Österreichs Notenbankchef fordert Debatte über EZB-Wertpapierkäufe
FRANKFURT - Der Chef der österreichischen Zentralbank, Robert Holzmann, fordert eine Debatte über die Wertpapierkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Wirtschaft des Euroraums erhole sich in etwa erwartungsgemäß von der Corona-Krise, sagte Holzmann am Dienstag der Nachrichtenagentur Bloomberg. Dies erlaube, über geringere Anleihekäufe nachzudenken. Holzmann, der als EZB-Rat über die Geldpolitik im Euroraum mitentscheidet, bezieht sich auf das Corona-Krisenprogramm Pepp.
ROUNDUP 2: Arbeitsmarkt legt keine Sommerpause ein
NÜRNBERG - Die Corona-Krise ist noch nicht überwunden, aber der Arbeitsmarkt ist auf einem guten Weg: Im August ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland erneut gesunken, was wegen der Sommerpause in dem Monat eigentlich unüblich ist. Bundesweit waren rund 2,58 Millionen Menschen ohne Job, etwa 12 000 weniger als im Juli und 377 000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,6 Prozent.
ROUNDUP 2: EU erreicht wichtiges Ziel bei Impfkampagne
BRÜSSEL - Die Europäische Union hat im Kampf gegen das Coronavirus ein wichtiges Ziel erreicht. Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vom Dienstag sind mittlerweile 70 Prozent der Erwachsenen in der Staatengemeinschaft vollständig geimpft. "Das sind mehr als 250 Millionen Menschen, die immunisiert sind", erklärte die Chefin der Exekutive der EU. Sie sprach von einer "großen Leistung" und einem "Meilenstein".
Inflation steigt auf höchsten Stand seit fast zehn Jahren
LUXEMBURG - Die Inflation im Euroraum hat im August weiter zugelegt und den höchsten Stand seit fast zehn Jahren erreicht. Die Verbraucherpreise seien gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Das ist der höchste Wert seit Ende 2011. Im Juli hatte die Rate lediglich 2,2 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 2,7 Prozent gerechnet.
ROUNDUP: Industrieverband: Deutschland droht den Anschluss zu verlieren
BERLIN - Deutschland droht aus Sicht der Industrie international den Anschluss zu verlieren, wenn Investitionsvorhaben für mehr Klimaschutz nicht beschleunigt werden. "Es darf nicht sein, dass es mehr Zeit für die Genehmigung eines Schienenprojektes oder einer Industrieanlage braucht, als dann anschließend für den tatsächlichen Bau", sagte der Chef des Branchenverbands BDI, Siegfried Russwurm, der Deutschen Presse-Agentur.
USA: Verbraucherstimmung trübt sich ein
WASHINGTON - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im August deutlich eingetrübt. Das Verbrauchervertrauen fiel zum Vormonat um 11,3 Punkte auf 113,8 Zähler, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Februar. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 123,0 Punkten gerechnet.
USA: Chicago-Geschäftsklima trübt sich deutlich ein
CHICAGO - Das Geschäftsklima in der Region Chicago hat sich im August deutlich eingetrübt. Der Indikator fiel um 6,6 Punkte auf 66,8 Zähler, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Dienstag in Chicago mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang auf 68,0 Punkte erwartet.
USA: Hauspreise steigen immer stärker - Case-Shiller-Index
NEW YORK - Der Anstieg der US-Hauspreise hat sich im Juni weiter beschleunigt. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten stiegen die Preise zum Vorjahresmonat um 19,1 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 18,6 Prozent gerechnet. Im Mai hatte das Plus 17,1 Prozent betragen.
USA: Häuserpreise steigen schwächer als erwartet - FHFA
NEW YORK - In den USA sind die Häuserpreise im Juni weniger als erwartet gestiegen. Der FHFA-Hauspreisindex legte im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent zu, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Volkswirte hatten im Mittel einen Anstieg um 1,9 Prozent erwartet.
ROUNDUP/Söder: Völlig neue Anti-Corona-Regeln in Bayern ab Donnerstag
MÜNCHEN - In Bayern gelten von Donnerstag (2. September) an neue Anti-Corona-Regeln: Die FFP2-Maskenpflicht, die allgemeinen Kontaktbeschränkungen, aber auch die Sperrstunde in der Gastronomie sowie die Kundenbegrenzungen im Handel entfallen. Zudem hat nach dem Kabinettsbeschluss vom Dienstag die Sieben-Tage-Inzidenz als Maßstab für verschärfte Anti-Corona-Maßnahmen quasi ausgedient - bis auf den Grenzwert 35: Bei mehr als 35 Neuinfektionen binnen sieben Tagen in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt gilt dort in Innenräumen breitflächig der 3G-Grundsatz: Zugang zu vielen öffentlichen und privaten Einrichtungen haben dann nur noch Geimpfte, Genesene oder Personen mit einem aktuellen negativen Corona-Test.
