DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Im Bieterkampf um Zooplus hat der Investor Hellman & Friedman seine Offerte kräftig erhöht von 390 auf 460 Euro je Aktie. "Das Angebot ist alternativen Angeboten, die die Geverkauftchaft erhalten hat, überlegen", so der Investor. Vorstund und Aufsichtsrat begrüßten die Erhöhung und wollen den Anteilseignern die Annahme empfehlen. Mitte August hatte Hellman & Friedman mitgeteilt, dass sie Zooplus kaufen wollen und 390 Euro je Aktie geboten, was einer Equity-Bewertung von rund 3 Milliarden Euro auf verwässerter Basis entsprach. Mittlerweile führt der Münchner Online-Tierbedarfshändler auch Gespräche mit dem US-Finanzinvestor KKR und dem schwedischen Investor EQT.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:30 DE/Hannover Rück SE, Überblick zur Lage des Rückversicherungsmarktes und Ausblick auf die Vertragserneuerungsrunde im Januar 2022
08:00 GB/Associated British Foods plc (AB Foods), Zwischenbericht
10:00 LU/Lakestar Spac I SE, HV zu Fusion mit Berliner Ferienwohnungs-Suchmaschine HomeToGo
22:05 US/Oracle Corp, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine relevanten Daten angekündigt.
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.571,00 +0,1% E-Mini-Future S&P-500 4.461,25 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 15.428,75 -0,1% Nikkei-225 30.276,60 -0,3% Schanghai-Composite 3.697,78 -0,1% +/- Ticks Bund -Future 171,83 +8 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15,609,81 -0,1% DAX-Future 15,560,00 -0,1% XDAX 15,562,65 -0,1% MDAX 36,092,12 -0,1% TecDAX 3,943,32 +0,2% EuroStoxx50 4,170,35 -0,2% Stoxx50 3,563,30 -0,2% Dow-Jones 34,607,72 -0,8% S&P-500-Index 4,458,58 -0,8% Nasdaq-Comp. 15,115,49 -0,9% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 171,75% -70
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick - Mit einem zurückhaltenden Start in die neue Handelswoche rechnen Händler am Montag. Wichtige Termine stünden nicht an, das Wochenende sei vom Gedenken an die Terroranschläge vom 11,September und in Deutschlund vom Wahlkampf geprägt gewesen. Die Vorlagen aus den USA und Asien bremsen zudem, hier ging es abwärts, da weitere Wachstumssorgen eingepreist werden. Da gleichzeitig die Inflationsdaten in den USA auf nie zuvor gesehene Werte explodiert waren (Erzeugerpreise plus 8,3%), kommen erste Sorgen vor einem Giftcocktail aus schwachem Wachstum und Inflation auf - der Stagflation. Vom DAX erhofft man sich eine Stabilisierung über der 15,600er-Marke.
Rückblick: Knapp behauptet - Nachdem die Kurse über weite Strecken etwas fester tendiert hatten, setzten im späten Handel Gewinnmitnahmen ein. Händler sprachen von Positionsglattstellungen vor dem Wochenende. Das Umfeld bleibe nach den jüngsten Beschlüssen der EZB aber freundlich, zumal das Tempo der Anleihekäufe nur leicht gedrosselt werde. Die als zinssensibel geltenden Technologiewerte(+0,7%) profitierten vom anhaltenden Niedrigzinsumfeld. Ganz vorne rangierten die Rohstoffwerte mit 1,1 Prozent Plus. Sie gelten als Gewinner des Inflationsanstiegs. Holcim (-0,1%) profitierten kursmäßig zunächst nicht davon, dass der Schweizer Zementkonzern sich von seinem Brasilien-Geschäft trennt. Der erzielte Preis von 1,025 Milliarden Dollar liege am unteren Rund der erwarteten Preisspanne, hieß es zu dem ansonsten positiv gewerteten Schritt.
