DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KONJUNKTUR - Deutschlands Wirtschaft kommt deutlich langsamer aus der Krise als erwartet. Mit dem Institut für Weltwirtschaft senkt am Donnerstag auch das letzte der fünf großen Wirtschaftsforschungsinstitute seine Konjunkturprognose. Die Kieler gehen für 2021 nur noch von einem Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,6 anstatt von 3,9 Prozent Wachstum aus. Im Durchschnitt rechnen die fünf Institute in diesem Jahr mit einem Prozentpunkt weniger Wachstum als bislang angenommen. Lieferengpässe und Konsumzurückhaltung belasten die konjunkturelle Lage. (Handelsblatt)
SPD/SCHWARZE NULL - Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken spricht sich angesichts des Investitionsstaus in vielen Bereichen des Landes und den Herausforderungen durch die Digitalisierung für eine Abkehr von der sogenannten Schwarzen Null und für eine Neuverschuldung des Bundes aus. "Die Schwarze Null ist ja auch kein Gesetz, sondern ein politisches Ziel. Das darf nicht verwechselt werden", sagte Esken. Nach den Plänen der SPD soll der Bund in den kommenden zehn Jahren pro Jahr 50 Milliarden Euro für Investitionen bereitstellen. (Welt)
GRÜNE/ENERGIE - Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wirft der Bundesregierung vor, sich zu wenig um internationale Partnerschaften für den Klimaschutz gekümmert zu haben. "Deutschland droht den Wettbewerb um globale Energiepartnerschaften zu verlieren", sagte Baerbock. Hintergrund ist die Ankündigung von Chinas Staatspräsident Xi Jinping, künftig im Ausland nicht mehr Kohlekraftwerke, sondern den Ausbau erneuerbarer Energien fördern zu wollen. Dies mache Peking nicht nur für den Klimaschutz, "sondern auch aus knallharten ökonomischen und machtpolitischen Interessen", sagte Baerbock. (Süddeutsche Zeitung)
BANKENREGULIERUNG - Viele deutsche Banken und Versicherer müssen auch für das Geschäftsjahr 2021 ihren Wirtschaftsprüfern nicht aufzeigen, wie effektiv sie die Vorgaben eines Merkblatts der Finanzaufsicht Bafin zu Nachhaltigkeitsrisiken aus dem Jahr 2019 bereits umgesetzt haben. In den kommenden Wochen sollen für diesen weiteren Aufschub finale Gespräche zwischen der Bafin und dem Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) stattfinden, erfuhr das Handelsblatt aus Finanzkreisen. Schon im Vorjahr hatte die Bafin das so festgelegt.
PENDLERPAUSCHALE - Die Erhöhung der Pendlerpauschale für Arbeitnehmer um 1 Cent würde dem Fiskus Mindereinnahmen von jährlich rund 230 Millionen Euro bescheren. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine schriftliche Frage des FDP-Abgeordneten Frank Schäffler hervor, über die die Rheinische Post berichtete. Demnach würde eine Abschaffung der Pauschale dem Staat 5,5 Milliarden Euro Mehreinnahmen bescheren. Die Union und auch FDP-Politiker Schäffler wollen die Pauschale erhöhen, um den Anstieg der Spritpreise abzufedern, der auf die Autofahrer wegen der schrittweisen Erhöhung des CO2-Preises zukommt. (Rheinische Post)
IG METALL/INFLATION - Angesichts der rasant steigenden Inflationsrate stehen die Gewerkschaften unter wachsendem Druck, die höheren Preise mit größeren Lohnforderungen auszugleichen. "Die nächste Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie ist im Herbst 2022, und dabei werden wir sicher das Thema Entgeltentwicklung fest in den Blick nehmen", kündigte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann an. Die Richtung ist für den Chef der weltgrößten Einzelgewerkschaft klar vorgegeben: "Natürlich erwarten die Beschäftigten nun, dass es wieder eine ordentliche Erhöhung gibt und es nicht zu Reallohnverlusten kommt." (Wirtschaftswoche)
TECH-ALLIANZ - Die EU und die USA wollen trotz ihrer derzeitigen Spannungen technologiepolitisch eng kooperieren und gemeinsam verhindern, dass High-Tech-Produkte von autoritären Regimen für Menschenrechtsverletzungen missbraucht werden. Das geht aus der Abschlusserklärung für den kommende Woche geplanten transatlantischen Wirtschaftsgipfel in Pittsburgh hervor. Ein aktueller Entwurf liegt dem Handelsblatt vor.
SOLARANLAGEN/CHINA - In China deutet sich ein neuer Solarboom an. Nach Berechnungen des deutsch-chinesischen Beratungsbüros AECEA, die dem Spiegel vorliegen, dürften wegen eines Regierungsprogramms allein bis Ende 2023 zusätzliche Dachanlagen mit einer Kapazität von rund 170 Gigawatt installiert werden. Hintergrund ist eine partielle Photovoltaikpflicht für Dächer. (Der Spiegel)
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September 23, 2021 00:57 ET (04:57 GMT)
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