DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die zunehmenden Corona-Fallzahlen haben die Stimmung im chinesischen Dienstleistungssektor belastet. Der Indikator für die Aktivität im Servicebereich sank deutlich auf 47,5 von 53,3 im Juli, wie das Statistikamt mitteilte. Schwach entwickelte sich auch der offizielle Einkaufsmanagerindex, der mit 50,1 nach 50,4 im Juli sogar auf den tiefsten Stand seit 18 Monaten fiel. Ökonomen hatten mit 50,2 etwas mehr erwartet. Ein Wert oberhalb von 50 Punkten deutet auf Wachstum hin. Die jüngste Welle von Coronavirus-Fällen breitete sich in mehr als der Hälfte der chinesischen Provinzen aus und versetzte dem Dienstleistungssektor, der sich noch auf dem Weg der Erholung befand, einen schweren Schlag, so das Statistikamt. Unternehmen, die einen engen Kontakt benötigen, wie Straßen- und Lufttransport, Beherbergung, Catering oder Leasing, seien am stärksten betroffen gewesen. Ihre Teilindizes fielen unter die 50er-Marke, so das Amt. Der Subindex für die Produktion sank den weiteren Angaben leicht auf 50,9 (Vormonat: 51,0), jener für den Auftragseingang deutlicher auf 49,6 (50,9). Der Index für neue Exportorder - ein Indikator für die Auslandsnachfrage nach chinesischen Gütern - sackte auf 46,7 (47,7) ab.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago August PROGNOSE: 69,4 zuvor: 73,4 16:00 Index des Verbrauchervertrauens August PROGNOSE: 123,1 zuvor: 129,1 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.538,75 +0,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.656,75 +0,4% Nikkei-225 28.110,02 +1,2% Hang-Seng-Index 25.373,48 -0,7% Kospi 3.184,58 +1,3% Shanghai-Composite 3.515,67 -0,4% S&P/ASX 200 7.547,10 +0,6%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Sehr uneinheitlich zeigen sich am Dienstag die Börsen in Ostasien und Australien. Negative Ausreißer sind die chinesischen Märkte. Für den Schanghai-Composite und vor allem den Hang-Seng-Index in Hongkong geht es deutlicher abwärts nach schwächer als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor im August in China. Letzterer rutschte sogar unter die Expansionsschwelle. In Hongkong sorgen daneben weitere Regulierungen für erneuten Druck auf die Technologiewerte. Nachdem Peking zuletzt die Notiz chinesischer Unternehmen an ausländischen Börsen durch ein neues Regelwerk erschweren oder gar verbieten wollte, gibt es jetzt neue Bestimmungen für die Nutzung von Internetspielen. Ein Maßnahmenkatalog der Regulierungsbehörde sieht vor, dass Anbieter von Onlinespielen diese Jugendlichen nur noch von Freitag bis Sonntag für jeweils eine Stunde zugänglich machen dürfen. Dagegen geht es für Meituan nach anfänglichen Abgaben mittlerweile um 0,8 Prozent aufwärts. Der Essenslieferant vermeldete für das zweite Quartal einen weiteren Umsatzanstieg. Allerdings blieb das Unternehmen bereits das dritte Quartal in Folge unrentabel, weil es viel Geld in die Expansion steckte.
US-NACHBÖRSE
Deutlich unter Druck standen im nachbörslichen Handel am Montag die Aktien von Zoom Video Communications, obwohl das Unternehmen im zweiten Quartal einen Anstieg des Umsatzes von 54 Prozent erzielt und erstmals die Marke von 1 Milliarde Dollar geknackt hat. Aber der Videokonferenzdienst, der während der Corona-Pandemie stark nachgefragt wurde, zeigt angesichts zunehmender Lockerungen Zeichen der Abschwächung gegenüber der Entwicklung ein Jahr zuvor. Im gleichen Zeitraum 2020 hatte sich der Umsatz im Jahresvergleich vervierfacht. Die Aktien verloren 12,2 Prozent auf 305,05 Dollar.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.399,84 -0,2% -55,96 +15,7% S&P-500 4.528,81 +0,4% 19,44 +20,6% Nasdaq-Comp. 15.265,89 +0,9% 136,39 +18,5% Nasdaq-100 15.605,09 +1,1% 172,14 +21,1% Montag Freitag Umsatz NYSE (Aktien) 703 Mio 736 Mio Gewinner 1.411 2.731 Verlierer 1.871 568 Unverändert 163 130
