
DRESDEN/BERLIN (dpa-AFX) - Die Länder haben bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) mehr Hilfe und Unterstützung vom Bund gefordert. "Die Schweinepest ist ein Problem für ganz Deutschland und die gesamte Europäische Union", sagte der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Sachsens Ressortchef Wolfram Günther (Grüne), am Mittwoch nach einer digitalen Sondersitzung des Gremiums. Daher müsse auch ihre Bekämpfung eine gesamtstaatliche Aufgabe sein. Die Ressortchefs wollen unter anderem mehr Unterstützung beim Bau von Schutzzäunen sowie für Schweinehalter etwa bei der Vermarktung. Zudem verständigten sich die Länder auf eine solidarische Finanzierung beim Bau eines Schutzzaunes.
Bisher sind Sachsen und Brandenburg betroffen, die Länder seien ein "Bollwerk" im Kampf gegen die Ausbreitung der Schweinepest nach Westen, betonte Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel (Grüne).
Der Staatssekretär beim Bundesagrarministerium, Uwe Feiler (CDU), verwies hingegen auf die Zuständigkeit der Länder bei der Bekämpfung von Tierseuchen. "Wir erwarten von den Ländern, dass sie dieser Aufgabe nachkommen, statt den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und nach dem Bund zu rufen." Es gehe nicht darum, ob der Bund etwas finanzieren wolle oder nicht, sondern ob es verfassungsrechtlich möglich sei.
Seit fast einem Jahr grassiert das Virus in Deutschland, betroffen waren zunächst nur Wildschweine, erst in Brandenburg, dann in Sachsen. Die Afrikanische Schweinepest ist eine schwere Virusinfektion, die für Wild- und Hausschweine meist tödlich endet./raz/DP/ngu