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LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Sterblichkeit in der Europäischen Union liegt weiter über dem Durchschnittsniveau der Jahre 2016 bis 2019. Im Juni 2021 starben rund sechs Prozent mehr Menschen als im Vergleichszeitraum der Jahre vor der Corona-Pandemie, wie aus am Freitag veröffentlichten Daten des Statistikamts Eurostat hervorgeht.
Damit sinkt die sogenannte Übersterblichkeit weiter, nachdem sie im April bei rund 20 Prozent gelegen hatte. Der höchste Wert seit Pandemiebeginn wurde im November 2020 mit 40 Prozent verzeichnet, dieser sank dann bis Februar auf knapp sechs Prozent, bevor es im Frühjahr wieder zu einem Anstieg kam.
Aus der Statistik geht nicht hervor, wie viele Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben sind. Es wird aber betont, dass die teils erheblichen Anstiege der Übersterblichkeit weitgehend mit Covid-19-Ausbrüchen in den jeweiligen Ländern zusammenfallen. Die Daten unterscheiden keine Todesursachen und differenzieren nicht nach Geschlecht oder Alter.
Die Zahlen in Deutschland entwickelten sich ähnlich wie in der EU, wobei die Übersterblichkeit hier tendenziell unter dem EU-Schnitt lag. Der Höhepunkt mit 30 Prozent über den Vergleichswerten wurde den Angaben zufolge im Dezember 2020 verzeichnet. Im März starben dann gut 9 Prozent weniger Menschen als im Durchschnitt der Vorjahre in diesem Monat, zuletzt waren es wieder gut 7 Prozent mehr. Ein möglicher Grund für die Untersterblichkeit im Winter sind Abstands- und Hygienemaßnahmen. Diese können zu weniger Todesfällen durch andere Infektionskrankheiten wie Grippe führen, wie eine Ende Juni veröffentlichte Studie eines deutsch-israelischen Forschungsteams nahelegt./mjm/DP/jha