DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VERGABERECHT - Die Bundesregierung will das Vergaberecht für künftige Krisen wappnen. In einem Schreiben fordert das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) die EU-Kommission auf, schnellstmöglich eine Ausnahmeregelung für öffentliche Aufträge bei Notständen umzusetzen. "Dies würde es den öffentlichen Auftraggebern a priori ermöglichen, Aufträge […] direkt zu vergeben", heißt es in dem Dokument, das dem Handelsblatt vorliegt. (Handelsblatt)
MITTELSTAND - Deutschlands größter Mittelstandverband hat in einem Brandbrief Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) aufgefordert, sich den Klimaplänen der EU-Kommission entgegenzustellen. "Sollten die Pläne der Kommission in der bisherigen Form Realität werden, drohen gerade dem Wirtschaftsstandort Deutschland ein nicht wieder gutzumachender Verlust an Attraktivität und der Niedergang ganzer Industriezweige", heißt es in dem Brief von Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), an Altmaier. Das Schreiben liegt den Zeitungen der Funke Mediengruppe vor. (Funke Mediengruppe)
LINKE - Linken-Chefin Janine Wissler hat umfassende Enteignungen gefordert. "Die gesamte Daseinsvorsorge gehört wieder in öffentliche Hand und unter öffentliche Kontrolle", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Als Beispiele nannte sie private Krankenhaus- und Pflegekonzerne, große Immobiliengesellschaften und den Öffentlichen Personennahverkehr. "Das sind die Bereiche, die mir da als erstes einfallen." Zur Begründung sagte die Spitzenkandidatin der Linken, sie wolle "die Demokratie weiterentwickeln". (Funke Mediengruppe)
NORD STREAM 2 - Mit dem zwischen Berlin und Washington Ende Juli beschlossenen Kompromiss sind Bau und Inbetriebnahme von Nord Stream 2 beschlossene Sache. Für Kiew fallen damit potenziell jährlich 2 Milliarden Euro an Transitgebühren weg. Offiziell will sich die Regierung der Ukraine nicht zum Kompromiss äußern. Doch es herrscht Skepsis. Hinter vorgehaltener Hand ist in Regierungskreisen von "Mogelpackung" die Rede, denn wie die Versprechen gegenüber Kiew umgesetzt werden sollen, bleibt weitgehend unklar. (Handelsblatt)
VERTEIDIGUNGSMINISTERIUM - Das Bundesministerium für Verteidigung war am vergangenen Wochenende nur bedingt einsatzfähig, wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Demnach fiel am Samstag und Sonntag immer wieder die sichere Kommunikation im Ministerium aus. Der IT-Ausfall betraf sowohl das geschützte Kommunikationssystem (HaFis) als auch die Kryptotelefonie. Dies habe dazu geführt, dass sogar der normalerweise geheim eingestufte Operationsbefehl soweit in den Details entschärft wurde, dass er offen per E-Mail verschickt werden konnte. Der Ausfall ereignete sich ausgerechnet an dem Wochenende, an dem die Evakuierung der deutschen Staatsbürger aus Afghanistan organisiert wurde. (Bild)
VDA - Nach dem letzten Autogipfel von Vertretern der Branche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) den Verzicht auf Verbote von Autos mit Verbrennermotoren. Der Entwurf der EU-Kommission mit einem Emissionsgrenzwert null und damit einem faktischen Verbot von Verbrennermotoren ab 2035 gehört nach den Worten der VDA-Präsidentin Hildegard Müller nicht zu den richtigen Rahmenbedingungen für die Transformation in Richtung Klimaneutralität. Aus der Perspektive von Müller ist die deutsche Autobranche ohnehin schon weit vorangekommen mit der Einführung und dem Verkauf von Elektroautos. (FAZ)
GEWERBEIMMOBILIEN - Die Stimmung an den weltweiten gewerblichen Immobilienmärkten hellt sich auf, bleibt aber noch im negativen Bereich. "Der Investoren-Sentiment-Index erreicht erstmals seit Beginn der Pandemie in Deutschland wieder einen positiven Wert", sagte Susanne Eickermann-Riepe, Vorstandsvorsitzende des Berufsverbands der Immobilienfachleute und -sachverständigen Rics in Deutschland, bei der Online-Vorstellung des quartalsweise erhobenen Global Commercial Property Monitor. "Der Mieter-Sentiment-Index verbessert sich ebenfalls, bleibt aber im negativen Bereich. Diese positiven Signale können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass außer im Bereich Industrie und Logistik und erstklassige Büroimmobilien noch eine Flaute bei den anderen Assetklassen herrscht." (BöZ)
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August 19, 2021 01:00 ET (05:00 GMT)
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