DJ MÄRKTE EUROPA/Erholung geht vor Fed-Zinsentscheid weiter
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es nach der Schwäche zum Wochenstart den zweiten Tag in Folge nach oben gegangen. Für eine weitere Verbesserung der Risikostimmung sorgte, dass sich der chinesische Markt nach den Feiertagen relativ stabil zeigte. Positiv wurde hier gewertet, dass eine Tochter des angeschlagenen Immobilienkonzerns Evergrande die aktuell fälligen Zinsen auf eine Anleihe bedient und die chinesische Notenbank den Markt mit zusätzlicher Liquidität versorgte. Der DAX gewann 1,0 Prozent auf 15.506 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,2 Prozent auf 4.145 Zähler nach oben.
Die Marktstrategen der Nordea stufen die Gefahr einer Ansteckung durch die Evergrande Group als begrenzt ein. Der Markt habe ein negatives Szenario bereits eingepreist, nachdem die Aktie gegenüber dem Vorjahr um 80 Prozent eingebrochen sei. An den Märkten herrsche der Konsens, dass es sich um ein idiosynkratisches Ereignis mit nur begrenztem Risiko eines Übergreifens handele. Die chinesische Regierung scheine über viele Instrumente zu verfügen, um das Ansteckungsrisiko zu vermeiden, das sich unter anderem auf das Wachstum und die Verbraucherstimmung auswirken könnte. Daneben wartet der Markt auf die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank mit einer möglichen Ankündigung des Taperings.
Tapering und Zinserwartungen im Blick
"Die große Frage ist, ob die Fed schon heute einen konkreten Zeitplan für die Rückführung ihrer monatlichen Anleihenkäufe verkünden wird. Angesichts der aktuellen Entwicklungen um den chinesischen Immobilienentwickler Evergrande und der noch immer nicht erhöhten Schuldenobergrenze in den USA halte ich dies jedoch für zunehmend unwahrscheinlich", so Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners. Daneben steht eine mögliche Verschiebung der Zinserhöhungserwartungen durch die Fed-Mitglieder im Blick.
Der Quartalsbericht von Fedex dämpfte auch die Stimmung für die Aktien der Deutschen Post (-1,5%). Der US-Wettbewerber hat mit den Zahlen für das vergangene erste Quartal des neuen Geschäftsjahres schon den Ausblick auf das Gesamtjahr heruntergenommen.
Bezugsrechtshandel bei Lufthansa startet
Lufthansa standen mit dem Start des Bezugsrechtehandels im Blick. Die Kapitalerhöhung im Verhältnis eins zu eins zu 3,58 Euro wird die zukünftigen Gewinne stark verwässern. Der Kurs hatte am Dienstag im Handelsverlauf bereits deutlich ins Minus gedreht. Die beteiligten Banken haben die Kapitalerhöhung garantiert. Mit ihr sollen die Staatshilfen aus der Corona-Krise abgelöst werden. Lufthansa verloren 2,18 Euro auf 6,20 Euro, die Bezüge gingen bei 2,45 Euro um. Das ergibt einen Gesamtwert von 8,65 Euro, nachdem die Lufthansa-Aktie am Vortag bei 8,38 Euro schloss.
Kaum hat sich das Umfeld für die Börsen leicht gebessert, zieht M&A wieder an. So nahm Draftkings aus den USA das Gebot für den britischen Anbieter von Wett- und Glücksspielen Entain (+5,1%) hoch. Geboten werden nun 2.800 Pence pro Aktie, 630 Pence davon sollen in bar gezahlt werden - der Rest in Draftkings-Aktien. Dies entspricht einer Unternehmensbewertung von 16,4 Milliarden Pfund. Nach Einschätzung der Davy-Analysten sollte eine Annahme des Gebots in Betracht gezogen werden.
Für die Aktie des Wettanbieters Flutter ging es an der Londoner Börse um 4,1 Prozent nach oben. Das Papier profitierte von der Beilegung eines Rechtsstreits in den USA. Daneben stützten positive Aussagen zur Entwicklung des Australien-Geschäfts. Das dortige Wachstum habe sich in den vergangenen fünf Jahren auf durchschnittlich 21 Prozent belaufen.
Verbio Vereinigte Bioenergie gerieten stark unter Druck, der Kurs fiel um 12 Prozent. "Der Gewinnausblick enttäuscht", so ein Marktteilnehmer. Das EBITDA soll im neuen Geschäftsjahr auf 150 Millionen Euro zurückgehen von 166,3 Millionen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Nachdem die Aktie seit Jahresbeginn mehr als zwei Drittel gewonnen hat, setzten Gewinnmitnahmen ein.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 4.150,19 +52,68 +1,3% +16,8% Stoxx-50 3.547,18 +33,76 +1,0% +14,1% Stoxx-600 463,20 +4,52 +1,0% +16,1% XETRA-DAX 15.506,74 +158,21 +1,0% +13,0% FTSE-100 London 7.083,37 +102,39 +1,5% +8,1% CAC-40 Paris 6.637,00 +84,27 +1,3% +19,6% AEX Amsterdam 792,40 +6,09 +0,8% +26,9% ATHEX-20 Athen 2.157,49 -3,16 -0,1% +11,5% BEL-20 Bruessel 4.139,58 +28,01 +0,7% +14,3% BUX Budapest 51.298,14 +482,58 +0,9% +21,8% OMXH-25 Helsinki 5.500,87 +96,18 +1,8% +20,0% ISE NAT. 30 Istanbul 1.511,65 +26,90 +1,8% -7,6% OMXC-20 Kopenhagen 1.803,92 -1,38 -0,1% +23,1% PSI 20 Lissabon 5.271,16 +116,87 +2,2% +10,0% IBEX-35 Madrid 8.808,40 +52,40 +0,6% +9,1% FTSE-MIB Mailand 25.717,46 +364,10 +1,4% +14,0% RTS Moskau 1.746,26 +35,36 +2,1% +25,9% OBX Oslo 1.012,30 +20,24 +2,0% +17,9% PX Prag 1.294,41 +0,22 +0,0% +26,0% OMXS-30 Stockholm 2.299,15 +24,26 +1,1% +22,6% WIG-20 Warschau 2.334,10 +55,99 +2,5% +17,7% ATX Wien 3.630,07 +69,18 +1,9% +27,6% SMI Zuerich 11.837,57 +48,40 +0,4% +10,6% DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 08:15 Uhr Di, 18.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,1740 +0,1% 1,1723 1,1727 -3,9% EUR/JPY 128,64 +0,4% 128,41 128,18 +2,0% EUR/CHF 1,0827 +0,0% 1,0833 1,0831 +0,2% EUR/GBP 0,8588 +0,1% 0,8586 0,8582 -3,8% USD/JPY 109,60 +0,3% 109,55 109,30 +6,1% GBP/USD 1,3667 +0,0% 1,3652 1,3664 +0,0% USD/CNH (Offshore) 6,4586 -0,4% 6,4694 6,4813 -0,7% Bitcoin BTC/USD 43.125,01 +4,1% 42.037,26 42.952,01 +48,5% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,97 70,49 +2,1% 1,48 +50,4% Brent/ICE 75,72 74,36 +1,8% 1,36 +48,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.777,65 1.774,53 +0,2% +3,13 -6,3% Silber (Spot) 22,94 22,48 +2,1% +0,46 -13,1% Platin (Spot) 1.011,38 957,13 +5,7% +54,25 -5,5% Kupfer-Future 4,23 4,13 +2,4% +0,10 +19,8% ===
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September 22, 2021 11:56 ET (15:56 GMT)
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