DAX/MDAX/TECDAX
Knapp behauptet - Abtsufungen durch JP Morgan und Barclays drückten FMC um 4,8 Prozent nach unten. Für die Aktie der Mutter Fresenius ging es um 1,5 Prozent abwärts. Auch Deutsche Telekom standen mit 2,2 Prozent Minus unter Druck. Seit das Unternehmen den Verkauf seines Niederlande-Geschäfts vermeldet habe, gebe es Gewinnmitnahmen, hieß es im Handel. Positive Kommentare von Bryan Garnier stützten Delivery Hero, die unverändert aus dem Handel gingen. Der Essenslieferer könne zu einer "Super-App" werden, die demnächst auch Gemüse und andere Bedarfsgüter ausliefere, so die Analysten"
XETRA-NACHBÖRSE
Die sehr volatile Steinhoff-Aktie wurde bei Lang & Schwarz nachrichtenlos 7 Prozent niedriger gestellt. Ebenfalls ohne Nachricht wurden Northern Data, die ebenso als volatil bekannt sind, 3,5 Prozent tiefer getaxt,
USA - AKTIEN
Leichter - Anfängliche Aufschläge wurden nicht gehalten, im späten Handel nahm die Abwärtsdynamik zu. Die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine Impfpflicht für Mitarbeiter von Bundesbehörden einzuführen, wurde zwar gelobt. Andererseits betonten Marktteilnehmer, dies sei auch bitter nötig wegen der hohen Infektionszahlen. Spekulationen um eine straffere Geldpolitik schürten die Erzeugerpreise, die sich auf hohem Niveau bewegten. Apple waren mit einem Abschlag von 3,3 Prozent das Dow-Schlusslicht. Händler verwiesen auf ein ungünstiges Gerichtsurteil im Streit mit Epic Games. Humanigen (-13,7%) brachen den zweiten Tag in Folge ein, nachdem die FDA das Covid-19-Medikament Lenzilumab abgelehnt hatte. Trotz eines angehobenen Ausblicks verloren Kroger um 7,5 Prozent ab. Händler sprachen von Kosten- und Lieferkettenproblemen.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,22 1,2 0,20 10,0 5 Jahre 0,81 2,3 0,79 44,7 7 Jahre 1,12 3,7 1,08 46,9 10 Jahre 1,33 3,1 1,30 41,5 30 Jahre 1,93 3,2 1,90 28,3
Die Renditen zogen nach den Erzeugerpreisen weiter an. Anleger hätten drohende geldpolitische Straffungen gespielt, hieß es. Die Rentenanalysten von Bank of America prognostizierten eine Zehnjahresrendite von 1,55 Prozent zum Jahresende.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Fr, 17,25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1792 -0,2% 1,1815 1,1829 -3,5% EUR/JPY 129,73 -0,1% 129,81 129,96 +2,9% EUR/CHF 1,0841 -0,1% 1,0848 1,0855 +0,3% EUR/GBP 0,8534 -0,0% 0,8538 0,8542 -4,4% USD/JPY 110,01 +0,1% 109,87 109,88 +6,5% GBP/USD 1,3818 -0,1% 1,3835 1,3848 +1,1% USD/CNH 6,4514 +0,1% 6,4432 6,4374 -0,8% Bitcoin BTC/USD 44,667,76 -1,4% 45,282,01 45,143,26 +53,8%
Der Dollarindex drehte mit den hohen Inflationswerten und anziehenden US-Renditen 0,1 Prozent ins Plus. Der Euro, der sich am Donnerstag auf die EZB-Aussagen kaum bewegt hatte, gab entsprechend nach. Von einer geldpolitischen Straffung der EZB könne trotz der Beschlüsse keine Rede sein, hieß es, auch mit Verweis auf entsprechende Aussagen von EZB-Chefin Lagarde.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,04 69,72 +0,5% 0,32 +45,9% Brent/ICE 73,12 72,92 +0,3% 0,20 +43,7%
Sehr fest - Die Ölpreise machten nach den Verlusten des Vortags Boden gut. Die hohe Benzinnachfrage während des langen Feiertagswochenendes in den USA zum Labour Day und erste Hinweise darauf, dass sich die Delta-Variante des Coronavirus nicht mehr so schnell ausbreitet, stützten, wie Händler erkkärten. Auch die Hoffnung auf eine Verbesserung der US-chinesischen Handelsbeziehungen habe die Preise getrieben, nachdem die beiden Staatschefs miteinander telefoniert und entsprechende Signale gesendet hatten.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.791,29 1.787,66 +0,2% +3,63 -5,6% Silber (Spot) 23,71 23,74 -0,1% -0,03 -10,2% Platin (Spot) 961,83 961,65 +0,0% +0,18 -10,1% Kupfer-Future 4,43 4,45 -0,4% -0,02 +25,6%
Der Goldpreis zählte mit gestiegenen Marktzinsen und dem ins Plus gedrehten Dollar zu den Verlierern. Auf Wochensicht wurde mit 2 Prozent der höchste Verlust seit Anfang August verbucht.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 17,30 UHR
CORONA-PANDEMIE
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist leicht auf 81,9 (Vorwoche: 84,3) gestiegen. Am Vortag hatte sie Inzidenz bei 80,2 gelegen. Es war das erste Mal seit mehreren Tagen, dass die Inzidenz wieder anstieg.