ROUNDUP: Cyberangriff im Homeoffice - Experten fordern ein Nachrüsten
BERLIN - Cyberangriffe, Hacker, Internet-Kriminalität - noch immer dürften viele Menschen bei diesen Stichwörtern vor allem an Hollywood-Filme und Science-Fiction-Romane denken. Dabei warnen Expertinnen und Experten seit Jahren vor den Risiken und Gefahren im Netz, denen nicht nur unbedarfte Privatleute, sondern auch zahlreiche Unternehmen jeden Tag ausgesetzt sind. Doch die Firmen haben das Thema nach wie vor nur bedingt auf dem Schirm. Das zeigt eine neue Umfrage des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die der Verband am Dienstag in Berlin vorgestellt hat.
ROUNDUP: Geimpft oder nicht? - Abfrage durch Arbeitgeber umstritten
BERLIN - In der Debatte um eine mögliche Impfstatusabfrage unter Beschäftigten haben Arbeitgebervertreter klare Ansagen der Regierung gefordert. Bei Vertretern der Arbeitnehmerseite löste ein entsprechender Vorstoß für eine Auskunftspflicht dagegen Kritik aus.
ROUNDUP: Kabinett bringt Pläne für neue Corona-Indikatoren auf den Weg
BERLIN - Das Bundeskabinett hat den von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegten Vorschlag für neue Indikatoren zur Bewertung der Corona-Lage auf den Weg gebracht. "Wesentlicher Maßstab" für zu ergreifende Schutzmaßnahmen soll demnach insbesondere die Zahl der in regionalen Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sein, wie aus dem am Dienstag vom Kabinett im Umlaufverfahren beschlossenen Formulierungsvorschlag hervorgeht. Wann kritische Schwellen erreicht sind, sollen die Länder festlegen.
Nachfrage nach Konsumentenkrediten unter Vorjahresniveau
FRANKFURT/BERLIN - Die Nachfrage von Verbrauchern nach Krediten zur Finanzierung von Autos, Möbeln oder Technik bleibt verhalten. Die auf Kredite spezialisierten Banken in Deutschland vergaben im ersten Halbjahr 2021 neue Konsumentenkredite im Gesamtvolumen von 24,9 Milliarden Euro. Das waren nach Angaben des Bankenfachverbandes vom Dienstag 2,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
ROUNDUP: Viele Menschen nach Hurrikan 'Ida' gerettet - eine Million ohne Strom
NEW ORLEANS - Nach dem Durchzug von Hurrikan "Ida" haben Helfer im südlichen US-Bundesstaat Louisiana Hunderte Menschen aus überschwemmten Gebieten gerettet. Mehr als eine Million Haushalte waren aber weiter ohne Strom, wie örtliche Behörden am Montagabend (Ortszeit) mitteilten.
Italien: Inflation zieht kräftig an
ROM - In Italien hat die allgemeine Teuerung im August deutlich angezogen. Die nach europäischen Standards berechneten Verbraucherpreise (HVPI) seien gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,6 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Istat am Dienstag in Rom mit. Im Juli hatte die Rate gerade mal 1,0 Prozent betragen. Analysten hatten mit einer Rate von 2,1 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich erhöhte sich der HVPI um 0,3 Prozent.
Italiens Wirtschaft gewinnt wie erwartet an Fahrt
ROM - Das Wachstum der italienischen Wirtschaft hat im Frühjahr wie von Analysten erwartet deutlich an Stärke gewonnen. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung um 2,7 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen, teilte die Statistikbehörde Istat am Dienstag in Rom nach einer zweiten Schätzung mit. Die Behörde bestätigte damit wie erwartet eine erste Erhebung.
Französische Inflation steigt auf höchsten Stand seit fast drei Jahren
PARIS - Die Inflation in Frankreich hat sich im August überraschend deutlich verstärkt und den höchsten Stand seit fast drei Jahren erreicht. Im Jahresvergleich seien die Verbraucherpreise nach europäischer Rechnung (HVPI) um 2,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Insee am Dienstag nach einer ersten Schätzung in Paris mit. Dies ist die höchste Inflationsrate seit Oktober 2018. Im Vormonat hatte die Rate nur 1,5 Prozent betragen.
Französische Wirtschaft nimmt überraschend stark Fahrt auf
PARIS - Die französische Wirtschaft hat im Frühjahr nach einem schwachen Jahresauftakt unerwartet kräftig Fahrt aufgenommen. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung um 1,1 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen, teilte das Statistikamt Insee am Dienstag nach einer erneuten Schätzung mit. Damit wurde eine erste Erhebung von Ende Juli überraschend nach oben revidiert. Ursprünglich hatte Insee für den Zeitraum April bis Juni nur ein Wachstum von 0,9 Prozent gemeldet.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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