DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Herbstanfangs geschlossen.
TAGESTHEMA
Die US-Notenbank hat signalisiert, dass sie im November mit der Rücknahme ihrer pandemischen Kaufprogramme beginnen und die Zinsen im nächsten Jahr anheben könnte. Die Fed deutete den Beschluss zur Reduzierung der Wertpapierkäufe in Höhe von monatlich 120 Milliarden Dollar bereits bei der nächsten Sitzung am 2. und 3. November an. "Wenn die Fortschritte im Großen und Ganzen wie erwartet andauern, ist der Ausschuss der Ansicht, dass eine Verringerung der Ankäufe bald gerechtfertigt sein könnte", hieß es in der Erklärung. Der Beschluss, den Leitzins bei 0,00 bis 0,25 Prozent zu belassen, fiel einstimmig. Ökonomen und Börsianer hatten diese Entscheidung erwartet. In seiner Pressekonferenz sagte Fed-Chef Jerome Powell, dass "eine Tapering-Ankündigung bereits bei der nächsten Sitzung erfolgen könnte". Ein "anständiger Jobreport" unterstützte einen Start im November. "Tapering, das Mitte nächsten Jahres endet, könnte angebracht sein". Jedoch beinhalte der Tapering-Prozess kein Signal für eine mögliche Zinserhöhung. Neue Projektionen zeigten unterdessen, dass die Hälfte der 18 Fed-Vertreter eine Zinserhöhung bis Ende 2022 erwartet. Im Juni rechneten nur sieben Notenbanker damit, während die meisten damals eine Zinserhöhung im Jahr 2023 in Betracht gezogen hatten. Die Währungshüter korrgierten ihre Inflationsprojektionen nach oben. Die Inflation wird nun als "erhöht" bezeichnet. "Falls nötig, wird die Fed handeln, um die Inflation einzudämmen", machte Powell klar.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:15 US/Nike Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- FR 08:45 Geschäftsklimaindex September PROGNOSE: 109 zuvor: 110 09:15 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 56,1 zuvor: 56,3 09:15 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 57,0 zuvor: 57,5 - DE 09:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 60,3 zuvor: 60,8 09:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 61,5 zuvor: 62,6 - CH 09:30 Schweizerische Nationalbank (SNB), Ergebnis der Sitzung des geldpolitischen Rats Leitzins PROGNOSE: -0,75% zuvor: -0,75% Einlagensatz PROGNOSE: -0,75% zuvor: -0,75% - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,5 zuvor: 59,0 10:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Eurozone September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 60,5 zuvor: 61,4 Einkaufsmanagerindex gesamt PROGNOSE: 58,5 zuvor: 59,0 - GB 10:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 55,0 zuvor: 55,0 10:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 59,0 zuvor: 60,3 13:00 BoE, Ergebnis und Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rats Bank Rate PROGNOSE: 0,10% zuvor: 0,10% Anleihekäufe PROGNOSE: 895 Mrd GBP zuvor: 895 Mrd GBP - US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) August 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 320.000 zuvor: 332.000 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 54,9 zuvor: 55,1 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit September (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 61,7 zuvor: 61,1 16:00 Index der Frühindikatoren August PROGNOSE: +0,7% gg Vm zuvor: +0,9% gg Vm
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.540,00 +0,3% E-Mini-Future S&P-500 4.395,75 +0,3% E-Mini-Future Nsdq-100 15.196,00 +0,2% Nikkei-225 Feiertag Schanghai-Composite 3.641,53 +0,4% +/- Ticks Bund -Future 171,56% -19 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.506,74 +1,0% DAX-Future 15.491,00 +1,3% XDAX 15.512,42 +1,3% MDAX 35.206,43 +0,6% TecDAX 3.896,16 -0,3% EuroStoxx50 4.150,19 +1,3% Stoxx50 3.547,18 +1,0% Dow-Jones 34.258,32 +1,0% S&P-500-Index 4.395,64 +1,0% Nasdaq-Comp. 14.896,85 +1,0% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 171,75% +12
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit steigenden Kursen rechnen Marktteilnehmer an den Aktienmärkten. Der DAX dürfte seine Erholung Richtung 15.600 ausweiten. Gestützt wird die Stimmung von günstigen Vorlagen aus den USA und Asien: "An den Börsen kommt das Fed-Statement gut an", sagt Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners. Die US-Notenbank hat zwar eine straffere Geldpolitik in Aussicht gestellt, sie hat dazu aber weder einen Beschluss noch einen Zeitplan vorgelegt. Straffungen in der Geldpolitik können damit laut Altmann bei Bedarf verschoben werden. Zugleich nimmt der Optimismus zu, dass die Evergrande-Krise in China bewältigt werden kann. Der Kurs legt nun auch in Hongkong zu, zudem hat die chinesischen Notenbank das Finanzsystem abermals mit Geldspritzen stabilisiert. Anleger dürften sich aber wegen der nahenden Bundestageswahl zurückhalten. Impulse dürften von den Einkaufsmanager-Indizes für das verarbeitende Gewerbe ausgehen, am Vormittag aus Europa und am Nachmittag aus den USA.
