![Finanznachrichten News](/content/img/fn-690x388-default-2.jpg)
DJ Baerbock: Bis zu 800.000 neue Jobs durch Wandel zur Klimaneutralität
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock erwartet, dass der Wandel hin zur Klimaneutralität bis zu 800.000 neue Arbeitsplätze schaffen kann. Nötig seien Innovationen und staatliche Investitionen, um den Klimawandel in den Griff zu bekommen, sagte sie bei der Veranstaltung "Berliner Reden" von Allianz Kulturstiftung und Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin.
Sie betonte die Bedeutung des Staates beim Umbau der Wirtschaft und Gesellschaft hin zur Klimaneutralität. "Wenn ein Staat...Leitplanken setzt für einen Markt im Sinne einer sozialökologischen Marktwirtschaft, dann können wir eine Wucht erzeugen für Innovation, um diese Klimakrise in den Griff zu bekommen und technologisch die große Menschheitsaufgabe wirklich anzugehen", so Baerbock.
Dabei gehe es darum, eine Brücke hin zur Wettbewerbsfähigkeit und neuen Arbeitsplätze zu bauen, Denn bis zu 800.000 neue Jobs könnten entstehen, wenn man die Klimaneutralität nun angehe.
Staat als Treiber von Innovation
Man wisse, welche Produkte nötig seien und was die Zement- und Stahlwerke brauchten. Dazu dürfte der Staat nicht länger als Krisenmanager und Rettungssanitäter auftreten, wie in den letzten Jahren, sondern müsse "als Investor für Treiber von Innovation" auftreten.
Die öffentliche Hand vergebe jährlich rund 500 Milliarden Euro für öffentliche Aufträge. "Das ist eine Wucht, die man hat als öffentliche Hand, zu sagen, in welche Richtung unser Land gehen soll - nicht planlos das Geld zu verteilen, sondern klare Vorgaben zu machen für eine neue Gesellschaft, die klimaneutral ist, die Startups fördert und auf Innovation setzt", so Baerbock.
Baerbock betonte zudem, dass Klimaschutz nur funktioniere, wenn der Wandel hin zur Klimaneutralität sozial ausgewogen umgesetzt werde.
Nötig sei für Deutschland zudem ein neuer Gesellschaftsvertrag, bei dem alte Gegensätze der politischen Gruppen und Ungerechtigkeiten aufgebrochen und mehr Vorsorge geschaffen werde für eine lebenswerte Zukunft. Denn nur Veränderung schaffe Halt, so die Grünenpolitikerin. Bei diesem Gesellschaftsvertrag müssten Kinder und Familien im Mittelpunkt stehen.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/sha
(END) Dow Jones Newswires
August 20, 2021 05:53 ET (09:53 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.