DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (12.55 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.500,00 -0,3% +20,7% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.588,50 -0,2% +21,1% Euro-Stoxx-50 4.159,70 -0,4% +17,1% Stoxx-50 3.562,06 -0,6% +14,6% DAX 15.566,13 -0,3% +13,5% FTSE 7.007,68 -1,2% +9,8% CAC 6.648,69 -0,3% +19,8% Nikkei-225 30.008,19 -0,6% +9,3% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 171,74 +0,05
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,41 69,30 +0,2% 0,11 +44,6% Brent/ICE 72,76 72,60 +0,2% 0,16 +43,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.794,92 1.789,20 +0,3% +5,72 -5,4% Silber (Spot) 24,13 23,93 +0,9% +0,21 -8,6% Platin (Spot) 983,63 984,43 -0,1% -0,80 -8,1% Kupfer-Future 4,29 4,23 +1,4% +0,06 +21,7%
Die Ölpreise tendieren gut behauptet, nachdem der Branchenverband API am späten Mittwoch eine Abnahme der US-Rohölvorräte gemeldet hat. Die Akteure warten nun gespannt auf die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration im späteren Tagesverlauf.
AUSBLICK AKTIEN USA
Am Donnerstag zeichnen sich an den US-Börsen abermals kleinere Verluste zum Handelsauftakt ab. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich knapp behauptet. Letztlich dürften aber der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) und die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA die Richtung bestimmen, prognostizieren Marktteilnehmer. Beides wird noch vor der Startglocke veröffentlicht.
Auf der Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage erneut dünn. Unter anderem hat am Mittwoch nach Börsenschluss in den USA Gamestop Zahlen vorgelegt, die Licht und Schatten enthielten. Die Aktie fällt vorbörslich um 6,6 Prozent. Sehr gut kommen dagegen die Zahlen von Lululemon an, deren Aktie sich um fast 14 Prozent verteuert.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- EU 13:45 EZB, Ergebnis der Ratssitzung Hauptrefinanzierungssatz PROGNOSE: 0,00% zuvor: 0,00% Einlagensatz PROGNOSE: -0,50% zuvor: -0,50% - US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 335.000 zuvor: 340.000 17:00 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas leichter - Nach einem schwachen Start in den Tag konnten die europäischen Aktienmärkte einen Teil des verlorenen Terrains zurückgewinnen. Die Kursausschläge der vergangenen Tage zeigen, wie nervös die Anleger vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank sind. Dabei sind die Erwartungen recht mannigfaltig, so dass mit einem weiterhin sehr volatilen Handelsverlauf am Aktienmarkt zu rechnen ist. Anleger positionieren sich daher defensiv. Besonders schwach mit minus 1 Prozent zeigen sich die Reisewerte. Mit einem Abschlag von 8 Prozent belastet die Aktie von Easyjet, die Fluggesellschaft plant eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,2 Milliarden britischen Pfund sowie eine neue Kreditlinie von 400 Millionen Dollar, um ihre Bilanz zu sanieren und in Wachstum zu investieren. Im DAX profitieren RWE (+1,4%) von Berichten über den Einstieg eines aktivistischen Investors. Merck KGaA legen sogar um 2,3 Prozent zu, die Darmstädter haben die Prognose für den Bereich Life Sciences etwas nach oben genommen. Bayer verlieren 2,1 Prozent, belastet von strengeren Vorschriften für den Einsatz von Glyphosat in Deutschland. Um weitere 8 Prozent aufwärts geht es bei SFC Energy. Der Brennstoffzellen-Hersteller hat aus den USA seinen bisher größten Auftrag erhalten.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:50 Do, 17:40 % YTD EUR/USD 1,1831 +0,1% 1,2096 1,2071 -3,1% EUR/JPY 130,0163 -0,2% 132,4629 132,2888 +3,1% EUR/CHF 1,0878 -0,2% 1,0943 1,0946 +0,6% EUR/GBP 0,8565 -0,2% 0,8606 0,8602 -4,1% USD/JPY 109,8995 -0,3% 109,5195 109,5875 +6,4% GBP/USD 1,3814 +0,3% 1,4054 1,4032 +1,1% USD/CNH offshore 6,4530 -0,1% 6,4405 6,4509 -0,8% Bitcoin BTC/USD 46.119,51 +0,11% 49.676,26 50.025,50 +58,8%
