DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAG
In Seoul wird wegen eines Feiertags am Montag, 16. August, nicht gehandelt.
TAGESTHEMA I
Die Wirtschaftstätigkeit in China ist im Juli weiter gestiegen, allerdings langsamer als erwartet. Das deutet darauf hin, dass die schweren Überschwemmungen und die Ausbrüche der Covid-19-Delta-Variante die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt stärker belasteten. Die Industrieproduktion stieg im Jahresvergleich um 6,4 Prozent, nach noch 8,3 Prozent im Juni. Ökonomen hatten 7,8 Prozent geschätzt. Die Anlageinvestitionen in den Städten stiegen im Zeitraum von Januar bis Juli um 10,3 (erste 6 Monate: 12,6) Prozent. Ökonomen hatten hier 11,2 Prozent erwartet. Die Einzelhandelsumsätze, ein wichtiger Indikator für den Binnenkonsum in China, stiegen im Juli um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und lagen damit unter dem im Juni gemeldeten Wachstum von 12,1 Prozent und dem von den befragten Ökonomen erwarteten Wachstum von 11,4 Prozent. Zugleich stieg die Arbeitslosenquote in den Städten im Juli auf 5,1 Prozent, verglichen mit 5,0 Prozent im Juni.
Unterdessen hat sich der Anstieg der Immobilienpreise in China im Juli weiter verlangsamt. Weniger Städte meldeten einen Preisanstieg, nachdem Peking die Finanzierungsvorschriften für den Immobiliensektor weiter verschärft und Maßnahmen zur Eindämmung der Immobilienspekulation ergriffen hat. Die Preise für Neubauten stiegen im Monatsvergleich in 51 von 70 Städten. Im Juni war in 55 Städten ein Anstieg verzeichnet worden.
TAGESTHEMA II
Zwei Jahrzehnte nach ihrem Sturz sind die Taliban am Sonntag ins Zentrum der Macht in Afghanistan vorgerückt. Nach ihrem blitzartigen Vormarsch feierten bewaffnete Kämpfer der radikalislamischen Miliz im Präsidentenpalast in Kabul ihren "siegreichen" Feldzug gegen die afghanische Regierung. Deutschland und weitere westliche Staaten räumten ihre Botschaften, die ersten deutschen Botschaftsmitarbeiter sollten noch am Sonntag ausgeflogen werden. Nach einem zehntägigen Eroberungsfeldzug durch Afghanistan war die radikalislamische Miliz am Sonntag bis an den Stadtrand von Kabul herangerückt. Die afghanische Regierung gab auf und erklärte sich zur Machtübergabe bereit, Präsident Aschraf Ghani floh ins Ausland. Am Abend verkündeten die Islamisten dann, sie seien in erste Bezirke der Hauptstadt vorgedrungen, um dort "die Sicherheit zu gewährleisten". Später nahmen die Taliban dann den Präsidentenpalast in Kabul ein. Zuvor hatte ein Taliban-Sprecher dem Sender BBC gesagt, die Miliz strebe einen "friedlichen Machttransfer" innerhalb der "kommenden Tage" an. Afghanistans Innenminister Abdul Sattar Mirsakwal sagte eine "friedliche Machtübergabe" an eine "Übergangsregierung" zu.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Empire State Manufacturing Index August PROGNOSE: 29,0 zuvor: 43,0
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.452,00 -0,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.106,25 -0,1% Nikkei-225 27.499,43 -1,7% Hang-Seng-Index 26.133,78 -1,0% Kospi Feiertag Shanghai-Composite 3.522,43 +0,2% S&P/ASX 200 7.598,40 -0,4%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Leichter - Ausreißer nach unten ist Tokio. Marktteilnehmer machen dafür den Yen verantwortlich, der weiter steigt, was die Exportaussichten der japanischen Unternehmen verschlechtert. Der Yen sei als sicherer Hafen gesucht, weil es nach enttäuschend ausgefallenen Daten zum US-Verbrauchervertrauen Sorgen um die Erholung der US-Wirtschaft gebe und auch angesichts der weiter nicht einzudämmenden Corona-Pandemie, so Händler. Zudem sorgt die Geopolitik mit der Entwicklung in Afghanistan nicht nur in Tokio für Zurückhaltung. Positiver Ausreißer ist Schanghai. Dass die Industrieproduktion in China im Juli weniger stark gestiegen ist als erwartet, belastet nicht, weil es Spekulationen schürt, dass Peking der Wirtschaft stärker unter die Armen greifen dürfte. Zugleich ist Chinas Einzelhandelsumsatz im Juli zum Vorjahr um 8,5 Prozent höher ausgefallen. Unter den Einzelwerten in Tokio stehen exportsensitive Aktien auf den Verkaufslisten weit oben, so das Papier des Traktorbauers Kubota (-3,6%) und des Roboterherstellers Yaskawa Electric (-3,7%). Nach Vorlage der Geschäftszahlen brechen Nippon Express um 13,3 Prozent ein, während Fujifilm um 8,0 Prozent kräftig zulegen. Auch bei Citizen Watch kommen die Zahlen gut an (+9,4).
