DJ Ifo: Regierung hat besonders Familien und Gutverdienende entlastet
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat nach einer neuen Studie des Ifo-Instituts viele Bürger in der aktuellen Legislaturperiode steuerlich entlastet. Allerdings habe die Steuerpolitik kaum die Ungleichheit in der Gesellschaft verringert. Viele Haushalte mit Kindern und vor allem Gutverdienende hätten von den Steuerreformen der Bundesregierung profitiert. Ohne die Steuerpolitik der Bundesregierung wäre das durchschnittliche Haushaltseinkommen im Jahr 2021 um 444 Euro oder 1,2 Prozent niedriger.
"Mit Blick auf die reale Einkommensentwicklung entlastete vor allem die Rückführung des Solidaritätszuschlags viele private Haushalte. Die Effekte anderer steuerpolitischer Maßnahmen der Bundesregierung blieben hingegen gering", sagte Ifo-Forscher Maximilian Blömer.
Die Bezieher mittlerer und höherer Einkommen habe die Steuerpolitik der Bundesregierung besonders entlastet, heißt es in dem Aufsatz. Ohne die Steuerreformen der Bundesregierung hätten Gutverdienende 1.192 Euro weniger Einkommen auf dem Konto. "Einkommensschwache Haushalte wurden mit 81 Euro bzw. 0,7 Prozent zwar auch entlastet, aber im Vergleich zu den übrigen Einkommensklassen am wenigsten. Die Steuerpolitik der Bundesregierung hat daher nur zu einer schwachen Verringerung der Ungleichheit und Armut geführt", sagt Blömer.
Auch Haushalte mit Kindern haben relativ stark von der Steuerpolitik der Bundesregierung in der aktuellen Legislaturperiode profitiert. Durch die Steuerreformen liegt das Einkommen von Paaren mit Kindern im Jahr 2021 im Durchschnitt um 567 Euro höher als ohne Anpassung. Paare ohne Kinder hätten im Durchschnitt nur 188 Euro mehr zur Verfügung. Je mehr Kinder im Haushalt lebten, desto mehr profitierten Paare davon, heißt es in der Studie. So sei das verfügbare Einkommen bei Paaren mit einem Kind heute um etwa 1,5 Prozent höher, während Paare mit vier oder mehr Kindern einen Anstieg um durchschnittlich 2,4 Prozent verzeichneten.
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September 10, 2021 03:37 ET (07:37 GMT)
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