DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13:10 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.442,50 +0,0% +19,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.018,75 -0,0% +16,7% Euro-Stoxx-50 4.220,33 +0,3% +18,8% Stoxx-50 3.656,43 +0,2% +17,6% DAX 15.885,70 +0,4% +15,8% FTSE 7.208,93 -0,2% +11,8% CAC 6.872,12 +0,2% +23,8% Nikkei-225 28.015,02 -0,2% +2,1% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 176,55 -0,02
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,06 69,25 -0,3% -0,19 +43,3% Brent/ICE 71,36 71,44 -0,1% -0,08 +40,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.750,33 1.751,65 -0,1% -1,33 -7,8% Silber (Spot) 23,41 23,53 -0,5% -0,12 -11,3% Platin (Spot) 1.012,65 1.021,85 -0,9% -9,20 -5,4% Kupfer-Future 4,40 4,37 +0,8% +0,03 +24,8%
Die Ölpreise geben leicht nach, nachdem die Internationale Energieagentur ihre Prognose für die Ölnachfrage gesenkt hat. Sie begründete dies mit der sich ausbreitenden hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Die Akteure warten nun gespannt, ob auch die Opec ihre Nachfrageprognosen zurücknimmt.
AUSBLICK AKTIEN USA
An den US-Börsen zeichnet sich am Donnerstag eine wenig veränderte Eröffnung ab. Am Vortag waren Dow Jones und S&P-500 auf Rekordstände gestiegen, nachdem die Verbraucherpreise im Rahmen der Erwartungen ausgefallen waren und Zinserhöhungsängste gemildert hatten. Ganz ausräumen konnten die Daten die Befürchtungen der Anleger jedoch nicht, dass die US-Notenbank schon bald damit beginnt, ihre Geldpolitik zu straffen.
Hinweise auf das weitere Vorgehen der Fed könnten die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe geben, die eine Stunde vor der Startglocke veröffentlicht werden. Sollte sich der im Juli verzeichnete rasante Stellenaufbau in der ersten Augustwoche fortgesetzt haben, könnten Erwartungen neue Nahrung erhalten, dass die Notenbank schon in naher Zukunft die geldpolitischen Zügel anzieht.
Außer den Erstanträgen werden noch die Erzeugerpreise aus dem Juli veröffentlicht. Wie schon bei den Verbraucherpreisen vom Vortag wird hier ein langsamerer Anstieg auf Monatssicht als im Juni erwartet.
Unterstützung erhalten die Aktienmärkte jedoch von der bislang gut verlaufenen Bilanzsaison. Überdies verspricht das billionenschwere Infrastrukturpaket der US-Regierung den heimischen Unternehmen Staatsaufträge und eine weiterhin gute Ertragslage.
Unter den Einzelwerten fallen die an der Nyse gelisteten Aktien des südkoreanischen E-Commerce-Unternehmens Coupang vorbörslich um 6,2 Prozent. Das Quartalsergebnis der Gesellschaft war von einer Sonderbelastung infolge eines Brands in einer Niederlassung um 300 Dollar geschmälert worden.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:05 US/Walt Disney Co, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Erzeugerpreise Juli PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: +1,0% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: +1,0% gg Vm 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 375.000 zuvor: 385.000
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas fester - Die gute Stimmung vom Vortag dauert an. Selbst eine schwächere Industrieproduktion aus der Eurozone kann daran nichts ändern. Als belastend haben sich Lieferengpässe und zeitliche Verzögerungen durch Chip-Mangel und Container-Stau in den Häfen erwiesen. Der DAX markierte gleichwohl im Verlauf ein neues Rekordhoch. Auf Unternehmensebene setzt sich die Berichtssaison fort. Viele Unternehmen aus der zweiten Reihe haben ihre Zahlen vorgelegt. Die Deutsche Telekom (+2,4%) hat im zweiten Quartal mit der organischen Entwicklung die Prognosen der Analysten deutlich übertroffen und den Jahresausblick erhöht. Henkel (-1,9%) hat nach dem zweiten Quartal die Umsatzprognose für das Jahr weiter erhöht, allerdings für die operative Gewinnmarge die Erhöhung zurückgenommen. Delivery Hero (-4,6%) hat zwar gute Umsatzdaten vorgelegt, jedoch die Gewinnmarge auf den unteren Rand der bisherigen Spanne präzisiert. Bilfinger (+9%) sitzt auf Überschusskapital und will es an Aktionäre zurückgeben. Dies soll über Aktienrückkäufe, Sonderdividenden und frühere Schuldentilgungen geschehen. Tendenziell gut werden die Geschäftszahlen von Nordex (+1,4%) im Handel aufgenommen. Nach überzeugenden Geschäftszahlen wird bei Cancom (-3,6%) bemängelt, dass der Ausblick nicht nach oben genommen wurde. Die Aktien von Jost Werke notieren nach soliden Zweitquartalszahlen unverändert. Umsatz wie auch EBIT seien leicht oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Der Rohstoffsektor in Europa stellt mit 1,7 Prozent Minus den schwächsten. Hier belastet jedoch besonders die Dividendenausschüttung von Rio Tinto (-7,4%), die in den Stoxx-Sektor-Indizes nicht berücksichtigt wird - anders als in den deutschen DAX-Performance-Indizes. Der Minenbetreiber schüttet eine Interimsdividende von 270,84 Pence aus und eine Sonderdividende von 133,26 Pence. Etwas verwundert über das Kursminus von 6,2 Prozent bei K+S zeigen sich Händler nach den finalen Geschäftszahlen. "Alles wie bekannt und bestätigt", sagt ein Händler. Belastend dürften unter anderem die negativen Sektorvorlagen aus Europa wirken.
