DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Großbritannien bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Bank Holiday" geschlossen.
TAGESTHEMA
Der als "extrem gefährlich" eingestufte Hurrikan "Ida" hat die gesamte Stromversorgung der Metropole New Orleans lahmgelegt. "New Orleans hat keinen Strom mehr", erklärte das Ministerium für Heimatschutz am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter. Der einzige Strom komme derzeit von Generatoren. Nach dem Erreichen der US-Golfküste am Sonntagmittag war "Ida" von Sturmkategorie vier auf drei herabgestuft worden, was jedoch kein Aufatmen für die Bevölkerung im Bundesstaat Louisiana bedeutete. Mit Windgeschwindigkeiten von 195 Stundenkilometer peitschte der Sturm am Sonntagabend (Ortszeit) über die Metropole New Orleans. "Ida" weckt Erinnerungen an den verheerenden Hurrikan "Katrina", der auf den Tag genau vor 16 Jahren die Stadt verwüstete und mehr als 1.800 Menschen in den Tod riss. Ebenso wie "Ida" verlor "Katrina" damals an Geschwindigkeit und zog als Sturm der Kategorie drei über Land. Die langsamere Geschwindigkeit hat zur Folge, dass Gegenden im Pfad des Sturms längerer Zeit extremen Winden und heftigen Regenfällen ausgesetzt sind. Experten warnen daher vor großen Schäden durch "Ida".
AUSBLICK UNTERNEHMEN
10:00 DE/DZ Bank AG, Ergebnis 1H, Frankfurt
AUSBLICK KONJUNKTUR
-ES 09:00 HVPI und Verbraucherpreise August (vorläufig) HVPI zuvor: +2,9% gg Vj -EU 11:00 Index Wirtschaftsstimmung August Wirtschaftsstimmung Eurozone zuvor: 119,0 Industrievertrauen Eurozone zuvor: +14,6 Verbrauchervertrauen Eurozone vorläufig: -5,3 zuvor: -4,4 -DE 14:00 Verbraucherpreise August (vorläufig) Prognose: +0,1% gg Vm/+3,9% gg Vj zuvor: +0,9% gg Vm/+3,8% gg Vj HVPI Prognose: +0,1% gg Vm/+3,4% gg Vj zuvor: +0,5% gg Vm/+3,1% gg Vj
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.855,00 -0,0% E-Mini-Future S&P-500 4.509,25 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 15.441,00 +0,1% Nikkei-225 27.769,38 +0,5% Schanghai-Composite 3.531,86 +0,3% +/- Ticks Bund -Future 176,11 0 Freitag: INDEX Schluss +/- DAX 15.851,75 0,37 DAX-Future 15.859,00 0,67 XDAX 15.864,41 0,66 MDAX 36.127,19 0,48 TecDAX 3.919,37 0,89 EuroStoxx50 4.190,98 0,51 Stoxx50 3.625,98 0,39 Dow-Jones 35.455,80 0,69 S&P-500-Index 4.509,37 0,88 Nasdaq-Comp. 15.129,50 1,23 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 176,11 +26
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Auch zum Wochenauftakt dürfte der DAX weiter in der Konsolidierung unterhalb der 16.000er Marke festhängen. Von den Vorlagen aus Asien kommen keine nennenswerten Impulse. Zunächst sieht es nach einer behaupteten Eröffnung aus. Der DAX dürfte die Aufschläge vom späten Freitag verteidigen. Während die Rekordvorlagen der Wall Street die Stimmung stützen, bremst der wieder festere Euro die Kurse. Er profitiert weiter von der Rede von US-Notenbank-Chef Jerome Powell, nach der die Fed die Geldpolitik nur langsam ändern wird. "Damit wird weiter Geld in die Märkte gepumpt, wenn auch etwas langsamer als bisher", so ein Fondsmanager zu Dow Jones Newswires. "Auch wenn Zwischenkorrekturen immer möglich seien: "Ein Ende der Hausse in den verschiedenen Asset-Klassen ist nicht in Sicht", sagt er.
Rückblick: Freundlich - Die mit Spannung erwartete Rede von US-Notenbankpräsident Powell auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole erwies sich unter dem Strich als eher taubenhaft und hob die Stimmung für Aktien. Den möglichen Beginn des sogenannten Tapering in diesem Jahr machte er von diversen Faktoren abhängig und sprach dabei auch die Gefahren für die Konjunktur an, die von der Corona-Panemdie ausgingen. Unter Druck standen die Aktien von Just Eat Takeaway (-7,5%). Das Geschäft des Lieferdienstes läuft rund, jedoch belastet der wahrscheinliche Rauswurf aus dem FTSE-100-Index schwer. Beim italienischen Modeunternehmen Brunello Cucinelli (+3,3%) lobten die Analysten von Jefferies die vorgelegten Geschäftszahlen als "solide".
