Osnabrück (ots) -
Spahn verteidigt Stopp von Lohnfortzahlungen für Ungeimpfte in Quarantäne
Gesundheitsminister: "Impfen schützt Gesundheit und spart jetzt auch noch Geld" - Eindringlicher Impfapell an Ärzte und Pflegekräfte
Osnabrück. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz zum Stopp der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne verteidigt: "Impfen schützt Gesundheit. Und jetzt spart es auch noch Geld. Das dürfte viele überzeugen", sagte Spahn im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Es sei nicht davon auszugehen, dass die Quarantäneauflagen nun vielfach gebrochen würden, wovor etwa SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt: "Wer Quarantäneauflagen nicht befolgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Und das wird kontrolliert und mit empfindlichen Strafen geahndet", so Spahn. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das viele riskieren werden."
Der Gesundheitsminister will sich weiter für eine bundesweit einheitliche 2G-Regel einsetzen, wonach Veranstalter mehr Genesene und Geimpfte empfangen dürfen, wenn Ungeimpfte draußen bleiben müssen. "Hamburg macht das bereits. Ich finde, das kann Vorbild sein für andere Länder", sagte Spahn der NOZ. "Über eine gemeinsame Linie auch in dieser Frage werden wir auf einer der nächsten Gesundheitsministerkonferenzen sprechen. Denn nur die gemeinsame Linie schafft Akzeptanz."
Entschieden wies Spahn die Forderung von Kassenärztechef Andreas Gassen nach einem "Freedom Day" und der Aufhebung aller Corona-Maßnahmen zurück. "Auch wir wollen und können in einer freien Gesellschaft nicht jede einzelne Infektion verhindern. Aber wir wollen die Kliniken und Praxen der Ärzte, die Herr Gassen vertritt, vor einer Überforderung schützen", fragte Spahn. "Noch ist die Zahl der Ungeimpften allerdings deutlich zu groß. Das weiß eigentlich auch der Chef der Kassenärzte."
Überdies gebe es längst mehr Freiheiten im Alltag. "Und: Für Geimpfte und Genesene wird es definitiv keine weiteren Beschränkungen geben", betonte Spahn und versprach: "Selbst wenn die Zahlen hochgehen sollten: Von Geschäften über Restaurants bis zu Kneipen, alles wird für sie geöffnet bleiben."
Eine Impfquote von 100 Prozent strebt Spahn nicht an: "Wenn es einige wenige gibt, die aus Frust oder Trotz nicht wollen, dann müssen wir das hinnehmen, auch wenn das bitter ist", so der Gesundheitsminister. "Ich sage aber klar: Wer sich nicht impfen lässt ist, ist auch ein Risiko für andere und belastet Ärzte und Pflegekräfte, die sich kümmern müssen, wenn es schiefgeht."
Eindringlich appellierte Spahn an medizinisches Personal, nicht länger zu zögern. Eine "Impfverweigerung" passe für Ärzte und Pflegekräfte "aus meiner Sicht nicht zum Berufsverständnis. Sie sollten kranken und schwachen Menschen helfen und keine Gefahr für sie in Kauf nehmen", sagte der Minister. "Von einer Impfpflicht halte ich trotzdem nichts. Das wäre der eine Schritt zu viel, der unsere Gesellschaft auseinandertreiben würde."
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Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/58964/5028566
Spahn verteidigt Stopp von Lohnfortzahlungen für Ungeimpfte in Quarantäne
Gesundheitsminister: "Impfen schützt Gesundheit und spart jetzt auch noch Geld" - Eindringlicher Impfapell an Ärzte und Pflegekräfte
Osnabrück. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz zum Stopp der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne verteidigt: "Impfen schützt Gesundheit. Und jetzt spart es auch noch Geld. Das dürfte viele überzeugen", sagte Spahn im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Es sei nicht davon auszugehen, dass die Quarantäneauflagen nun vielfach gebrochen würden, wovor etwa SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt: "Wer Quarantäneauflagen nicht befolgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Und das wird kontrolliert und mit empfindlichen Strafen geahndet", so Spahn. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das viele riskieren werden."
Der Gesundheitsminister will sich weiter für eine bundesweit einheitliche 2G-Regel einsetzen, wonach Veranstalter mehr Genesene und Geimpfte empfangen dürfen, wenn Ungeimpfte draußen bleiben müssen. "Hamburg macht das bereits. Ich finde, das kann Vorbild sein für andere Länder", sagte Spahn der NOZ. "Über eine gemeinsame Linie auch in dieser Frage werden wir auf einer der nächsten Gesundheitsministerkonferenzen sprechen. Denn nur die gemeinsame Linie schafft Akzeptanz."
Entschieden wies Spahn die Forderung von Kassenärztechef Andreas Gassen nach einem "Freedom Day" und der Aufhebung aller Corona-Maßnahmen zurück. "Auch wir wollen und können in einer freien Gesellschaft nicht jede einzelne Infektion verhindern. Aber wir wollen die Kliniken und Praxen der Ärzte, die Herr Gassen vertritt, vor einer Überforderung schützen", fragte Spahn. "Noch ist die Zahl der Ungeimpften allerdings deutlich zu groß. Das weiß eigentlich auch der Chef der Kassenärzte."
Überdies gebe es längst mehr Freiheiten im Alltag. "Und: Für Geimpfte und Genesene wird es definitiv keine weiteren Beschränkungen geben", betonte Spahn und versprach: "Selbst wenn die Zahlen hochgehen sollten: Von Geschäften über Restaurants bis zu Kneipen, alles wird für sie geöffnet bleiben."
Eine Impfquote von 100 Prozent strebt Spahn nicht an: "Wenn es einige wenige gibt, die aus Frust oder Trotz nicht wollen, dann müssen wir das hinnehmen, auch wenn das bitter ist", so der Gesundheitsminister. "Ich sage aber klar: Wer sich nicht impfen lässt ist, ist auch ein Risiko für andere und belastet Ärzte und Pflegekräfte, die sich kümmern müssen, wenn es schiefgeht."
Eindringlich appellierte Spahn an medizinisches Personal, nicht länger zu zögern. Eine "Impfverweigerung" passe für Ärzte und Pflegekräfte "aus meiner Sicht nicht zum Berufsverständnis. Sie sollten kranken und schwachen Menschen helfen und keine Gefahr für sie in Kauf nehmen", sagte der Minister. "Von einer Impfpflicht halte ich trotzdem nichts. Das wäre der eine Schritt zu viel, der unsere Gesellschaft auseinandertreiben würde."
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