Dass sich der Euro vor den Beschlüssen der EZB im unteren 1,18er-Bereich etabliert habe, deutlich unter den Niveaus knapp unter 1,19 aus der Vorwoche, spiegelt laut Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann die Skepsis gegenüber der EZB wider. Während Fed und etliche andere Zentralbanken schon seit einiger Zeit mit dem Ausstieg aus den jeweiligen pandemiebedingten geldpolitischen Extremmaßnahmen flirteten, sei ähnliches im Euroraum bestenfalls von einigen EZB-Falken vernehmbar. Dies sei Wasser auf die Mühlen derjenigen, die die EZB-Geldpolitik seit langem als verdeckte Staatsfinanzierung interpretierten. Deren implizit Euro-negative Position würde gestärkt, wenn sich das Bild einer EZB, die übertrieben lange am Pandemie-Notfallkaufprogramm (PEPP) festhalte, verstärken sollte.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien sind am Donnerstag auf Talfahrt gegangen und folgten damit auch negativen internationalen Vorgaben. Während das von Gewinnmitnahmen bestimmte Minus in Japan nach dem politikgetriebenen Aufschwung der Vortage noch moderat ausfiel, ging es an den anderen Plätzen deutlich nach unten. Zu hören war von mehreren Belastungsfaktoren, wie Zurückhaltung vor den Entscheidungen der EZB später am Tag, aber auch von Sorgen wegen der wieder an Schärfe gewinnenden Pandemie. Der Schanghai-Composite konnte sich dagegen behaupten, nachdem aktuelle Daten erneut unterschiedliche Trends bei den Verbraucher- und Erzeugerpreisen gezeigt hatten. In Hongkong sorgten wieder einmal die chinesischen Regulierer für Kursverluste bei Aktien von Internetunternehmen. Anbieter von Online-Spielen wurden nicht nur angewiesen, sich an die jüngst verschärften Vorgaben zum Schutz Minderjähriger zu halten, sondern darüber hinaus dazu, die Kontrollen über die angebotenen Inhalte zu verschärfen und einen unfairen Wettbewerb zu vermeiden. Tencent brachen darauf um 5,2 und Netease um 8,9 Prozent ein. Bilibili sackten um 7,0 und Kuaishou Technology um 6,3 Prozent ab. In Seoul litten die Fintech-Werte Kakao und Naver weiter unter zuletzt bekannt gewordener Kritik des Regulierers am ungenügenden Schutz von Privatanlegern und verloren 6,1 bzw 2,6 Prozent. Hyundai Motor (-2,1%) verloren laut Marktteilnehmern im Zuge einer kleineren Auto-Rückrufaktion.
CREDIT
Nahezu unverändert zeigen sich vor der EZB-Sitzung die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen. Der Markt habe ein gutes Gleichgewicht gefunden, heißt es. Große Wegstellungen werden von der EZB indes nicht erwartet. Viele Analysten gehen eher von symbolischen Gesten aus. Bei Aegon Asset Management erwartet man, dass die EZB sanftere Schritte nutzt, um die Geldschwemme langsam zu dämpfen: Es werde wohl ein Tapering, ohne das Wort "Tapering" zu sagen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Merck strebt 2025 Umsatz von 25 Milliarden Euro an
Die Darmstädter Merck KGaA will in den kommenden Jahren schneller wachsen und ihre führende Rolle in Wissenschaft und Technologie ausbauen. Im Jahr 2025 strebt der DAX-Konzern einen Umsatz von 25 Milliarden Euro an und rechnet bis dahin mit einer durchschnittlichen organischen Wachstumsrate von über 6 Prozent pro Jahr.
Aktivistischer Investor fordert von RWE Abtrennung der Braunkohle
Der aktivistische Investor Enkraft Capital ist beim Energiekonzern RWE eingestiegen und fordert eine Abtrennung des umstrittenen Geschäfts rund um die Braunkohle. Enkraft halte mehr als 500.000 RWE-Aktien, berichtet Reuters unter Berufung auf einen Brief des Investors an RWE-Chef Markus Krebber. Das "strategische Festhalten an den (...) Braunkohleaktivitäten führt zu einer signifikanten Werteerosion", heiße es darin.
Gerresheimer verlängert Vertrag von Finanzvorstand Metzner
Gerresheimer hat den Vertrag von Finanzvorstand Bernd Metzner vorzeitig um fünf Jahre bis Mai 2027 verlängert. Wie das im MDAX notierte Unternehmen mitteilte, hat der Aufsichtsrat der Verlängerung zugestimmt.