DEVISEN
KAPSC Devisen-Tabelle Excel Sheet einfügen
Nach dem kleinen Rücksetzer vom Mittwoch in Reaktion auf die Verbraucherpreise tendiert der Dollar am Donnerstag kaum verändert. Die Inflationszahlen des Vortages dürften nichts daran ändern, dass der Zeitpunkt für einen vorsichtigen Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm der Fed näherrücke, meint Commerzbank-Devisenanalystin Esther Reichelt. Doch für den Dollar sei eben nicht entscheidend, ob die Fed ihr Tapering nun einen Monat früher oder später offiziell ankündige. Für den Dollar sei relevant, wie schnell und wie stark die Fed den Leitzins anheben werde. Und dafür seien die jüngsten Inflationszahlen eben durchaus relevant. Denn auch wenn die Inflationsrate deutlich über dem Ziel der Fed liege, was erst einmal negativ für den Dollar sei, bestätige die im Vergleich zu Juni deutlich niedrigere Vormonatsrate die Sichtweise der Fed, dass sich der Preisdruck abschwäche und die hohe Inflation vorübergehender Natur sei.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Knapp behauptet haben die Börsenplätze in Ostasien und Australien am Donnerstag tendiert. Etwas Unterstützung lieferten die US-Inflationsdaten vom Vortag, die auf Monatsbasis eine geringere Teuerung ausgewiesen haben als zuletzt. Dagegen belastete die Zunahme der Corona-Fälle in vielen Ländern. Zudem hat Peking wieder einen neuen Anlauf zur Regulierung einer Branche unternommen, diesmal trifft es die Versicherer. In Japan lagen Transport- und Energiewerte im Plus. Im Blick standen die Berichtsunternehmen. So hat Toshiba (-4%) einen Quartalsbericht vorgelegt, auf den die Anleger verschnupft reagierten. Derweil zieht die Inflation auch in Japan an: die Einkaufspreise der Industrie verzeichneten die höchste Teuerung seit 13 Jahren. Der festlandschinesische Markt wurde leicht gedrückt von Stahlherstellern und Kohleminen. Dagegen legten die Aktien von Software-Unternehmen zu. In Seoul gingen Telekom- und Automobilwerte fester, dagegen wurden Elektronik- und Biotechaktien abverkauft. Steigenden Corona-Zahlen standen solide südkoreanische Exportdaten gegenüber, die die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung befeuerten. Bei den Einzelwerten steigerten sich Techtronic in Hongkong um gut 9 Prozent. Die Citigroup hat das Kursziel angehoben und empfiehlt die Aktie weiter zum Kauf. In Sydney verteuerten sich die Aktien der Versicherungsgesellschaft QBE nach guten Zahlen um gut 8 Prozent.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen präsentieren sich am Donnerstag kaum verändert. Die Liquidität ist aufgrund der Ferienzeit in Europa extrem dünn, die Impulse fehlen. Die Einflüsse von der Berichtssaison für die Einzelwerte läuft nun langsam aus. Angesichts der Befürchtungen, dass die US-Zinswende das größte Risiko für die Spreads darstellt, bevorzugen die Marktstrategen der Commerzbank nach wie vor die Segmente mit höherem Beta. Diese hätten ein fundamental unterstütztes Aufwärtspotenzial, einen höheren Carry sowie eine geringere Anfälligkeit für möglichen Gegenwind bei den Zinsen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Delivery Hero erhöht Wachstumsprognose - sieht bei Marge unteres Ende
Delivery Hero ist für 2021 nun optimistischer bei Umsatz und Bruttowarenwert (GMV), sieht die operative Gewinnmarge nun aber am unteren Rand der bisherigen Prognose. Der Berliner Essenslieferdienst hat im zweiten Quartal von der weiter starken Nachfrage nach online bestellbarem Essen profitiert und den Umsatz verdoppelt.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 12, 2021 07:13 ET (11:13 GMT)
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