
Seit den 90er Jahren hat sich die Zahl der entführten, verwundeten und getöteten Helfer verdreifacht. "Hilfe ist heutzutage in weiten Teilen der Welt lebensgefährlich. Und das oft vor allem dort, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird", so Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Der Respekt vor den humanitären Prinzipien sei in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gesunken. Humanitäre Hilfe werde von vielen politischen und militärischen Akteuren nicht mehr als neutral anerkannt, sondern zielgerichtet politisiert. Für Helferinnen und Helfer stelle das humanitäre Völkerrecht deshalb häufig keinen Schutz mehr dar. "Helfer werden zur Zielscheibe gemacht. Das ist besorgniserregend", warnt Müller. Selbst Krankenhäuser seien vor Angriffen nicht mehr sicher.
Parallel zur Gefährdung der Helferinnen und Helfer steigt der Bedarf an Humanitärer Hilfe. Weltweit sind derzeit 439 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen, gegenüber 168 Millionen im Jahr zuvor. Caritas international-Leiter Oliver Müller: "Es ist mehr Hilfe weltweit notwendig, aber diese Hilfe wird immer gefährlicher. Diese Entwicklung ist für unsere Helfer und die Menschen, denen sie helfen wollen, lebensbedrohlich."
Seit 2009 wird jedes Jahr am 19. August der Welttag der Humanitären Hilfe begangen. Es wird an diesem Tag der humanitären Helfer gedacht, die weltweit im Einsatz für Menschen in Not ihr Leben ließen.
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