DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Großbritannien bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Bank Holiday" geschlossen.
TAGESTHEMA
Nachdem Behörden in den USA und in Deutschland Kreisemeldungen zufolge gegen die Vermögensverwaltungstochter DWS der Deutschen Bank wegen möglicherweise zu hoch ausgewiesener Nachhaltigkeitsinvestitionen ermitteln, hat sich das Unternehmen zu Wort gemeldet. Zu Fragen im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten oder regulatorischen Angelegenheiten wolle man sich zwar nicht äußern, halte die in Medien erhobenen Vorwürfe aber für unbegründet, hieß es am Donnerstagabend. Der Vermögemsverwalter betonte, zu den Offenlegungen in seinen Jahresberichten zu stehen. "Wir weisen die Anschuldigungen einer ehemaligen Mitarbeiterin entschieden zurück. Die DWS wird sich im Rahmen ihrer treuhänderischen Verantwortung im Namen ihrer Kunden weiterhin konsequent für nachhaltige Geldanlage einsetzen", heißt es in der Stellungnahme weiter. DWS verweist auf zwei verschiedene Klassifizierungen für nachhaltige Investitionen, die auch im Geschäftsbericht mit Zahlen transparent benannt seien.
Hintergrund der Ermittlungen sind Angaben der früheren Chefin der Abteilung für Nachhaltigkeit der DWS, Desiree Fixler, wonach sich das Unternehmen schwer getan habe, eine Nachhaltigkeitsstrategie zu definieren und umzusetzen. Darüber hatte das Wall Street Journal berichtet und Anfang August auch interne E-Mails und Präsentationen diesbezüglich ausgewertet.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
09:00 DE/SHW AG, Ergebnis 1H, Aalen
09:00 NL/Steinhoff International Holdings NV, Trading Update 3Q, Amsterdam
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE 08:00 Import-/Exportpreise Juli Importpreise PROGNOSE: +1,1% gg Vm/+13,8% gg Vj zuvor: +1,6% gg Vm/+12,9% gg Vj -US 14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Juli Persönliche Ausgaben PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +1,0% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm 16:00 Rede von Fed-Chairman Powell zu "The Economic Outlook" auf Symposium der Federal Reserve Bank of Kansas City (bis 28.8), Jackson Hole 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan August (2. Umfrage) PROGNOSE: 71,0 zuvor: 81,2
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.770,00 +0,1% E-Mini-Future S&P-500 4.475,25 +0,2% E-Mini-Future Nsdq-100 15.322,25 +0,3% Nikkei-225 27.591,84 -0,5% Schanghai-Composite 3.518,83 +0,5% +/- Ticks Bund -Future 175,84 -1 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.793,62 -0,42 DAX-Future 15.754,00 -0,54 XDAX 15.760,60 -0,55 MDAX 35.954,62 -0,45 TecDAX 3.884,92 -0,63 EuroStoxx50 4.169,87 -0,27 Stoxx50 3.611,89 -0,25 Dow-Jones 35.213,12 -0,54 S&P-500-Index 4.470,00 -0,58 Nasdaq-Comp. 14.945,81 -0,64 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 175,85 -13
FINANZMÄRKTE
EUROPA
AUSBLICK: Der DAX wird zunächst etwas leichter erwartet. Erste Indikationen sehen ihn rund 20 Punkte tiefer gegenüber dem Vortagesschluss. Der wichtigste Termin des Tages ist die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem virtuellen Treffen der Notenbanker in Jackson Hole um 16.00 Uhr. Im Vorfeld hatten sich jüngst drei Fed-Sprecher hawkish geäußert. So drängte am Donnerstagnachmittag der Präsident der Fed von Dallas, Robert Kaplan, unverändert darauf, einen Plan für den Beginn des "Tapering", also die Verlangsamung der Anleihe-Ankäufe, im September anzukündigen. Das Tapering solle dann im Oktober oder etwas später begonnen werden, forderte der Notenbanker. Zudem hat sich die geopolitische Lage mit dem Anschlag in Kabul verschlechtert und in Folge dürfte das Risiko für Aktien nun höher eingestuft werden.
RÜCKBLICK: Etwas leichter - Vor Beginn des diesmal virtuellen Notenbankertreffens in Jackson Hole am Donnerstag hielten sich die Investoren mit Käufen zurück. Sie warteten auf US-Notenbankpräsident Jerome Powell, der am Freitagnachmittag (MESZ) sprechen wird. Dabei werden mehrheitlich noch keine konkreten Angaben zu einem möglichen Tapering im späteren Jahresverlauf erwartet. Kurstreiber bei Vivendi (+2,6%) war ein sehr positiv aufgenommener Kapitalmarkttag der Tochter Universal Music Group. Gute Geschäftszahlen hatte der Mischkonzern Bouygues (+1,1%) abgeliefert. Der erhöhte Ausblick kam ebenso gut an.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas leichter - Die DWS-Aktie brach um 13,7 Prozent ein, der Kurs der Mutter Deutsche Bank fiel um 2,3 Prozent. Belastend wirkte die Meldung, dass US-Behörden gegen die Vermögensverwaltungstochter wegen möglicherweise zu hoch ausgewiesener Nachhaltigkeitsinvestitionen ermitteln sollen. Die US-Börsenaufsicht SEC und die Staatsanwaltschaft sollen Untersuchungen eingeleitet haben, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Delivery Hero (-3,2%) weitete im ersten Halbjahr den operativen Verlust leicht aus. Für Elmos Semiconductor ging es um 7,7 Prozent nach oben. Das Unternehmen bietet nun per Aktienrückkauf 39 Euro je Aktie, 3 Euro mehr als ursprünglich angekündigt. Zugleich wurde die Annahmefrist verlängert. Nach guten Zweitquartalszahlen legten Fielmann um 3,5 Prozent zu.