US-NACHBÖRSE
AgeX Therapeutics und Compass Minerals haben am Freitag nach der Vorlage der Geschäftsausweise um 1,6 Prozent nachgegeben bzw. um 0,5 Prozent zugelegt. Das Papier des Gesundheitsdienstleisters Bright Health verbesserte sich um 1,8 Prozent, nachdem über eine Mitteilung an die Börsenaufsicht bekannt geworden war, dass der Unternehmenschef und frühere GE-CEO Jeff Immelt jüngst nach der Vorlage des Zweitquartalsberichts für rund 1 Millionen Dollar Aktien von Bright Health erworben hatte.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.515,38 +0,0% 15,53 +16,0% S&P-500 4.468,00 +0,2% 7,17 +19,0% Nasdaq-Comp. 14.822,90 +0,0% 6,64 +15,0% Nasdaq-100 15.136,68 +0,3% 47,70 +17,5% Donnerstag Umsatz NYSE (Aktien) 636 Mio 692 Mio Gewinner 1.568 1.511 Verlierer 1.721 1.764 unverändert 171 165
Kaum verändert - Trotz einer Fortsetzung der Rekordjagd bewegten sich die Indizes nur wenig. Dow-Jones-Index und S&P-500 erreichten neue Allzeithochs, doch ein überraschender Rückgang der Verbraucherstimmung in den USA im August drückte im Verlauf auf die Stimmung. Die weiter gestiegenen Kurse schrieben Händler vor allem der guten Bilanzsaison zu. Diese stelle ein Gegengewicht dar zu den Inflations- und Zinssorgen, aber auch zu den weltweit steigenden Corona-Infektionszahlen. Mit Disney (+1,0%) überzeugte ein weiteres bedeutendes Unternehmen mit seinen Quartalszahlen. Boeing verloren 1,6 Prozent nach der Ankündigung, die Weltraumkapsel Starliner für eine "tiefergehende Fehlerbehebung" von der Trägerrakete zu trennen. Dies wird den Start wohl um mehrere Monate hinausschieben. Pfizer (+2,6%) und Biontech (+0,9%) waren gesucht, nachdem die US-Arzneimittelbehörde Auffrischimpfungen mit den Covid-19-Vakzinen der beiden Pharmaunternehmen für Menschen mit geschwächtem Immunsystem empfohlen hatte.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,21 -0,8 0,22 9,6 5 Jahre 0,78 -4,3 0,83 42,2 7 Jahre 1,07 -5,4 1,13 42,5 10 Jahre 1,29 -6,9 1,36 37,4 30 Jahre 1,94 -6,4 2,00
Am Anleihemarkt kamen die Renditen deutlicher zurück und gaben damit einen Teil ihrer zuvor gesehenen Gewinne wieder ab. Der jüngste Anstieg lege nahe, dass viele Investoren sich an den Gedanken gewöhnten, dass die Fed im Laufe dieses oder Anfang nächsten Jahres ein Ende ihrer monatlichen Wertpapierkäufe ankündigen werde, hieß es.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr, 8:46 Uhr % YTD EUR/USD 1,1787 -0,1% 1,1794 1,1738 -3,5% EUR/JPY 128,98 -0,3% 129,33 129,53 +2,3% EUR/GBP 0,8513 +0,1% 0,8507 0,8502 -4,7% GBP/USD 1,3847 -0,1% 1,3861 1,3806 +1,3% USD/JPY 109,41 -0,2% 109,66 110,35 +6,0% USD/KRW 1162,37 0% 1162,37 1168,75 +7,1% USD/CNY 6,4771 -0,0% 6,4774 6,4779 -0,8% USD/CNH 6,4787 -0,0% 6,4788 6,4789 -0,4% USD/HKD 7,7828 -0,0% 7,7829 7,7829 +0,4% AUD/USD 0,7335 -0,5% 0,7368 0,7341 -4,8% NZD/USD 0,7024 -0,3% 0,7043 0,7004 -2,2% Bitcoin BTC/USD 47.566,63 +1,5% 46.883,26 45.884,26 +63,7%
