DJ Rund 1,2 Millionen Mini-Jobbern droht Altersarmut
BERLIN (Dow Jones)--Rund 1,2 Millionen Mini-Jobbern zwischen 25 und 65 Jahren droht im Rentenalter Altersarmut. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Rheinischen Post vorliegt. Demnach zahlt nur jeder fünfte Mini-Jobber in Deutschland Beiträge in die Rentenkasse ein und erwirbt so Ansprüche auf eine spätere gesetzliche Rente.
Betrachtet man nur die ausschließlich geringfügig Beschäftigten, die keinem Hauptberuf nachgehen, und zieht man von allen die Altersgruppen der unter 25-Jährigen, die nebenbei häufig studieren oder eine Ausbildung absolvieren, und die über 65-Jährigen ab, die oft bereits eine Rente beziehen, verbleiben gut 2,2 Millionen Mini-Jobber zwischen 25 und 65 Jahren.
Von diesen ausschließlich geringfügig Beschäftigten im üblichen Erwerbsalter zahlen rund 1,2 Millionen oder mehr als die Hälfte keine Rentenbeiträge. Ihnen bleibt damit im Rentenalter nur der Bezug der sozialen Grundsicherung. Das Arbeitsministerium beruft sich dabei auf die letztverfügbaren Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA). "Keine Stunde Arbeit ohne soziale Absicherung, das muss die Lehre aus der Corona-Krise sein", sagte Linken-Fraktionsvize Susanne Ferschl. "Viel zu viele Menschen sind auf einen Minijob angewiesen, weil der reguläre Job oder die Rente nicht zum Leben reichen. Es muss Schluss sein mit diesen Beschäftigungsverhältnissen zweiter Klasse, von denen nur Unternehmen profitieren", sagte sie.
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August 20, 2021 03:03 ET (07:03 GMT)
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