München (ots) - Die Internationale Automobilausstellung, die erstmals in München gastiert, richtet stärker denn je den Blick in die mittelfristige Zukunft. Zwar werden auch zahlreiche aktuelle Modelle wie der Mercedes EQE vorgestellt. Der Blick geht aber bereits stärker in Richtung Mitte des Jahrzehnts und darüber hinaus. Viele Unternehmen präsentieren ihren Entwicklungsstand beim vollautonomen Fahren oder zeigen Studien von E-Autos der nächsten Generation bzw. Technologien, die in diesen Autos zum Einsatz kommen sollen.
Die Hersteller sind sich mittlerweile weitgehend einig, dass an der Elektromobilität kein Weg vorbeigeht. Marktbeobachter erwarten teils sogar, dass der Abschied vom Verbrenner noch viel schneller kommen könnte als von der Politik avisiert - falls die Infrastruktur schnell genug ausgebaut werden kann. Allerdings gibt es durchaus auch Bremser, die nicht nur die Kosten der Transformation fürchten, sondern vor allem deren Geschwindigkeit.
So erwartet der Getriebespezialist ZF eine Zukunft für den Plugin-Hybrid weit über 2030 hinaus, wie der Vorstandsvorsitzende Wolf-Henning Scheider am Montag erklärte. Andere große deutsche Zulieferer sehen das ähnlich. Allerdings müssen sie sich ein wenig fühlen wie einsame Rufer in der Wüste. Komplex, schwer und teuer - das Kombisystem aus Verbrenner und Elektromotor erscheint vielen Experten schon heute aus der Zeit gefallen. Daimler plant nicht mehr mit der Weiterentwicklung der Plugin-Hybriden. Neben den Regulierern sind auch die Kunden ein Problem für den Zwitter-Antrieb. Sie tun sich schwer, die Fahrzeuge mit einem möglichst hohen Stromanteil zu bewegen.
Einen chancenlosen Kampf führt derweil offenbar Italiens Sportwagenindustrie. Laut Bloomberg soll die italienische Regierung in Brüssel vorstellig geworden sein, um eine Ausnahme vom Verbrenner-Aus für die PS-Könige von Ferrari und Co. zu erbitten. Vertreter der deutschen Wettbewerber bezeichneten den Vorschlag als absolut "grotesk". Tatsächlich könnte eine solche Ausnahmeregelung der Todesstoß für eine beschleunigte Elektrifizierung der Autoindustrie sein. Denn warum sollten sich die Hersteller deutlich günstigerer Fahrzeuge dann noch an die strikten Vorgaben gebunden sehen und nicht dagegen klagen? Der Kampf um das Tempo der Transformation lässt sich nicht nur bei den Protestaktionen in der Münchener Innenstadt beobachten. Auch auf der Messe selbst duellieren sich Bremser und Beschleuniger der Elektrifizierung, wenn auch weniger plakativ.
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Die Hersteller sind sich mittlerweile weitgehend einig, dass an der Elektromobilität kein Weg vorbeigeht. Marktbeobachter erwarten teils sogar, dass der Abschied vom Verbrenner noch viel schneller kommen könnte als von der Politik avisiert - falls die Infrastruktur schnell genug ausgebaut werden kann. Allerdings gibt es durchaus auch Bremser, die nicht nur die Kosten der Transformation fürchten, sondern vor allem deren Geschwindigkeit.
So erwartet der Getriebespezialist ZF eine Zukunft für den Plugin-Hybrid weit über 2030 hinaus, wie der Vorstandsvorsitzende Wolf-Henning Scheider am Montag erklärte. Andere große deutsche Zulieferer sehen das ähnlich. Allerdings müssen sie sich ein wenig fühlen wie einsame Rufer in der Wüste. Komplex, schwer und teuer - das Kombisystem aus Verbrenner und Elektromotor erscheint vielen Experten schon heute aus der Zeit gefallen. Daimler plant nicht mehr mit der Weiterentwicklung der Plugin-Hybriden. Neben den Regulierern sind auch die Kunden ein Problem für den Zwitter-Antrieb. Sie tun sich schwer, die Fahrzeuge mit einem möglichst hohen Stromanteil zu bewegen.
Einen chancenlosen Kampf führt derweil offenbar Italiens Sportwagenindustrie. Laut Bloomberg soll die italienische Regierung in Brüssel vorstellig geworden sein, um eine Ausnahme vom Verbrenner-Aus für die PS-Könige von Ferrari und Co. zu erbitten. Vertreter der deutschen Wettbewerber bezeichneten den Vorschlag als absolut "grotesk". Tatsächlich könnte eine solche Ausnahmeregelung der Todesstoß für eine beschleunigte Elektrifizierung der Autoindustrie sein. Denn warum sollten sich die Hersteller deutlich günstigerer Fahrzeuge dann noch an die strikten Vorgaben gebunden sehen und nicht dagegen klagen? Der Kampf um das Tempo der Transformation lässt sich nicht nur bei den Protestaktionen in der Münchener Innenstadt beobachten. Auch auf der Messe selbst duellieren sich Bremser und Beschleuniger der Elektrifizierung, wenn auch weniger plakativ.
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