Berlin (ots) -
TERRE DES FEMMES startet Kampagne für mehr Selbstbestimmung und die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Prominente Unterstützung erhält die Aktion unter anderem von Ruth Moschner.
September 2021: Der texanische Supreme Court beschließt, das Abtreibungsrecht zu verschärfen und gestattet nur noch Abbrüche vor der sechsten Schwangerschaftswoche. Ein legaler Abbruch wird damit praktisch unmöglich. Der Aufschrei in Deutschland ist groß. Ein ähnliches Bild zeigte sich Ende 2020 in Polen, wo Schwangerschaftsabbrüche nun de facto verboten sind. Auch damals gingen in Deutschland viele aus Solidarität auf die Straße. Die Forderung: legale und sichere Schwangerschaftsabbrüche für alle Frauen. Und in Deutschland? Hier gilt auch im Jahr 2021 noch Paragraf 218 StGB, nach dem Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich strafbar sind. Trotz massiver jahrzehntlanger Proteste erlebt das Gesetz seinen 150. Geburtstag. Für TERRE DES FEMMES ist das absolut kein Grund zum Feiern.
"Es ist eine Schande, dass in Deutschland ein Paragraf aus der Kaiserzeit über das Selbstbestimmungsrecht von Frauen gestellt wird", kritisiert Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES e.V.. "Die aktuellen globalen Entwicklungen zeigen, dass das Recht auf einen legalen und sicheren Schwangerschaftsabbruch weltweit bedroht ist. Umso wichtiger ist es, auch in Deutschland ein Zeichen zu setzen und endlich nach 150 Jahren den §218 StGB abzuschaffen."
Diese Ansicht unterstützt eine Mehrheit der Deutschen. In einer aktuellen, repräsentativen Befragung sprechen sich 64%* der Befragten für eine Abschaffung des §218 StGB aus. "Die Studie zeigt zudem, dass gut 40%* der Befragten nicht einmal wusste, dass Abbrüche grundsätzlich strafbar sind", ergänzt Christa Stolle. "Trotz einer klaren Meinung in der Bevölkerung ist die Politik nicht bereit umzulenken. Unser Ziel ist deshalb: Aufklären. Aufmerksamkeit schaffen. Spürbaren öffentlichen Druck aufbauen, gerade vor der Bundestagswahl. Und damit einen weiteren Geburtstag von §218 StGB verhindern."
Um dieses Ziel zu erreichen, startet TERRE DES FEMMES eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne: KeinGeburtstagfür218. Hier zeigen prominente UnterstützerInnen Gesicht und sprechen sich klar gegen einen weiteren Geburtstag für §218 StGB aus.
"Die Entwicklung in Texas, aber auch bei unseren Nachbar:innen in Polen treffen mich zutiefst. Auch deswegen muss Deutschland eine Vorbildfunktion übernehmen und §218 abschaffen. Das Recht auf Selbstbestimmung ist essentiell und darf nicht strafbar bleiben. Nur so können ausreichende Aufklärungsarbeit betrieben und überstürztes Handeln mit womöglich gesundheitlichen Folgen verhindert werden.", meint beispielsweise Ruth Moschner, eine der UnterstützerInnen. "Dies gilt entsprechend auch für §219 und §219a, die eine kompetente Information seitens ausführenden Ärzt:innen aktuell ebenfalls verhindern."
Die Aktion richtet sich aber nicht nur an Prominente: Alle sind herzlich eingeladen, sich anzuschließen und ebenfalls für eine Abschaffung von §218 StGB Gesicht zu zeigen. Dabei nutzt die Kampagne insbesondere soziale Medien, u.a. mit einem eigens geschaffenen Instagram-Filter. Dieser arbeitet mit der visuellen Klammer der Kampagne - der "Kein-Geburtstag-Karte". Das ikonische Motiv besteht aus zahlreichen bunten, verschlungenen Uteri. Das Visual wurde von der Künstlerin Paula Jiménez speziell für die Kampagne entwickelt. Die Architektin und Digital Artist kreiert Kunstwerke mit Hilfe von Augmented und Virtual Reality. Ihre Leidenschaft sind Projekte, die menschlich und virtuell gleichzeitig sind und so auch im digitalen Raum Intimität erzeugen. Für TERRE DES FEMMES schuf sie Uteri, die symbolisch für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen stehen. Die Kampagne richtet sich jedoch explizit an alle Geschlechter, denn Frauenrechte sind in erster Linie Menschenrechte, die von der Gesellschaft zu schützen sind.
Auf der Kampagnenwebsite www.keingeburtstagfür218.de (http://www.xn--keingeburtstagfr218-kbc.de) finden UnterstützerInnen Informationen zur aktuelle Gesetzeslage sowie Daten und Fakten. Zusätzlich wird die Kampagne mit Plakaten in Berlin begleitet. Die Agenturen BBDO und Ketchum realisieren die Kampagne pro bono für TERRE DES FEMMES.
Das Hauptkampagnenmotiv, sowie weitere Kampagnenmotive finden Sie hier (https://sendfiles-eu.omnicomgroup.com/message/XvoopaiCrdjS5Frl4fmCS4).
* 2.046 Befragte, bevölkerungsrepräsentativ nach Alter 18+, Geschlecht und Region. Feldzeit: 27. - 30.08.2021
Pressekontakt:
Ihre Ansprechpartnerin bei TERRE DES FEMMES:
Nastassja Wachsmuth
Abteilungsleiterin Kommunikation
TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e. V.
