FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag zugelegt und den höchsten Stand seit Anfang August markiert. Im Tageshoch kostete die Gemeinschaftswährung 1,1845 US-Dollar, am späten Nachmittag waren es noch 1,1825 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1834 (Montag: 1,1801) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8450 (0,8474) Euro.
Der Euro profitierte zum einen von einer allgemeinen Schwäche des Dollar. Belastet wurde die als sichere Alternative geltende US-Währung durch die zunächst gute Stimmung an den Finanzmärkten, die aber nicht anhielt. Der Dollar wurde durch den anschließenden Stimmungswandel gestützt, obwohl Konjunkturdaten aus den USA überwiegend enttäuschten.
Unterstützung erhielt der Euro zudem durch Äußerungen aus den Reihen der EZB. Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann forderte in einem Interview eine Debatte über die milliardenschweren Wertpapierkäufe der Notenbank. Es geht ihm um das in der Corona-Krise eingerichtete Kaufprogramm Pepp. Holzmann argumentiert über die konjunkturelle Erholung im Euroraum, die die geldpolitische Unterstützung ein Stück weit überflüssig erscheinen lasse.
Im Hinterkopf dürfte Holzmann auch die Inflationsentwicklung in der Eurozone haben. Nach Daten des Statistkamts Eurostat ist die Teuerung im August auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren gestiegen. Mit 3,0 Prozent lag sie deutlich höher als im Vormonat. Die EZB will auf den erhöhten Preisauftrieb bisher nicht reagieren, weil sie ihn als vorübergehende Entwicklung ansieht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85875 (0,85748) britische Pfund, 129,95 (129,66) japanische Yen und 1,0799 (1,0798) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1812 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar mehr als am Vortag./bgf/mis