BERLIN (dpa-AFX) - SPD-Chefin Saskia Esken hat Warnungen der Union vor einem Linksrutsch in Deutschland als "Angstkampagne aus den 90er-Jahren" bezeichnet. Diese sei schon damals haltlos gewesen, sagte Esken dem "Straubinger Tagblatt" und der "Landshuter Zeitung" (Dienstag). "Tatsächlich spricht aus solchen Aussagen wohl eher die Verzweiflung, dass man nicht aus eigener Kraft und mit eigenen Überzeugungen für sich werben kann."
Spitzenpolitiker von CDU und CSU hatten zuletzt vor einem "Linksrutsch" gewarnt und von den Sozialdemokraten verlangt, eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei eindeutig auszuschließen. Alle Koalitionen - abgesehen von der mit Rechtsradikalen - würden nach Wahlen geprüft werden, so Esken. Als Prüfkriterien nannte die SPD-Chefin die Möglichkeit zu einer soliden Haushaltspolitik, Bündnistreue im Rahmen der Nato und des transatlantischen Bündnisses "sowie natürlich ein Bekenntnis zur Europäischen Union".
In der Wählergunst hat die SPD die Union laut Umfragen in den vergangenen Wochen überholt und hofft darauf, mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz den künftigen Regierungschef zu stellen./sax/DP/zb