FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Deutsche Aktienindex könnte nach Ansicht des Experten für Unternehmensfinanzierung, Dirk Schiereck, noch größer werden. Die Erweiterung von 30 auf 40 Konzerne, die nun umgesetzt wird, finde er grundsätzlich sehr sinnvoll, sagte der Darmstädter Wirtschaftsprofessor der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. "Wenn man sich in Europa andere Aktienmärkte anschaut, sind die dortigen Leitindizes alle größer, obwohl diese Volkswirtschaften kleiner sind als die deutsche. Das allein zeigt, dass ein Index mit 30 Mitgliedern die deutsche Volkswirtschaft nicht angemessen abbildet."
Perspektivisch sollte jedoch eine noch breitere Aufstellung des deutschen Leitindex im Auge behalten werden, meint Schiereck: "Wenn es wieder mehr Börsengänge gibt und der Kurszettel deutlich anwachsen sollte, wäre 40 aber sicher nicht das Ende. Da kann man sich auch einen Dax 50 vorstellen."
Die Deutsche Börse hatte im vergangenen November nicht nur die Erweiterung des Dax beschlossen, sondern auch strengere Regeln für die Indizes. Der Wirecard -Bilanzskandal beschleunigte die Reform.
Seit Freitagabend ist offiziell, wer ab dem 20. September die zehn neuen Konzerne in der künftig erweiterten ersten deutschen Börsenliga sind: Der deutsch-französische Flugzeughersteller Airbus , der Chemikalienhändler Brenntag , der Kochboxenlieferant Hellofresh , die Holdinggesellschaft Porsche, der Sportartikelhersteller Puma, das Biotechnologie- und Diagnostikunternehmen Qiagen , der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius , der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers, der Aromen- und Duftstoffehersteller Symrise sowie der Online-Modehändler Zalando . Im Gegenzug wird der MDax der mittelgroßen Werte von 60 auf 50 Titel verkleinert./ben/DP/mis