DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In China (Mondfest), Japan (Tag der Ehrung der Alten) und Südkorea (Erntedankfest) bleiben die Börsen wegen Feiertagen geschlossen.
DIENSTAG: In China (Mondfest) und Südkorea (Erntedankfest) findet feiertagsbedingt kein Handel statt.
MITTWOCH: In Hongkong (Tag nach dem Mittherbstfest) und Südkorea (Erntedankfest) wird wegen Feiertagen nicht gehandelt.
TAGESTHEMA I
Die Krise um den wankenden chinesischen Immobilienkonzern Evergrande spitzt sich zu. Evergrande teilte mit, man habe damit begonnen, Anleihe-Gläubiger mit Immobilien zu entschädigen. Der Konzern muss am Donnerstag 83,5 Millionen Dollar Zinsen für eine Anleihe mit Laufzeit bis März 2022 zahlen. Die Aufsichtsbehörden warnen derweil erneut davor, dass die Verbindlichkeiten des Konzerns in Höhe von 305 Milliarden Dollar zu größeren Risiken für das Finanzsystem des Landes führen könnten, wenn der Konzern nicht stabilisiert werde. Marktbeobachter sind aber der Ansicht, dass eine direkte Rettungsaktion der Regierung für China Evergrande unwahrscheinlich ist. Laut einem Bericht hat einer der wichtigsten Kreditgeber von Evergrande Rückstellungen für einen Teil seiner Kredite an das Immobilen-Unternehmen gebildet.
TAGESTHEMA II
Nach 33 Jahren endete am Freitag die Zeit des DAX mit 30 Indexkomponenten. Ab Montag enthält der deutsche Leitindex 40 Titel. Internationale Großanleger können dann allein mit dem DAX etwas über 80 Prozent des deutschen Aktienmarkts abdecken, bisher waren es etwa 70 Prozent. Verlierer der Reform ist der MDAX, bisher einer der wenigen liquiden Indizes für mittelgroße Werte in Europa. Sein Anteil an der deutschen Gesamtmarktkapitalisierung fällt von etwa 20 auf nur noch gut 11 Prozent. Er verliert seine 10 größten Titel an den DAX, wird weniger liquide und damit für institutionelle Anleger weniger handelbar. Die Erweiterung des DAX zu Lasten des MDAX ist Teil einer umfassenderen Reform, geschuldet auch dem Debakel um Wirecard. Die Transparenzanforderungen sind verschärft worden. DAX-Aufnahmekandidaten müssen nun zwei Jahre hintereinander ein positives operatives Ergebnis aufweisen. Das Liquiditätskriterium verliert zu Gunsten der Marktkapitalisierung an Bedeutung. Und der DAX wird nun nicht mehr nur im September, sondern auch im März regulär überprüft.
Folgende Index-Änderungen werden nach Handelsschluss wirksam:
+ DAX NEUAUFNAHME - Airbus - Brenntag - Hellofresh - Porsche - Puma - Qiagen - Sartorius - Siemens Healthineers - Symrise - Zalando + MDAX NEUAUFNAHME - Befesa - Hypoport - Jungheinrich - Vantage Towers - Zooplus HERAUSNAHME - Encavis - Hochtief - Morphosys - Nordex - Shop Apotheke - die 10 in den DAX aufsteigenden MDAX-Titel sind hier nicht nochmals aufgelistet + TecDAX NEUAUFNAHME - Suse - Vantage Towers HERAUSNAHME - Drägerwerk - LPKF Laser + SDAX NEUAUFNAHME - About You - PVA Tepla - Secunet - Sto - Suse - Synlab - die 5 Absteiger aus dem MDAX sind hier nicht nochmals aufgelistet HERAUSNAHME - Borussia Dortmund - Elringklinger - Hamburger Hafen - Medios - Suess Micro - Vossloh - die 5 Aufsteiger in den MDAX sind hier nicht nochmals aufgelistet + EURO-STOXX-50 AUFNAHME - BBVA - Stellantis HERAUSNAHME - Amadeus IT - Engie + STOXX-50 AUFNAHME - Deutsche Post - Banco Santander HERAUSNAHME - National Grid - Safran + STOXX-600 AUFNAHME - Arcadis - Big Yello Group - Bridgepoint Group - QT Group - Vitrolife - Wise HERAUSNAHME - Cembra Money Bank - Eaysyjet - Morphosys - NEL - Scatec - Stadler Rail + S&P-500-INDEX AUFNAHME - Match Group - Ceridian HCM - Brown & Brown HERAUSNAHME - Perrigo - Unum - NOV
AUSBLICK UNTERNEHMEN
DIVIDENDENABSCHLAG
Unternehmen Dividende Eni SpA 0,43 Euro
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Erzeugerpreise August PROGNOSE: +0,7% gg Vm/+11,0% gg Vj zuvor: +1,9% gg Vm/+10,4% gg Vj
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: DAX-Future 15.356,00 -0,7% E-Mini-Future S&P-500 k.A. E-Mini-Future Nsdq-100 k.A. Nikkei-225 Feiertag Schanghai-Composite Feiertag +/- Ticks Bund -Future 171,23% +19 Freitag: INDEX Schluss +/- DAX 15.490,17 -1,0% DAX-Future 15.480,00 -1,3% XDAX 15.483,21 -1,4% MDAX 35.292,99 -0,7% TecDAX 3.882,56 -0,5% EuroStoxx50 4.130,84 -0,9% Stoxx50 3.521,62 -0,9% Dow-Jones 34.584,88 -0,5% S&P-500-Index 4.432,99 -0,9% Nasdaq-Comp. 15.043,97 -0,9% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 170,98 -15
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Abwärtsbewegung setzte bereits am Freitagmittag mit dem großen Verfalltermin am Terminmarkt ein. Am Morgen wird der DAX 300 Punkte tiefer gesehen. In China ist der Immobilienentwickler Evergrande ins Wanken geraten. Dieser Tage stehen Zinszahlungen an, die der Konzern zu leisten hat. Es mehren sich die Anzeichen, dass diese nicht bedient werden. Aber auch die Anleihen der Wettbewerber kamen jüngst bereits deutlicher unter Druck, was zeigt, dass Investoren anfangen, den Bereich zu meiden. Sollte hier ein Credit-Event eintreten, ist zu befürchten, dass die chinesische Bankenbranche stark in Mitleidenschaft gezogen wird sowie der Aktienmarkt seine Abwärtsspirale weiter fortsetzt. Der DAX starten am Montag der erste Mal mit 40 Unternehmen.
