BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzt angesichts der nächsten großen Streikwelle auf eine rasche Verständigung im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn. Sie hoffe, dass in diesem Konflikt "zügig eine für alle Seiten tragfähige Lösung" gefunden werde, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Die Regierung appelliere zudem an die Verhandlungspartner, auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie negative Auswirkungen auf die Fahrgäste und die betroffene Wirtschaft "wirklich auf das unvermeidbare Maß" zu beschränken.
Mit Blick auf Rufe nach einem Einschreiten des Bundes als Eigentümer der Bahn betonte Seibert, im Sinne der Tarifautonomie sei es Sache der Tarifpartner, zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen. Dies habe sich in Deutschland bewährt. Daher mische sich die Kanzlerin grundsätzlich nicht in Tarifauseinandersetzungen ein.
In dem Tarifkonflikt sollte am Mittwoch eine dritte Streikrunde der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zunächst im Güterverkehr beginnen. Ab Donnerstag soll dann auch der Personenverkehr bestreikt werden. Das Ende ist für kommenden Dienstag angekündigt. Insgesamt dürfte der Bahnverkehr damit mehr als fünf Tage stark eingeschränkt sein. Die GDL fordert bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld./sam/DP/nas