Rückblick: Fest - Ein relativ stabiler chinesischer Aktienmarkt nach den Feiertagen als Reaktion auf das Evergrande-Debakel sorgte für eine Verbesserung der Risikostimmung. Positiv wurde gewertet, dass eine Tochter des angeschlagenen Immobilienkonzerns Evergrande die aktuell fälligen Zinsen auf eine Anleihe bedient und die chinesische Notenbank den Markt mit zusätzlicher Liquidität versorgte. Daneben wartete der Markt auf die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung mit einer möglichen Ankündigung des Zurückfahrens der Anleihekäufe. Draftkings aus den USA erhöhte das Gebot für den britischen Wett- und Glücksspielanbieter Entain (+5,1%). Für Flutter ging es um 4,1 Prozent nach oben. Das Papier profitierte von der Beilegung eines Rechtsstreits in den USA. Daneben stützten positive Aussagen zur Entwicklung des Australien-Geschäfts.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Der Quartalsbericht von Fedex dämpfte auch die Stimmung für die Aktien der Deutschen Post (-1,5%). Der US-Wettbewerber hatte den Ausblick auf das Gesamtjahr heruntergenommen. Lufthansa standen mit dem Start des Bezugsrechtehandels im Blick. Die Kapitalerhöhung im Verhältnis eins zu eins zu 3,58 Euro wird die zukünftigen Gewinne stark verwässern. Lufthansa verloren 2,18 Euro auf 6,20 Euro, die Bezüge gingen bei 2,45 Euro um. Das ergab einen Gesamtwert von 8,65 Euro, nachdem die Lufthansa-Aktie am Vortag bei 8,38 Euro geschlossen hatte - ein rechnerisches Plus von 3,2 Prozent. Verbio brachen um 11 Prozent ein. "Der Gewinnausblick enttäuscht", so ein Marktteilnehmer. Traton schlossen nach Abgaben im frühen Geschäft 1,9 Prozent im Plus, nachdem der Nutzfahrzeughersteller die durch Lieferengpässe bei Halbleitern erwartet schwachen Geschäftszahlen inklusive Ausblick vorgelegt hatte.
XETRA-NACHBÖRSE
Im Handel haben sich stabile Kurse gezeigt. Auf Unternehmensseite war die Nachrichtenlage am Abend erneut sehr dünn. Vom Ergebnis der US-Notenbanksitzung kamen keine Impulse. Die Beschlüsse der Fed waren im großen und ganzen so erwartet worden.
USA - AKTIEN
Fester - Deutlich erholt hat sich die Wall Street gezeigt. Die Sorgen vor systemischen Risiken als Folge der Schieflage des chinesischen Immobilienriesens China Evergrande ließen hatten etwas nachgelassen, was die Kurse schon zu Beginn der Sitzung zulegen ließ. Sie bauten ihre Gewinne zeitweise noch etwas aus, als die US-Notenbank signalisierte, dass sie ihre Anleihekäufe ab November allmählich zurückfahren werde ("Tapering") und im kommenden Jahr die Zinsen anheben könnte. Dies sei weithin erwartet worden und zeige die robuste Verfassung der US-Konjunktur, sagten Marktteilnehmer. Angeführt wurde der Markt vom Energiesektor, der im Windschatten steigender Ölpreise um 3,1 Prozent zulegte. Bankenwerte, die in den vergangenen Tagen unter der Angst vor einem Zahlungsausfall der hoch verschuldeten Evergrande gelitten hatten, erholten sich im Schnitt um 2,1 Prozent. Fedex (-9,1%) hat im ersten Geschäftsquartal wegen deutlich höherer Arbeitskosten weniger verdient. Den Ausblick senkte das Unternehmen. Adobe verloren 3,1 Prozent. Der Softwarekonzern hatte mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Experten bemängelten aber, dass die wiederkehrenden Umsätze nur geringfügig über dem Analystenkonsens gelegen hätten. Draftkings schossen 0,3 Prozent niedriger. Das Unternehmen hat das Gebot für Entain erhöht.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 23, 2021 01:32 ET (05:32 GMT)
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