lag bei 8,79 Milliarden Euro nach 2,4 Prozent im Vorjahr, das bereinigte EBITDA AL sank um 4,2 Prozent auf 9,42 Milliarden Euro. Die bereinigte EBITDA-AL-Marge sank auf 35,4 Prozent von 36,3 Prozent im Vorjahr.
Der Nettoumsatz lag im Quartal bei 26,59 Milliarden Euro, 1,7 Prozent unter dem Vorjahreswert von 27,04 Milliarden Euro. Organisches Umsatzwachstum von 6,8 Prozent im zweiten Quartal auf 26,6 Milliarden Euro
Die Mobilfunkkunden wuchsen um 4,7 Prozent auf 246,6 Millionen, die Festnetzanschlüsse um 0,1 Prozent auf 27,4 Millionen und das Wachstum bei den Breitbandkunden um 3,4 Prozent auf 22,1 Millionen.
In Deutschland notierte die Telekom-Aktie bei 18,37 Euro, ein Anstieg von 2,6 Prozent.
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