Rückblick: Leichter - Der "Hexensabbat" lieferte am Mittag den entscheidenden Abwärtsimpuls. Im Handel wurde zudem sorgenvoll gen China geschaut. Wegen des feiertagbedingt langen Börsenwochenendes in China steige die Gefahr, dass der wankende Immobilienriese Evergrande vielleicht schon am Wochenende fallen gelassen werde, so die Marktspekulation. Nach über 3 Prozent am Vortag setzte sich Reise- und Freitzeitsektor mit 1,2 Prozent Plus erneut an die Spitze der Kursgewinner unter den Subindizes. Haupttreiber waren feste Titel britischer Reise- und Luftunternehmen, die von der Aussicht auf ein Zusammenstreichen der Roten Liste coronagefährdeter Reiseziele profitierten. IAG stiegen 4,9 Prozent, Easyjet um 3,9 Prozent und Tui gar um 6 Prozent. Einen guten Start an der Börse erwischte Azelis. Die Titel des belgischen Spezialchemie-Unternehmens gingen 7,7 Prozent über Ausgabepreis aus dem Handel.
DAX/MDAX/TECDAX
Leichter - Es hätte schlimmer ausgehen können für den DAX - allein in der Schlussauktion machte er noch 35 Punkte gut. Am Freitag war zugleich der letzte Handelstag des DAX-30, ab Montag wird der DAX-40 gehandelt. Commerzbank gewannen gegen den Trend um 1,2 Prozent, nachdem Cerberus Berichten zufolge an einer Übernahme des staatlichen Anteils an der Bank interessiert ist. Biotest stand vor dem Verkauf nach Spanien. Grifols kündigte an, den Aktionären des Biopharmaunternehmens ein Übernahmeangebot zu unterbreiten. Die Aktie schlossen 10,4 Prozent höher. Für Vitesco ging es nach ihrem mauen Börsendebüt am Vortag um 5,1 Prozent aufwärts. Unterstützung kam von der Deutschen Bank, die die Beobachtung der Aktie mit einer Kaufempfehlung aufgenommen hatte.
XETRA-NACHBÖRSE
Nur wenig Bewegung habe es zum Wochenausklang im nachbörslichen Handel gegeben, so ein Händler von Lang & Schwarz. Wichtige Unternehmensmeldungen seien nicht bekannt geworden.
USA - AKTIEN
Schwach - Der Markt hat sich im Spannungsfeld zwischen großem Verfall, dem sogenannten "Hexensabbat", und den weiter herrschenden Sorgen in Bezug auf China bewegt. Zudem sorgte die US-Verbraucherstimmung für eine Enttäuschung. Diese ist im August zwar gestiegen, blieb aber unter den Erwartungen des Marktes. Auf die Stimmung drückten weiterhin die Vorgänge in China um den wankenden Immobilienriesen Evergrande. Zwar sorgte die Schlagzeile, dass China Geld ins Bankensystem pumpe, um die Ängste über die drohende Evergrande-Pleite zu mildern, für etwas Beruhigung, hieß es im Handel. Aber China könnte eine Immobilien- und Bankenkrise drohen. Für die Aktien von Biontech (-3,6%) und Pfizer (-1,3%) ging es abwärts. Eine Gruppe von Experten der US-Arzneimittelbörde FDA sagte, die Behörde solle Amerikanern nicht erlauben, eine dritte Dosis des Covid-19-Impfstoffs von Biontech und Pfizer zu erhalten. Die FDA ist nicht verpflichtet, dem Rat des Ausschusses zu folgen, tut dies aber häufig.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,23 0,9 0,22 10,9 5 Jahre 0,86 2,3 0,84 50,1 7 Jahre 1,16 3,1 1,13 51,6 10 Jahre 1,37 4,1 1,33 45,7 30 Jahre 1,91 2,6 1,88 26,2
Die Notierungen fielen. Für die Renditen zehnjähriger Papiere ging es den vierten Handelstag in Folge nach oben - die längste Gewinnstrecke seit März. Capital Economics geht davon aus, dass die Renditen langfristiger Anleihen in den Industrieländern weiter steigen werden, wobei US-Staatsanleihen den größten Anstieg verzeichnen werden. "Dies beruht auf unserer Ansicht, dass sich die Inflation in den USA als hartnäckiger erweisen wird als in Großbritannien oder in der EU", so die Analysten.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 20, 2021 01:33 ET (05:33 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.