Neue Rekordhochs - Käufe vor allem in als zinsempfindlich geltenden Technologiewerten sorgten für neue Rekordhochs, S&P-500 wie Nasdaq-Composite stiegen auf Allzeithochs. Die Anleger zeigten sich weiter ermutigt von den Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell vom Freitag, die weiter niedrige Zinsen erwarten lassen. Finanzwerte litten unter den sinkenden Renditen, was den Dow-Jones-Index belastete. Goldman Sachs, JP Morgan und Amex verloren bis zu 2,6 Prozent. Apple stiegen um 3 und Amazon um 2,1 Prozent. Paypal verteuerten sich um 3,6 Prozent. Einem Medienbericht zufolge soll über Paypal Aktienhandel ermöglicht werden. Hill-Rom legten um 9,7 Prozent zu. Baxter International (+2,7%) will den Medizintechnikhersteller für rund 10 Milliarden Dollar kaufen.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,20 -2,3 0,23 8,6 5 Jahre 0,77 -3,5 0,80 40,8 7 Jahre 1,06 -3,7 1,10 41,0 10 Jahre 1,28 -3,7 1,31 35,8 30 Jahre 1,89 -2,3 1,92 24,5
Der Anleihemarkt verbuchte mit Blick auf die eher taubenhaften Aussagen Powells weiteren Zulauf. Die Zehnjahresrendite sank um weitere knapp 4 Basispunkte auf 1,28 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:27 Uhr % YTD EUR/USD 1,1824 +0,2% 1,1799 1,1796 -3,2% EUR/JPY 129,83 +0,1% 129,68 129,56 +3,0% EUR/GBP 0,8573 -0,0% 0,8577 0,8576 -4,0% GBP/USD 1,3792 +0,3% 1,3756 1,3755 +0,9% USD/JPY 109,80 -0,1% 109,91 109,83 +6,4% USD/KRW 1159,33 -0,6% 1166,50 1166,31 +6,8% USD/CNY 6,4670 +0,0% 6,4666 6,4691 -0,9% USD/CNH 6,4637 -0,0% 6,4641 6,4672 -0,6% USD/HKD 7,7838 -0,0% 7,7867 7,7876 +0,4% AUD/USD 0,7324 +0,4% 0,7295 0,7296 -4,9% NZD/USD 0,7048 +0,7% 0,6998 0,6996 -1,9% Bitcoin BTC/USD 47.194,01 -2,5% 48.413,26 48.009,26 +62,5%
Der Dollar verharrte auf seinem deutlich schwächeren Niveau vom Freitag. Nachdem einige Falken des Offenmarktausschusses der Fed (FOMC) sich nochmals für einen Beginn des Tapering schon im September ausgesprochen hätten, schien der Markt offenbar doch noch die Hoffnung gehegt zu haben, dass auch von US-Notenbankpräsident Powell ähnliche Töne zu hören sein würden, blickte Devisen-Analystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank zurück. Doch mit dem Warnhinweis auf die sich ausbreitende Delta-Variante habe er sogar eher eine vorsichtigere Haltung an den Tag gelegt. Die Commerzbank schließt daraus, dass ein Tapering-Beschluss bereits im September eher unwahrscheinlich ist. Der Markt scheine dies ähnlich zu interpretieren.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,07 69,21 -0,2% -0,14 +43,9% Brent/ICE 73,19 73,41 -0,3% -0,22 +43,7%
Die Ölpreise bauten die Erholungsbewegung der Vorwoche leicht aus. Hurrikan Ida habe tendenziell die Preise gestützt, hieß es. Von der Opec-Konferenz am 1. September erwarten die Analysten von ING derweil keine Impulse. Die Opec dürfte ihre Förderkürzungen wie geplant drosseln.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.816,87 1.810,25 +0,4% +6,62 -4,3% Silber (Spot) 24,17 24,08 +0,4% +0,10 -8,4% Platin (Spot) 1.013,28 1.011,20 +0,2% +2,08 -5,3% Kupfer-Future 4,35 4,36 -0,3% -0,01 +23,3%
Der Goldpreis gab etwas nach, hielt aber die meisten Gewinne vom Freitag. Der schwächere Dollar und die Perspektive einer noch länger lockeren Geldpolitik hatten das Edelmetall zum Wochenausklang nach oben getrieben.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
AFGHANISTAN / EU
- Die USA haben ihren Truppenabzug aus Afghanistan abgeschlossen und ihren Militäreinsatz am Hindukusch damit nach 20 Jahren beendetund ihre diplomatische Präsenz bis auf Weiteres ausgesetzt und die Botschaft von Kabul nach Doha verlegt.
Die USA eröffneten ein "neues" Kapitel bezüglich Afghanistan, erklärte Blinken unter Hinweis
- Pakistan wird nach den Worten seines Botschafters in Deutschland keine weiteren Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen.
- Der UN-Sicherheitsrat hat die radikalislamischen Taliban in einer Resolution dazu aufgefordert, eine "sichere" Ausreise von Afghanen und ausländischen Staatsangehörigen aus Afghanistan zu ermöglichen.
CORONA-PANDEMIE
- Die USA haben ihren Bürgern wegen des Corona-Risikos von Reisen in die Schweiz abgeraten.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 31, 2021 01:41 ET (05:41 GMT)
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