Creditshelf halbiert Verlust im ersten Halbjahr
Der Mittelstandsfinanzierer Creditshelf hat seinen operativen Verlust im ersten Halbjahr dank einer verbesserten Skalierung seiner Plattform und eines deutlichen Umsatzwachstums halbiert. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der digitale Kreditgeber für kleine und mittelständische Unternehmen.
SFC Energy gewinnt 4 Mio USD Auftrag für EFOY-Brennstoffzellen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 09, 2021 06:59 ET (10:59 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
SFC Energy AG hat einen millionenschweren Auftrag aus den USA erhalten. Wie der Hersteller von Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen für die Stromversorgung mitteilte, hat die Liveview Technologies USA mehr als 600 EFOY-Brennstoffzellen bestellt. Der Auftrag hat einen Wert von etwa 4 Millionen US-Dollar.
Astrazeneca: Asthmamittel erreicht wichtige Phase-3-Endpunkte
Astrazenecas Asthmatherapeutikum PT027 hat in Phase-3-Studien signifikante Erfolge bei Asthmapatienten gezeigt und ist dem Unternehmen zufolge damit eine "wichtige neue Behandlungsoption".
Easyjet will Kapital um 1,2 Mrd Pfund erhöhen - neue Kreditlinie
Easyjet plant eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,2 Milliarden britischen Pfund. Wie die britische Fluggesellschaft mitteilte, hat sie sich außerdem eine neue Kreditlinie von 400 Millionen Dollar gesichert, um ihre Bilanz zu sanieren und in Wachstum zu investieren.
Roche übernimmt Berliner Biotechfirma TIB Molbiol
Der Schweizer Pharmakonzern Roche verstärkt sich mit einer Übernahme in Deutschland. Die Roche Holding AG kauft laut Mitteilung die Berliner TIB Molbiol Group und verstärkt sich damit im Bereich molekulardiagnostischer Lösungen.
Royal BAM verkauft BAM Deutschland an Zech Group
Der niederländische Baukonzern Koninklijke BAM Groep NV (Royal BAM Group) trennt sich von seinem Deutschlandgeschäft. Laut Mitteilung ist eine Vereinbarung zum Verkauf der BAM Deutschland AG an die Zech Group SE und die Gustav Zech Foundation getroffen worden. Finanzielle Details veröffentlichte der Konzern nicht.
Sanofi verfehlt Studienziel bei Rilzabrutinib
Sanofi hat bei einem Mittel gegen Hautkrankheiten einen Rückschlag erlitten. In einer Phase-3-Studie mit Rilzabrutinib zur Behandlung von Pemphigus seien der primäre oder wichtige sekundäre Endpunkte nicht erreicht worden, teilte der französische Pharmakonzern mit.
Swiss Re rechnet mit Fortsetzung beim Prämienwachstum im Markt
Swiss Re rechnet damit, dass sich das weltweite Prämienwachstum im Sachversicherungsmarkt 2021 und 2022 fortsetzen wird. Grund seien höhere Risiken, wie zum Beispiel jüngst durch Naturkatastrophen und Cyberangriffe, aber auch ein höheres Risikobewusstsein, wie der Schweizer Rückversicherungskonzern mitteilte.
Ford beendet Autoproduktion in Indien - Abbau von 4.000 Jobs
Ford will die Produktion von Fahrzeugen in Indien einstellen und im Rahmen einer Umstrukturierung der defizitären Einheit Ford India rund 4.000 Arbeitsplätze abbauen. Der Detroiter Automobilhersteller teilte mit, er werde die Produktion von Fahrzeugen für den Verkauf in Indien sofort einstellen. Die Herstellung von Fahrzeugen für den Export im Ford-Werk in Sanand soll bis Ende dieses Jahres, im Werk Chennai bis Mitte 2022 eingestellt wird.
Intel-Chef: Mehrere deutsche Standorte in Endauswahl für neue Chipfabrik
Der US-Halbleiterhersteller Intel plant milliardenschwere Investitionen in Europa - auch mehrere Standorte in Deutschland stehen zur Debatte. Noch sei zwar keine endgültige Entscheidung gefallen, wo in Europa die Fabrik entstehen solle, sagte Intel-Chef Pat Gelsinger der Wirtschaftswoche. "Aber unter den letzten sehr guten Standorten, aus denen wir nun wählen, sind gleich mehrere aus Deutschland", sagte er weiter.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 09, 2021 06:59 ET (10:59 GMT)
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