Baierbrunn (ots) -
Die Infektionslage in Deutschland spitzt sich zu - die Inzidenz steigt und steigt. Trotzdem dürfen Geimpfte mit entsprechendem Nachweis ins Restaurant gehen oder ins Fitnessstudio und müssen als Kontaktperson offiziell nicht einmal in Quarantäne. Viele Geimpfte sind sich daher unsicher, wie sie sich jetzt verhalten sollen. Moderator Peter Glück fragt in der aktuellen Folge des Experten-Podcasts der Apotheken Umschau "Klartext Corona" bei der Ärztin und Redakteurin Dr. Laura Weisenburger nach.
Wie vorsichtig sollten vollständig Geimpfte sein? Was ist angemessen, was leichtsinnig - und was übervorsichtig? Dr. Laura Weisenburger, Ärztin und Redakteurin aus dem Team der Apotheken Umschau: "Man ist jetzt auf sich alleine gestellt. Man hat zwar die Möglichkeit, ins Restaurant oder die Bar zu gehen, sollte aber immer abwägen, was einem jetzt sehr wichtig ist. Viele haben Kinder, die nicht geimpft sind oder Kontakt zu Angehörigen, die krank sind." Diese Mitmenschen möchte man nicht dem Risiko aussetzen, sie zu infizieren. "Dann muss man sich fragen: Was kann ich mit mir vereinbaren, mit was fühle ich mich gut?"
Dabei komme es nicht nur auf den Schutz durch die Impfung an, den man selbst mitbringt, auch auf den Schutz von außen sollten Geimpfte achten: Überfüllte Orte meiden, auf eine Kontrolle von Impfnachweisen Wert legen, auf solidarische Mitmenschen achten, die die AHA+L-Regel möglichst gut einhalten. Findet man für sich eine Lücke, wo man sich sicher fühlt, sei es Abwägungssache, sagt Laura Weisenburger. "Denn was bringt mir all die Vorsicht, wenn ich dann alleine zu Hause sitze und langsam, aber sicher eine Depression ausbrüte?" Das für sich herauszufinden, sei ein Balanceakt, der gar nicht so einfach ist.
Die Ärztin empfiehlt auch Geimpften, sich selbst zu testen, bevor sie unter Menschen gehen: "Wir wissen, dass man das Virus auch ohne Symptome übertragen kann. Das heißt, wenn ich mich solidarisch verhalten möchte und in die Arbeit gehe, wo ich vielleicht keine Maske tragen kann, oder zu einem Treffen mit Freunden, würde ich immer zu einem Selbsttest raten." Am besten sei das morgens nach dem Aufstehen: "Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Test falsch positiv ausfällt, relativ gering." Trotzdem dürfe man sich nicht in zu viel Sicherheit wiegen, denn Selbsttests könnten auch falsch negativ sein. Auch hier gilt also: "Abwägen und sich sicher verhalten".
Und wenn jemand, der geimpft ist, zur Kontaktperson geworden ist oder die Warn-App rot leuchtet? Dann müssten Geimpfte nicht einmal in Quarantäne. Dr. Laura Weisenburger hält das für "keine besonders gute Regelung". Vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen sei es nicht sehr verantwortungsvoll, sich rein an die offiziellen Vorgaben zu halten, sagt die Ärztin.
Besser wäre: Alles vermeiden, was überflüssig ist, auch wenn das nicht bedeuten muss, sich komplett zu isolieren. Dem Arbeitgeber Bescheid geben, dass man Kontaktperson ist, Treffen absagen, nicht ausgehen und nicht zum Sport. Die Ärztin findet hier klare Worte: "Bitte zu Hause bleiben, denn auch wenn es in der Theorie erlaubt ist: Sinn macht das nicht."
Die vollständige "Klartext Corona"-Podcastfolge zum Verhalten von Geimpften gibt es hier:
https://ots.de/GGlYZQ
"Klartext Corona" auf einen Blick
Die Moderatoren Peter Glück, Anja Kopf und Dr. Dennis Ballwieser, Arzt, Geschäftsführer und Chefredakteur der Apotheken Umschau, nehmen die Sorgen der Menschen ernst. Sie informieren auf sachliche und gut verständliche Weise, interviewen Expert:innen aus unterschiedlichen Fachgebieten und geben den Zuhörenden nach dem Motto "Infos - Hilfe - Zusammenhalt" praktische Tipps in dieser außergewöhnlichen Zeit. Alle Menschen sind eingeladen, sich mit Fragen (redaktion@gesundheithoeren.de) an das Podcast-Team zu wenden. Diese werden im Podcast beantwortet.
