Berlin (ots) - Die von der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen Fachgesellschaften (AWMF) im August veröffentlichte Leitlinie fasst die aktuellen Erkenntnisse zur Häufigkeit und von Symptomen zusammen. Sie gibt Empfehlungen zu Diagnostik und Behandlung und stellt klar: Die medizinische Reha ist in vielen Fällen die geeignete Intervention. Unklar ist noch die Anzahl betroffener Patient_innen. Die DEGEMED rechnet mit mehreren Hunderttausend Fällen in den nächsten zwölf Monaten.
Die Leitlinie basiert auf Erfahrungen unterschiedlicher Expert_innen und entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Sie spricht von Long-COVID, wenn bei Corona-Erkrankten Symptome länger als vier Wochen fortbestehen. Als Post-COVID-Syndrom bezeichnet die Leitlinie zusätzlich Syndrome, die auch zwölf Wochen nach Erkrankungsbeginn noch nicht verschwunden sind. Die Bandbreite möglicher Beschwerden ist sehr groß: Neben der unmittelbaren Beeinträchtigung der Atemwege werden Fatigue, Müdigkeit, Einschränkungen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Verlust oder Einschränkung von sensomotorischen Fähigkeiten, Husten, Schlafstörungen, Schwindel, Übelkeit, Herzrasen, Depressionen sowie Angststörungen genannt.
Bis zu 15 Prozent der Corona-Erkrankten weisen nach der Leitlinie eines oder mehrere dieser Symptome auf. Im Hinblick auf die circa vier Millionen Erkrankten in Deutschland seit Februar 2020 bedeutet das eine Zahl von bis zu 600.000 Patient_innen. Zur Therapie empfiehlt die Leitlinie eine symptomorientierte Behandlung sowie medizinische Rehabilitation für all diejenigen Erkrankten, die so stark betroffen sind, dass ihre Erwerbsfähigkeit oder ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bedroht ist.
"Die S1-Leitlinie macht deutlich: Nach der Akutversorgung kommt es bei der Bewältigung der Pandemiefolgen entscheidend auf die medizinische Reha an", so Christof Lawall, Geschäftsführer der DEGEMED. "Wir begrüßen ausdrücklich, dass die S1-Leitlinie dies so klar einfordert. Medizinische Reha muss bei Long-COVID und Post-COVID Teil der Regelversorgung sein. Nur so werden wir die Auswirkungen der Pandemie auffangen und den Betroffenen effektiv helfen können", fordert Lawall. Bisher haben allerdings nur ein kleiner Teil der Erkrankten an einer Reha teilnehmen können. Die DEGEMED rechnet mit mehreren Hunderttausend Patienten zusätzlich in den Reha-Einrichtungen in den nächsten zwölf Monaten.
Pressekontakt:DEGEMED e.V.
Referentin Öffentlichkeitsarbeit
Julia Peters
030-294496-71
presse@degemed.de
Original-Content von: Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED) e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/140842/5009845
Die Leitlinie basiert auf Erfahrungen unterschiedlicher Expert_innen und entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Sie spricht von Long-COVID, wenn bei Corona-Erkrankten Symptome länger als vier Wochen fortbestehen. Als Post-COVID-Syndrom bezeichnet die Leitlinie zusätzlich Syndrome, die auch zwölf Wochen nach Erkrankungsbeginn noch nicht verschwunden sind. Die Bandbreite möglicher Beschwerden ist sehr groß: Neben der unmittelbaren Beeinträchtigung der Atemwege werden Fatigue, Müdigkeit, Einschränkungen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Verlust oder Einschränkung von sensomotorischen Fähigkeiten, Husten, Schlafstörungen, Schwindel, Übelkeit, Herzrasen, Depressionen sowie Angststörungen genannt.
Bis zu 15 Prozent der Corona-Erkrankten weisen nach der Leitlinie eines oder mehrere dieser Symptome auf. Im Hinblick auf die circa vier Millionen Erkrankten in Deutschland seit Februar 2020 bedeutet das eine Zahl von bis zu 600.000 Patient_innen. Zur Therapie empfiehlt die Leitlinie eine symptomorientierte Behandlung sowie medizinische Rehabilitation für all diejenigen Erkrankten, die so stark betroffen sind, dass ihre Erwerbsfähigkeit oder ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bedroht ist.
"Die S1-Leitlinie macht deutlich: Nach der Akutversorgung kommt es bei der Bewältigung der Pandemiefolgen entscheidend auf die medizinische Reha an", so Christof Lawall, Geschäftsführer der DEGEMED. "Wir begrüßen ausdrücklich, dass die S1-Leitlinie dies so klar einfordert. Medizinische Reha muss bei Long-COVID und Post-COVID Teil der Regelversorgung sein. Nur so werden wir die Auswirkungen der Pandemie auffangen und den Betroffenen effektiv helfen können", fordert Lawall. Bisher haben allerdings nur ein kleiner Teil der Erkrankten an einer Reha teilnehmen können. Die DEGEMED rechnet mit mehreren Hunderttausend Patienten zusätzlich in den Reha-Einrichtungen in den nächsten zwölf Monaten.
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