NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag im US-Handel unter Druck geblieben. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1715 US-Dollar. Im asiatischen Geschäft hatte sie noch fast 1,1750 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1719 (Donnerstag: 1,1715) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8533 (0,8536) Euro.
Belastet wurde die Gemeinschaftswährung unter anderem durch schwache Konjunkturdaten aus Deutschland. Das Ifo-Geschäftkslima war im September zum dritten Mal in Folge gefallen, was Experten für gewöhnlich als konjunkturellen Wendepunkt deuten. Der Rückgang war zudem stärker als erwartet. Bankvolkswirte interpretierten das Ergebnis überwiegend als Hinweis auf eine konjunkturelle Abschwächung.
Die Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten bremsten die deutsche Konjunktur, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Die Industrie erlebt eine Flaschenhals-Rezession", sagte er mit Blick auf die Lieferengpässe, die zum überwiegenden Teil eine Folge der Corona-Pandemie sind.
Bei einer schwächeren Wirtschaftsentwicklung dürfte auch eine geldpolitische Wende durch die EZB in noch weitere Ferne rücken. Die US-Notenbank hingegen will bald damit beginnen, ihre milliardenschweren Wertpapierkäufe zur Stützung der Konjunktur zu drosseln. Auch eine Zinserhöhung wurde für das nächste Jahr in Aussicht gestellt. Die sich ankündigende geldpolitische Wende in den USA macht den Dollar für Anleger im Vergleich zum Euro attraktiver./la/jha/