XETRA-NACHBÖRSE
DWS zeigten sich nach dem Kurseinbruch um über 13 Prozent im Xetra-Handel nachbörslich nur ganz leicht erholt, nachdem der Vermögensverwalter Stellung zu Vorwürfen erhoben hatte, möglicherweise Nachhaltigkeitsinvestitionen zu hoch ausgewiesen zu haben. CTS Eventim machten beim Broker Lang & Schwarz einen Satz um rund 5 Prozent nach oben. Hier sorgte die Nachricht für Käufe, dass sich der Ticketing-Experte mit France Billet in der Endphase von Verhandlungen über ein Ticketabkommen für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 befindet. Morphosys wurden zuletzt rund 3 Prozent höher gestellt. Das Unternehmen hatte die bedingte Zulassung der EU-Komission für das Präparat Minjuvi (Tafasitamab) mitgeteilt. Symrise zeigten sich mit der Mitteilung gut behauptet, Wandelschuldverschreibungen über 400 Millionen Euro vorzeitig zurückzahlen zu wollen. Fashionette knickten um fast 14 Prozent ein. Das Modeunternehmen hat seine Prognosen gesenkt, weil sich Schwierigkeiten bei der Umstellung auf den neuen Logistikpartner "erheblich" auf die Leistung im dritten Quartal auswirken werden.
USA - AKTIEN
Leichter - Für Zurückhaltung sorgte der am Freitag anstehende Auftritt von US-Notenbankpräsident Jerome Powell beim virtuellen Notenbankertreffen in Jackson Hole. Daneben verschreckte die Entwicklung in Afghanistan, wo bei einer Attentatserie am Flughafen Kabul Dutzende von Menschen ums Leben kamen, darunter auch mehrere US-Soldaten. Neue US-Konjunkturdaten bewegten kaum. Von der Powell-Rede wird mehrheitlich noch keine Ankündigung einer für den Aktienmarkt ungünstigen strafferen Geldpolitik in Form eines Zurückfahrens der monatlichen Wertpapierkäufe (Tapering) erwartet. Weil dies aber nicht ausgemacht ist, neigten manche Akteure sicherheitshalber zu Gewinnmitnahmen. Salesforce.com (+2,7%) waren klarer Spitzenreiter im Dow-Jones-Index. Das Unternehmen hatte mit seinen Zahlen zum zweiten Quartal die Erwartungen deutlich übertroffen und den Ausblick erhöht. Snowflake legten um 7,6 Prozent zu. Das ebenfalls auf Cloud-Computing spezialisierte Unternehmen hatte seinen Umsatz mehr als verdoppelt. Autodesk (-9,4%) enttäuschte mit dem Ausblick. Dollar Tree verbilligten sich um über 12 und Dollar General um 3,8 Prozent. Die beiden Discounter enttäuschten mit neuen Angaben zur Geschäftsentwicklung.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,23 -0,4 0,24 11,7 5 Jahre 0,84 1,5 0,82 47,9 7 Jahre 1,12 -0,3 1,13 47,3 10 Jahre 1,35 0,1 1,35 43,1 30 Jahre 1,94 -1,2 1,95 29,5
Am Anleihemarkt verteidigten die zuletzt gestiegenen Renditen das erhöhte Niveau.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1760 +0,0% 1,1755 1,1769 -3,7% EUR/JPY 129,34 -0,0% 129,37 129,60 +2,6% EUR/GBP 0,8585 +0,1% 0,8581 0,8563 -3,9% GBP/USD 1,3699 -0,0% 1,3700 1,3743 +0,2% USD/JPY 109,99 -0,1% 110,06 110,13 +6,5% USD/KRW 1168,93 -0,1% 1170,51 1170,09 +7,7% USD/CNY 6,4815 +0,1% 6,4815 6,4840 -0,7% USD/CNH 6,4817 -0,0% 6,4828 6,4814 -0,3% USD/HKD 7,7877 -0,0% 7,7879 7,7864 +0,5% AUD/USD 0,7239 +0,0% 0,7238 0,7255 -6,0% NZD/USD 0,6939 -0,2% 0,6950 0,6955 -3,4% Bitcoin BTC/USD 46.799,01 -1,0% 47.268,01 46.623,01 +61,1%
Die stabilen US-Renditen stützten den Dollar, der auch Zulauf als sicherer Hafen erhielt, nicht zuletzt angesichts der Vorgänge in Afghanistan. Der Dollar-Index verbesserte sich um gut 0,2 Prozent.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,06 67,42 +0,9% 0,64 +41,8% Brent/ICE 71,73 71,07 +0,9% 0,66 +40,8%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 27, 2021 01:27 ET (05:27 GMT)
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