"Klartext Corona" ist bei Apple Podcasts, Deezer, Google Podcasts, Spotify und allen weiteren bekannten Podcast-Plattformen zu finden und auch als Alexa Skill verfügbar. Zu allen Folgen: https://ots.de/svCm3b
Der Wort & Bild Verlag mit Sitz in Baierbrunn bei München ist der führende Anbieter von Gesundheitsmedien in Deutschland. Die Marken stehen für hohe redaktionelle Qualität, seriösen und unabhängigen Journalismus sowie große Beliebtheit bei den Leser:innen und Nutzer:innen. Als Partner der Apotheke stehen der hohe gesundheitliche Nutzwert für die Leser:innen und die fachkundige Beratung in der Apotheke immer im Vordergrund. Im Wort & Bild Verlag erscheinen folgende Magazine: Apotheken Umschau, Baby und Familie, Diabetes Ratgeber, Senioren Ratgeber, Ärztlicher Ratgeber, medizini, das HausArzt-PatientenMagazin, Digital Ratgeber und gesund.de. Der Verlag erreicht monatlich in Print und online rund 28 Millionen Leser:innen und Nutzer:innen. In der Corona-Krise gibt es einen aktuellen Podcast zum Thema Corona (www.gesundheit-hoeren.de) und ansprechende Videoformate, die wichtige Gesundheitsthemen erklären. In einer eigenen Buchreihe erscheinen Ratgeber zu Gesundheits- und Ernährungsthemen.
Pressekontakt:
Gudrun Kreutner, Leitung Unternehmenskommunikation
Katharina Neff-Neudert, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 089/ 744 33-360
E-Mail: presse@wortundbildverlag.de
www.wortundbildverlag.de
facebook.com/wortundbildverlag
Original-Content von: Wort & Bild Verlag - Verlagsmeldungen, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/52139/5077189
Die Infektionslage in Deutschland spitzt sich zu - die Inzidenz steigt und steigt. Trotzdem dürfen Geimpfte mit entsprechendem Nachweis ins Restaurant gehen oder ins Fitnessstudio und müssen als Kontaktperson offiziell nicht einmal in Quarantäne. Viele Geimpfte sind sich daher unsicher, wie sie sich jetzt verhalten sollen. Moderator Peter Glück fragt in der aktuellen Folge des Experten-Podcasts der Apotheken Umschau "Klartext Corona" bei der Ärztin und Redakteurin Dr. Laura Weisenburger nach.
Wie vorsichtig sollten vollständig Geimpfte sein? Was ist angemessen, was leichtsinnig - und was übervorsichtig? Dr. Laura Weisenburger, Ärztin und Redakteurin aus dem Team der Apotheken Umschau: "Man ist jetzt auf sich alleine gestellt. Man hat zwar die Möglichkeit, ins Restaurant oder die Bar zu gehen, sollte aber immer abwägen, was einem jetzt sehr wichtig ist. Viele haben Kinder, die nicht geimpft sind oder Kontakt zu Angehörigen, die krank sind." Diese Mitmenschen möchte man nicht dem Risiko aussetzen, sie zu infizieren. "Dann muss man sich fragen: Was kann ich mit mir vereinbaren, mit was fühle ich mich gut?"
Dabei komme es nicht nur auf den Schutz durch die Impfung an, den man selbst mitbringt, auch auf den Schutz von außen sollten Geimpfte achten: Überfüllte Orte meiden, auf eine Kontrolle von Impfnachweisen Wert legen, auf solidarische Mitmenschen achten, die die AHA+L-Regel möglichst gut einhalten. Findet man für sich eine Lücke, wo man sich sicher fühlt, sei es Abwägungssache, sagt Laura Weisenburger. "Denn was bringt mir all die Vorsicht, wenn ich dann alleine zu Hause sitze und langsam, aber sicher eine Depression ausbrüte?" Das für sich herauszufinden, sei ein Balanceakt, der gar nicht so einfach ist.
Die Ärztin empfiehlt auch Geimpften, sich selbst zu testen, bevor sie unter Menschen gehen: "Wir wissen, dass man das Virus auch ohne Symptome übertragen kann. Das heißt, wenn ich mich solidarisch verhalten möchte und in die Arbeit gehe, wo ich vielleicht keine Maske tragen kann, oder zu einem Treffen mit Freunden, würde ich immer zu einem Selbsttest raten." Am besten sei das morgens nach dem Aufstehen: "Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Test falsch positiv ausfällt, relativ gering." Trotzdem dürfe man sich nicht in zu viel Sicherheit wiegen, denn Selbsttests könnten auch falsch negativ sein. Auch hier gilt also: "Abwägen und sich sicher verhalten".
Und wenn jemand, der geimpft ist, zur Kontaktperson geworden ist oder die Warn-App rot leuchtet? Dann müssten Geimpfte nicht einmal in Quarantäne. Dr. Laura Weisenburger hält das für "keine besonders gute Regelung". Vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen sei es nicht sehr verantwortungsvoll, sich rein an die offiziellen Vorgaben zu halten, sagt die Ärztin.
Besser wäre: Alles vermeiden, was überflüssig ist, auch wenn das nicht bedeuten muss, sich komplett zu isolieren. Dem Arbeitgeber Bescheid geben, dass man Kontaktperson ist, Treffen absagen, nicht ausgehen und nicht zum Sport. Die Ärztin findet hier klare Worte: "Bitte zu Hause bleiben, denn auch wenn es in der Theorie erlaubt ist: Sinn macht das nicht."
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