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BERLIN (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft Verdi hat den Warnstreik von Mitarbeitern des landeseigenen Vivantes-Konzerns am Montag nach wenigen Stunden zunächst gestoppt. "Wir setzen den Streik aus bis zur Entscheidung des Arbeitsgerichts morgen Mittag", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Meike Jäger am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Vor der Vivantes-Zentrale sei ein Camp errichtet worden, allerdings nur für Mitarbeiter, die dort in ihrer Freizeit demonstrieren wollen. An der Charité werde weiter gestreikt, sagte Jäger. Am Dienstag plant das Berliner Arbeitsgericht Verhandlungen zum Streik.
Per einstweiliger Verfügung hatte das Gericht den Ausstand am Montag zunächst untersagt. In Krankenhausbetrieben könne ein Streik nur durchgeführt werden, wenn die medizinische Versorgung der Patienten in Notfällen gesichert sei; dies sei bislang nicht gewährleistet, so die Begründung. Am Dienstag ist eine Gerichtsverhandlung zu dieser Entscheidung geplant.
Darüber hinaus verhandelt das Gericht am Dienstag über eine Entscheidung von Freitag. In dieser hatte das Gericht den Streik für Mitarbeiter von Vivantes-Tochtergesellschaften untersagt und die Entscheidung ebenfalls mit dem Fehlen einer Notdienstvereinbarung begründet.
Über diese Vereinbarung für Tochterfirmen sollte am Montag erneut verhandelt werden, so Meike Jäger. "Mit dem Ziel, dass die Mitarbeiter doch noch in den Streik treten können", sagte sie. Die für Montag geplanten Verhandlungen zu einer Notdienstvereinbarung für Beschäftigte des Mutterhauses seien verschoben worden.
Am Montagvormittag hatten sich rund 800 Streikende vor der Vivantes-Zentrale in Reinickendorf versammelt. Ein geplanter Demonstrationszug fand wegen der Entscheidung des Gerichts nicht mehr statt./anj/DP/jha