BERLIN (dpa-AFX) - Mit mehreren Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist die Demonstration gegen hohe Mieten in Berlin gestartet. Die Polizei schätzte die Zahl der Protestierenden bei der Auftaktkundgebung am Alexanderplatz auf den "untersten vierstelligen Bereich", wie ein Sprecher sagte. Die Organisatoren vom "Berliner Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn" rechnen insgesamt mit 10 000 bis 30 000 Menschen.
Ein Sprecher des Bündnisses sagte bei seiner Rede, dass bundesweit alle Mietkonzerne enteignet werden müssten. Wohnraum dürfe nicht an die Börse. "Wir von unserem Aktionsbündnis fordern einen bundesweiten Mietendeckel von der neuen Bundesregierung."
Die Gruppe will einen Kurswechsel in der Mieten- und Wohnungspolitik: Mietenstopp, keine Umwandlungen in Eigentum und keine Eigenbedarfskündigungen, keine Räumungen, Enteignungen großer Immobilienkonzerne, bundesweiter Mietendeckel. Entsprechend war auf Transparenten bei der Kundgebung zu lesen: "Für eine Stadt mit bezahlbaren Mieten für alle" und "Mieter, spürt eure Macht".
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstration warben auch für den Volksentscheid über die Enteignung großer Immobilienunternehmen, über den die Berliner zeitgleich zur Bundestags- und Abgeordnetenhauswahl am 26. September abstimmen. Wenn es eine Mehrheit für das Vorhaben gibt, wächst der Druck auf den künftigen Senat der Hauptstadt.
In den vergangenen Jahren hatten mehrfach Tausende bis Zehntausende Menschen in Berlin gegen hohe Mieten demonstriert. An Pfingsten nahmen nach Angaben der Veranstalter 10 000 Menschen teil. Die Polizei zählte damals 2500 Demonstranten./fbg/DP/stw