Der Dollar gab deutlich nach. Der Dollar-Index sank mit den wieder deutlich rückläufigen US-Renditen um 0,6 Prozent. Sollte US-Notenbankchef Jerome Powell auf der Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole Ende August ein Zurückfahren der Anleihekäufe in Aussicht stellen, werde der Dollar zwar zulegen, meinte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank; der Anstieg dürfte aber nicht von Dauer sein. Der Analyst geht davon aus, dass die Inflation schon bald wieder deutlich fallen wird, was die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Zinserhöhung Anfang 2023 verringern und den Dollar schwächen dürfte.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,53 68,44 -1,3% -0,91 +40,1% Brent/ICE 69,69 70,59 -1,3% -0,90 +36,8%
Der Ölmarkt wurde abermals von der Befürchtung gebremst, dass eine neue Pandemiewelle die Nachfrage nach Öl dämpfen werde. Im asiatisch dominierten Geschäft am Montag fallen die Ölpreise weiter, belastet von enttäuschend ausgefallenen Konjunkturdaten aus China.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 16, 2021 02:00 ET (06:00 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.774,01 1.779,86 -0,3% -5,85 -6,5% Silber (Spot) 23,57 23,75 -0,7% -0,18 -10,7% Platin (Spot) 1.013,40 1.033,00 -1,9% -19,60 -5,3% Kupfer-Future 4,34 4,39 -1,3% -0,06 +22,9%
Der Goldpreis erholte im US-Geschäft weiter von dem Absturz, den das Edelmetall Anfang der Woche erlebt hatte. Allerdings lag der Preis für die Feinunze noch immer weit unter der Marke von 1.800 Dollar, über der er vor gut einer Woche noch notierte. Teilnehmer verwiesen auch auf die überraschend schwache US-Verbraucherstimmung und die wieder niedrigeren Marktzinsen als Stützungsfaktoren für das Gold.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
CORONA-PANDEMIE
- Die USA und Israel gelten in Deutschland seit Sonntag als Corona-Hochrisikogebiete.
HAITI
Nach dem schweren Erdbeben in Haiti hat sich die Zahl der Todesopfer nach offiziellen Angaben fast verdoppelt. Inzwischen seien 1.297 Leichen geborgen worden, teilte der Zivilschutz mit. Die Zahl der Menschen, die bei dem Erdstoß der Stärke 7,2 am Samstag verletzt wurden, liegt den Angaben zufolge nun bei mehr als 5.700. Die Erschütterungen richteten in Haiti schwerste Schäden an. Zahllose Gebäude stürzten ein, darunter ein mehrstöckiges Hotel in der Stadt Les Cayes.
JAPAN
Japans Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2021 dank der steigenden globalen Nachfrage und besser als erwartet ausgefallener privater Ausgaben leicht gewachsen um 0,3 Prozent bzw. annualisiert 1,3 Prozent, nachdem sie im Vorquartal geschrumpft war. Ökonomen hatten im Konsens mit einem Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet. Das Bruttoinlandsprodukt liegt weiterhin unter dem Niveau vor der Pandemie. Die privaten Ausgaben im Zeitraum April bis Juni, für die viele Ökonomen einen Rückgang erwartet hatten, stiegen stattdessen um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
KANADA
Premierminister Justin Trudeau hat eine vorgezogene Parlamentswahl für den 20. September angekündigt. Umfragen deuten darauf hin, dass Trudeaus Liberale Partei bei der vorgezogenen Wahlmit rund 37 Prozent erneut den Sieg davontragen könnte.
THAILAND
Das thailändische BIP ist im zweiten Quartal zum Vorjahr wie auch prognostiziert um 7,5 Prozent gestiegen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/gos
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August 16, 2021 02:00 ET (06:00 GMT)
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