Brunnenstr. 128
13355 Berlin
Original-Content von: TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e. V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/129680/5022300
TERRE DES FEMMES startet Kampagne für mehr Selbstbestimmung und die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Prominente Unterstützung erhält die Aktion unter anderem von Ruth Moschner.
September 2021: Der texanische Supreme Court beschließt, das Abtreibungsrecht zu verschärfen und gestattet nur noch Abbrüche vor der sechsten Schwangerschaftswoche. Ein legaler Abbruch wird damit praktisch unmöglich. Der Aufschrei in Deutschland ist groß. Ein ähnliches Bild zeigte sich Ende 2020 in Polen, wo Schwangerschaftsabbrüche nun de facto verboten sind. Auch damals gingen in Deutschland viele aus Solidarität auf die Straße. Die Forderung: legale und sichere Schwangerschaftsabbrüche für alle Frauen. Und in Deutschland? Hier gilt auch im Jahr 2021 noch Paragraf 218 StGB, nach dem Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich strafbar sind. Trotz massiver jahrzehntlanger Proteste erlebt das Gesetz seinen 150. Geburtstag. Für TERRE DES FEMMES ist das absolut kein Grund zum Feiern.
"Es ist eine Schande, dass in Deutschland ein Paragraf aus der Kaiserzeit über das Selbstbestimmungsrecht von Frauen gestellt wird", kritisiert Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES e.V.. "Die aktuellen globalen Entwicklungen zeigen, dass das Recht auf einen legalen und sicheren Schwangerschaftsabbruch weltweit bedroht ist. Umso wichtiger ist es, auch in Deutschland ein Zeichen zu setzen und endlich nach 150 Jahren den §218 StGB abzuschaffen."
Diese Ansicht unterstützt eine Mehrheit der Deutschen. In einer aktuellen, repräsentativen Befragung sprechen sich 64%* der Befragten für eine Abschaffung des §218 StGB aus. "Die Studie zeigt zudem, dass gut 40%* der Befragten nicht einmal wusste, dass Abbrüche grundsätzlich strafbar sind", ergänzt Christa Stolle. "Trotz einer klaren Meinung in der Bevölkerung ist die Politik nicht bereit umzulenken. Unser Ziel ist deshalb: Aufklären. Aufmerksamkeit schaffen. Spürbaren öffentlichen Druck aufbauen, gerade vor der Bundestagswahl. Und damit einen weiteren Geburtstag von §218 StGB verhindern."
Um dieses Ziel zu erreichen, startet TERRE DES FEMMES eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne: KeinGeburtstagfür218. Hier zeigen prominente UnterstützerInnen Gesicht und sprechen sich klar gegen einen weiteren Geburtstag für §218 StGB aus.
"Die Entwicklung in Texas, aber auch bei unseren Nachbar:innen in Polen treffen mich zutiefst. Auch deswegen muss Deutschland eine Vorbildfunktion übernehmen und §218 abschaffen. Das Recht auf Selbstbestimmung ist essentiell und darf nicht strafbar bleiben. Nur so können ausreichende Aufklärungsarbeit betrieben und überstürztes Handeln mit womöglich gesundheitlichen Folgen verhindert werden.", meint beispielsweise Ruth Moschner, eine der UnterstützerInnen. "Dies gilt entsprechend auch für §219 und §219a, die eine kompetente Information seitens ausführenden Ärzt:innen aktuell ebenfalls verhindern."
Die Aktion richtet sich aber nicht nur an Prominente: Alle sind herzlich eingeladen, sich anzuschließen und ebenfalls für eine Abschaffung von §218 StGB Gesicht zu zeigen. Dabei nutzt die Kampagne insbesondere soziale Medien, u.a. mit einem eigens geschaffenen Instagram-Filter. Dieser arbeitet mit der visuellen Klammer der Kampagne - der "Kein-Geburtstag-Karte". Das ikonische Motiv besteht aus zahlreichen bunten, verschlungenen Uteri. Das Visual wurde von der Künstlerin Paula Jiménez speziell für die Kampagne entwickelt. Die Architektin und Digital Artist kreiert Kunstwerke mit Hilfe von Augmented und Virtual Reality. Ihre Leidenschaft sind Projekte, die menschlich und virtuell gleichzeitig sind und so auch im digitalen Raum Intimität erzeugen. Für TERRE DES FEMMES schuf sie Uteri, die symbolisch für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen stehen. Die Kampagne richtet sich jedoch explizit an alle Geschlechter, denn Frauenrechte sind in erster Linie Menschenrechte, die von der Gesellschaft zu schützen sind.
Auf der Kampagnenwebsite www.keingeburtstagfür218.de (http://www.xn--keingeburtstagfr218-kbc.de) finden UnterstützerInnen Informationen zur aktuelle Gesetzeslage sowie Daten und Fakten. Zusätzlich wird die Kampagne mit Plakaten in Berlin begleitet. Die Agenturen BBDO und Ketchum realisieren die Kampagne pro bono für TERRE DES FEMMES.
Das Hauptkampagnenmotiv, sowie weitere Kampagnenmotive finden Sie hier (https://sendfiles-eu.omnicomgroup.com/message/XvoopaiCrdjS5Frl4fmCS4).
* 2.046 Befragte, bevölkerungsrepräsentativ nach Alter 18+, Geschlecht und Region. Feldzeit: 27. - 30.08.2021
Pressekontakt:
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Nastassja Wachsmuth
Abteilungsleiterin Kommunikation
TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e. V.
Brunnenstr. 128
13355 Berlin
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Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/129680/5022300
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