DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
NATO - NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat trotz des Debakels in Afghanistan den Ansatz der Nationenbildung verteidigt. "Manchmal kann man Terrorismus nur verhindern, wenn man ein Land stabilisiert, wenn man dort starke und verlässliche Institutionen schafft", sagte Stoltenberg im Gespräch. Er selbst habe das Ziel, "ein stabileres Afghanistan zu schaffen", begrüßt, auch wenn das weit über die militärische Präsenz hinausgegangen sei. (FAZ)
UNION - Die Union möchte mit einem 100-Tage-Programm in die Offensive kommen und vor allem die Wirtschaft für sich gewinnen. Offiziell will Kanzlerkandidat Armin Laschet das Programm am heutigen Montag vorstellen. Im Interview skizziert Friedrich Merz (CDU), der in Laschets Team für Wirtschaft zuständig ist, bereits die Pläne der Union. So werde sich ein Kanzler Laschet nicht nur für weniger Bürokratie sowie beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren einsetzen. Die Union werde laut Merz auch den Solidaritätszuschlag vollständig abschaffen. Weitere deutliche Steuersenkungen seien allerdings unwahrscheinlich: Angesichts der hohen Staatsverschuldung sei "allenfalls noch ein kleiner Spielraum für die Beseitigung des sogenannten Mittelstandsbauches", sagte Merz. (Handelsblatt)
CORONA-PANDEMIE - SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wirft den politischen Entscheidern im Bund, in den Ländern und Kommunen gravierende Versäumnisse beim Schutz kleiner Kinder vor der vierten Coronawelle vor. "Viele politisch Verantwortliche haben keine Schutzkonzepte für die Kitas entwickelt", sagte Lauterbach. "Die Kita-Kinder sind fast ungeschützt: Masken und Abstand lassen sich kaum durchsetzen. Es gibt oft keine Luftreiniger und keine Lollitests." Und bei sinkenden Temperaturen werde sich das Kita-Leben bald wieder in die Innenräume verlagern. Covid-19-Impfstoffe sind für unter 12-jährige Kinder noch nicht zugelassen. (Spiegel)
PANDEMIESCHÄDEN - Steigende Corona-Zahlen bereiten Sorgen vor erneuten Einschränkungen in der Wirtschaft. Der finanzielle Schaden wäre immens - sofern auch Geimpfte betroffen wären. Das zeigen Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) für das Handelsblatt. Nochmalige Einschränkungen würden je nach Ausgestaltung zwischen 6,5 und 52 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten. Von möglichen neuen restriktiven Maßnahmen wären vor allem die Anbieter von kontaktintensiven Dienstleistungen bedroht. Dazu gehören Restaurants, Tourismus, Kunst und Kultur. (Handelsblatt)
EU-SCHULDENREGLN - Nach den kontroversen Diskussionen der Euro-Finanzminister über die Überarbeitung der wegen der Corona-Krise ausgesetzten Schuldenregeln haben Union und FDP Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zum Handeln für Finanzstabilität aufgefordert. "Olaf Scholz hat am 25. Februar 2021 im Bundestag den Wiederaufbaufonds der EU zur Bewältigung der Corona-Krise als ersten Schritt in eine gesamteuropäische Transferunion bezeichnet", sagte der haushaltspolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Eckhardt Rehberg (CDU). (Welt)
RENTE - Soziale Not ist eher nicht das ausschlaggebende Motiv, wenn Menschen auch im Rentenalter noch arbeiten - zu diesem Schluss kommt das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer Studie. IW-Ökonom Holger Schäfer hat die Rentenhöhe von Rentnern mit und ohne Job verglichen. Die Idee dahinter: Sollte eine existenzielle Notlage der entscheidende Faktor sein, müssten die Renten von erwerbstätigen Rentnern eigentlich niedriger sein als die von nicht erwerbstätigen Rentnern. "Tatsächlich ist bei der Rentenhöhe zwischen Erwerbstätigen und Nichterwerbstätigen aber kein Unterschied erkennbar", heißt es in der Studie. (Süddeutsche Zeitung)
FACHKRÄFTEMANGEL - Der Fachkräftemangel könnte aus Sicht des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) den Ausbau wichtiger Zukunftsfelder wie Klimaschutz oder Infrastruktur verzögern. "Man muss kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass wir all die zusätzlichen Vorhaben besonders im Klima- und Umweltschutz mit dem jetzigen Stamm an Beschäftigten wohl kaum hinbekommen werden", sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer. "Wir brauchen mehr qualifizierte Fachkräfte, damit der Klimaschutz nicht letztlich daran scheitert, dass diejenigen fehlen, die ihn umsetzen." Allein im Handwerk könnten aktuell rund 250.000 Stellen nicht besetzt werden. (Funke Mediengruppe)
VERPACKUNGEN - Wenn Hersteller auf überdimensionale Verpackungen verzichten würden, könnten in Deutschland jedes Jahr drei Millionen Mülltonnen a 240 Liter eingespart werden. Dies hat eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung und der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) ergeben, die den Zeitungen Funke Mediengruppe vorliegt. Wenn darüber hinaus Verpackungen verkleinert, die Füllgrößen optimiert und formstabilen Verpackungen durch Beutel ersetzt würden, wären weitere Müllvermeidungen möglich. (Funke Mediengruppe)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/err
(END) Dow Jones Newswires
September 13, 2021 00:56 ET (04:56 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.