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Nach dem Kursrutsch vom Vortag gaben DWS weitere 0,9 Prozent ab. Der Vermögensverwalter hatte auf Vorwürfe wegen möglicherweise zu hoch angegebener Nachhaltigkeitsangaben reagiert und betonte, man stehe zum Jahresbericht. Zudem habe eine Untersuchung keine Substanz an den Behauptungen der früheren Nachhaltigkeits-Chefin der DWS, Desiree Fixler, gefunden. Im DAX waren Infineon mit den insgedsamt freundlichen Technologiewerten 1,8 Prozent fester. Fashionette brachen um 21,4 Prozent ein nach einer Gewinnwarnung. Für Fabasoft ging es nach enttäuschenden Quartalszahlen um 9,9 Prozent nach unten. Für Fantasie sorgte bei PVA Tepla ein Großauftrag von Siltronic und trieb den Kurs um 11,9 Prozent nach oben.
XETRA-NACHBÖRSE
Mangels Unternehmensmeldungen zeigten sich am Freitag keine Sonderentwicklungen bei Einzelwerften.
USA - AKTIEN
Fest - Die Aktienmärkte reagierten positiv darauf, dass US-Notenbankchef Jerome Powell ein nur vages Signal ausgesendet hatte, wann die Notenbank mit dem Zurückfahren der Anleihekäufe (Tapering) beginnen könnte. Unter anderem hatte er betont, dass die Pandemie eine Gefahr für die Konjunktur bleibe und dass die Notenbank wegen der derzeit erhöhten Inflationsraten nicht überreagieren sollte. Insgesamt wurden die Aussagen als eher taubenhaft interpretiert. Aktien aus dem Energiesektor standen mit den steigenden Ölpreisen an der Spitze, der S&P-500-Branchenindex gewann rund 2,6 Prozent. Ihnen folgte der Index der Halbleiterunternehmen (+2,3%). Dell (-4,5%) gefiel zwar mit den Ergebnissen für das zweite Quartal, konnte allerdings die hohe Nachfrage nicht befriedigen. Hinzu kam, dass bei VMWare (-6,7%) das Wachstum des Cloud-Geschäfts enttäuschte. VMWare befindet sich derzeit noch mehrheitlich im Besitz von Dell. Ähnliche Probleme wie Dell hat der Druckerhersteller HP (-0,6%), dessen Kurs sich aber im Verlauf deutlich erholte. Wegen des knappen Chip-Angebots verfehlte der Umsatz im dritten Geschäftsquartal die Erwartungen, während der Gewinn überzeugte. Eine Prognoseanhebung trieb den Kurs des Softwareexperten Workday um 9,1 Prozent nach oben.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,22 -1,5 0,23 10,2 5 Jahre 0,80 -4,8 0,85 43,7 7 Jahre 1,09 -4,3 1,13 43,8 10 Jahre 1,31 -5,0 1,36 38,8 30 Jahre 1,91 -4,2 1,95 25,8
Die Aussicht auf weiter niedrige Zinsen nach der Powell-Rede drückte auf die Renditen am Anleihemarkt. Die Zehnjahresrendite sank um 5 Basispunkte auf 1,31 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Fr, 17:02 Uhr % YTD EUR/USD 1,1804 +0,1% 1,1794 1,1788 -3,4% EUR/JPY 129,54 -0,0% 129,59 129,61 +2,7% EUR/CHF 1,0752 -0,0% 1,0754 1,0766 -0,5% EUR/GBP 0,8574 -0,0% 0,8577 0,8575 -4,0% USD/JPY 109,75 -0,1% 109,86 109,97 +6,3% GBP/USD 1,3767 +0,1% 1,3754 1,3746 +0,7% USD/CNH 6,4644 +0,0% 6,4628 6,4680 -0,6% Bitcoin BTC/USD 47.965,26 -1,9% 48.906,35 48.281,26 +65,1%
Eine starke Reaktion auf die taubenhaften Powell-Aussagen zeigte der US-Dollar. Der Dollar-Index gab um 0,4 Prozent nach. Der Euro knabberte an der 1,18er Marke.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,58 68,74 -0,2% -0,16 +42,9% Brent/ICE 72,75 72,70 +0,1% 0,05 +42,8%
Auch den Ölpreisen (+2,2%) verliehen die Powell-Aussagen Rückenwind, weil sie Bedenken wegen schnell kommender, potenziell nachfragedeämpfender geldpolitischer Maßnahmen dämpften. Preistreibend wirkte laut Marktteilnehmern aber auch, dass Ölförderer damit begonnen hätten, die Produktion im Golf von Mexiko wegen eines möglichen Hurrikans herunterzufahren.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.816,69 1.817,10 -0,0% -0,41 -4,3% Silber (Spot) 24,07 24,03 +0,2% +0,05 -8,8% Platin (Spot) 1.016,10 1.015,00 +0,1% +1,10 -5,1% Kupfer-Future 4,35 4,32 +0,6% +0,03 +23,2%
Das Gold profitierte von den sinkenden Marktzinsen und vom schwächeren Dollar. Es verteuerte sich um rund 1,5 Prozent bzw. 26 Dollar auf 1.818 je Feinunze. Der Preis stieg damit in den Bereich eines Vierwochenhochs.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR
AFGHANISTAN
- Das US-Außenministerium hat angesichts der Lage in Afghanistan für Montag zu einem virtuellen Außenminister-Gipfel eingeladen.
- Die US-Botschaft in Kabul hat vor einer "spezifischen, glaubwürdigen Gefahr" in der Nähe des Flughafens der afghanischen Hauptstadt gewarnt.
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August 30, 2021 01:34 ET (05:34 GMT)
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