BUNDESTAGSWAHL I
Zwei Wochen vor der Bundestagswahl kann die SPD ihren Umfrage-Vorsprung vor der Union weiter ausbauen. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut INSA wöchentlich für die Bild am Sonntag erhebt, gewann die SPD einen Punkt hinzuauf nun 26 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Juni 2017. Die Union hingegen verharrt bei 20 Prozent. Die Grünen verlieren einen Punkt liegen mit 15 Prozent nun deutlich abgeschlagen auf Platz drei. Die FDP bleibt stabil bei 13 Prozent, die AfD kommt auf 11 Prozent (-1), die die Linke auf 6 Prozent (-1). Die sonstigen Parteien würden 9 Prozent wählen (+2).
BUNDESTAGSWAHL II
Erste Meinungsumfragen nach dem "Triell" auf ARD und ZDF sahen SPD-Kandidat Scholz klar vorn,
DEUTSCHLAND
Als letzte der drei Parteien hat auch die FDP in Sachsen-Anhalt einem gemeinsamen Regierungsbündnis mit CDU und SPD zugestimmt,
IRAN
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 13, 2021 01:32 ET (05:32 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Eine am Wochenende erzielte Übereinkunft zur Überwachungstechnik in den iranischen Nuklearanlagen hat die Spannungen rund um das Atomprogramm des Landes etwas entschärft. Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, sagte nach seiner Rückkehr aus Teheran, die Regelung schaffe "Zeit für die Diplomatie". Das "dringlichste Problem" sei damit gelöst worden,
TARIFKONFLIKT DEUTSCHE BAHN
hat im Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ein neues Tarif-Angebot vorgelegt. Neben der geforderten Lohnerhöhung von 3,2 Prozent und einer Corona-Prämie für 2021 werde eine zusätzliche Entgeltkomponente an angeboten.
CONTINENTAL/VITESCO
Die vor dem BÖrsengang stehende Continental-Tochter Vitesco rechnet im Geschäftsjahr 2021 mit deutlichen Umsatzbelastungen durch die Chipkrise. "Das macht für uns schon einen wesentlichen Betrag am Umsatz 2021 aus", sagte Vorstandschef Andreas Wolf der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag.
FRAPORT
Der Flughafen Frankfurt hat die Anzahl der abgefertigten Passagiere im August mit rund 3,37 Millionen gegenüber dem schwachen Vorjahresmonat mehr als verdoppelt. Das Plus betrug 122,9 Prozent, wie der Flughafenbetreiber Fraport mitteilte. Zur Erholung hätten vor allem touristische Verkehre zu europäischen Zielen beigetragen, während der Interkontinentalverkehr aufgrund weiterhin bestehender Reiserestriktionen auf sehr niedrigem Niveau verblieben sei.
VOLKSWAGEN/SKODA
Der Chipmangel bremst die VV-Tochter Skoda. "Skoda kann deswegen in diesem Jahr etwa 100,000 Autos nicht bauen", sagte Unternehmenschef Thomas Schäfer der Augsburger Allgemeinen. Die Branche hoffe zwar auf eine leichte Entspannung der Lage in den nächsten Wochen, nachdem in Malaysia wieder mehr Chips produziert werden könnten. Dennoch bleibe die Situation kritisch. "Die Chipkrise wird sich noch in das kommende Jahr hineinziehen, aber hoffentlich nicht mehr in der Stärke wie 2021", sagte er.
APPLE
Im Streit um die Regeln des Apple-App-Stores hat eine US-Richterin angeordnet, dass Apple sein Zahlungssystem öffnen muss. Die kalifornische Bundesrichterin Yvonne Gonzalez Rogers urteilte, Apple dürfe App-Entwickler nicht länger zwingen, sein Bezahlsystem zu nutzen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones,com
DJG/cln/flf/gos/err
(END) Dow Jones Newswires
September 13, 2021 01:32 ET (05:32 GMT)
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